Liebe 1962

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Film
Deutscher Titel Liebe 1962 (BRD)
Sonnenfinsternis (DDR)
Originaltitel L’eclisse
Produktionsland Italien, Frankreich
Originalsprache Italienisch
Erscheinungsjahr 1962
Länge 126 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Stab
Regie Michelangelo Antonioni
Drehbuch Michelangelo Antonioni
Tonino Guerra
Elio Bartolini
Produktion Raymond
Robert Hakim
Musik Giovanni Fusco
Kamera Gianni di Venanzo
Schnitt Eraldo Da Roma
Besetzung

Liebe 1962 (Originaltitel L’eclisse) ist ein in Schwarzweiß gedrehtes italienisch-französisches Filmdrama von Michelangelo Antonioni aus dem Jahr 1962. Es ist der letzte Teil einer Trilogie, die Antonioni mit dem Film Die mit der Liebe spielen 1960 begann und 1961 mit Die Nacht fortsetzte. Der Film startete am 19. Oktober 1962 in der BRD und am 14. Januar 1972 unter dem Titel Sonnenfinsternis in den Kinos der DDR.[1] Große Teile des Films wurden in EUR, einem während der Zeit des Faschismus neu angelegten Stadtviertel, aufgenommen.[2]

Handlung

Vittoria arbeitet als Übersetzerin in Rom. Nach einer durchstrittenen Nacht verlässt sie ihren langjährigen Freund Riccardo. Sie trifft ihre Mutter, die an der Börse als Spekulantin ihr Glück versucht. Dort lernt Vittoria den jungen Börsenmakler Piero kennen. Piero ist ebenso ziellos wie Vittoria, hat kein eigenes Zuhause, lebt manchmal bei den Eltern oder übernachtet im Büro. Den Handel an der Börse betrachtet er als Sport. Langsam und einsilbig beginnen sie eine Beziehung, da sie glauben, dass ihr beiderseitiges Gefühl von Verlorenheit sie miteinander verbindet. Doch das Gefühl, das sie meinen füreinander zu empfinden, trügt; ihr Verlorensein ist stärker als die Liebe füreinander. Sie verabreden sich, doch keiner von beiden erscheint zum vereinbarten Zeitpunkt. Der Film endet mit einer mehrere Minuten langen Abfolge von Einstellungen, die den menschenleeren Ort ihrer Verabredung zeigen, während die Dunkelheit des Filmtitels („L’eclisse“ = dt. „Finsternis“) hereinbricht.

Rezeption

„Am Beispiel eines aus kleinen Verhältnissen stammenden römischen Mädchens zwischen zwei Männern greift Antonioni das Thema der Kontaktlosigkeit und Liebesunfähigkeit des modernen Menschen auf. Ein in Skepsis und Leere endendes Zeugnis eines wachen Geistes, durch die kontrapunktische Gestaltung nicht leicht aufzuschlüsseln. Die pessimistische, stark symbolische Gestaltung macht die Trostlosigkeit erlebbar, aber auch schwer zu ertragen.“

„Fazit: Ein aussichtsloses und depressives Drama aus der Welt der Zwischenmenschlichkeit, ein bis ins kleinste Detail perfekter Film, deren Protagonisten sowie die Photografie fortwährend glänzen.“

Italo-Cinema, Frank Faltin[3]

„Das, was hier Unaussprechlich transportiert wird, lässt sich schwerlich in Verbales übersetzen, so dass eine ausgesprochen eindringliche Macht der Bilder und Bewegungen entsteht, die Michelangelo Antonioni als wahres Regie-Talent auszeichnen, das damit die Verfinsterungen der Liebe äußerst ansprechend visualisiert hat.“

Kino-Zeit[4]

„Formal sehr aussagestarker Film, dessen Botschaft von der Kontaktlosigkeit und Lebensleere aufgeschlossene Zuschauer verlangt. Für Erwachsene mit kritischem Blick Anlaß zu Besinnung und Gespräch.“

Der Film nahm am Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele von Cannes 1962 teil und gewann den Sonderpreis der Jury.

Weiterführende Informationen

Weblinks

Belege

  1. a b Liebe 1962. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 15. Februar 2021..
  2. Jacqueline Maurer: Michelangelo Antonioni (1912–2007): ‚L’Eclisse‘ (1962). Filmische Raumkonstruktion und Inszenierung städtischen Raumes: EUR (Rom). (Memento des Originals vom 8. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.peristyle.ch In: Peristyle – Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, 27. Mai 2013.
  3. Liebe 1962 – italo-cinema.de. Abgerufen am 4. September 2019.
  4. Liebe 1962 | Film, Trailer, Kritik. Abgerufen am 4. September 2019.
  5. Evangelischer Presseverband München, Kritik Nr. 590/1962