Lilian Akopova

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Lilian Akopova, 2017

Lilian Akopova (* 17. Juni 1983 in Jerewan, Armenische SSR, Sowjetunion) ist eine in München lebende deutsche Pianistin.

Leben und Wirken

Lilian Akopova wuchs als Tochter einer Musikerin und eines Ingenieurs in Kiew auf; im Alter von fünf Jahren erhielt sie ihren ersten Klavierunterricht. Von 1989 bis 2001 besuchte sie in Kiew die Lisenko Spezialmusikschule für Hochbegabte und schloss ihr Studium dort bei Valery Kozlov im Jahr 2000 ab.[1][2] Ab 2001 studierte sie an der Hochschule für Musik und Theater München mit Diplomabschluss 2005 und besuchte anschließend die Meisterklasse von Elisso Virsaladze mit Diplomabschluss 2007.[1] Außerdem nahm sie an Meisterkursen bei András Schiff und Paul Badura-Skoda teil. Sie war Stipendiatin internationaler Stiftungen, darunter Yehudi Menuhin Live Music Now,[2] der Deutsche Akademische Austauschdienst sowie die Präsident-der-Ukraine-Stiftung[1] und ist Preisträgerin nationaler und internationaler Wettbewerbe.[1]

2005 debütierte sie im Großen Saal des Moskauer Konservatoriums und konzertiert seitdem in Europa, den USA und Südkorea.[1][3] Sie spielte u. a. mit dem Münchener Kammerorchester, dem Moskauer Staatsorchester, dem ukrainischen Staatsorchester Kiew, der Philharmonie Charkiw, dem Kärntener Sinfonieorchester, dem Haydn-Orchester, dem Kammerorchester Bozen, dem Staatlichen Radio-Orchester Madrid unter Leitung von Dirigenten wie Enrique García Asensio, Arthur Fagen und Volker Schmidt-Gertenbach.[2] Zudem gastierte sie bei internationalen Festivals, z. B. beim Kissinger Sommer, bei der Mozartiade in Augsburg, beim Festival Classic Young Stars im Konzerthaus Berlin,[2] beim Internationalen Oleg Kogan Musikfestival in Wildbach Kreuth, beim Festival de Musique de Menton, beim International Chamber Music Festival in Stavanger und beim Festival Internazionale di Pianoforte Città Di Rimini in Italien.[4]

Ihre Konzerte und Radioproduktionen wurden unter anderem vom Bayerischen Rundfunk, Deutschlandfunk Kultur und RAI gesendet.[4]

Zu ihren Kammermusikpartnern zählen u. a. Lena Neudauer, Zheng Wenxiao, Roman Patkoló,[2] der Violinist David Schultheiss, der Geiger Mikhail Ovrutsky. Das Duo Lilian Akopova und Henri Bonamy für Klavier zu vier Händen sowie für zwei Klaviere wurde 2010 von Akopova und ihrem Mann Henri Bonamy gegründet und gab im selben Jahr sein Debüt bei den Tutzinger Brahmstagen.[5] 2018 gründete sie zusammen mit dem Cellisten Julius Berger und dem Geiger Nicolas Koeckert das Aventin Trio, das sein Debüt mit Konzerten im Augsburger Rokokosaal und der Münchner Allerheiligen-Hofkirche hatte.

Zudem leitete sie gemeinsam mit ihrem Mann Konzertveranstaltungen, zum Beispiel 2011 das Kammermusikfestival in München und über mehrere Jahre die Klassik und Jazztage in Hinterzarten.[6] Außerdem trat sie in literarisch-musikalischen Programmen gemeinsam mit Schauspielern wie Wolf Euba, Brigitte Karner und Peter Simonischek auf.[2]

Lehrtätigkeit

Akopova ist seit 2007 Lehrbeauftragte für Klavierbegleitung und Korrepetition[7] an der Musikhochschule München.[5] 2019 wurde sie als Dozentin für das Hauptfach Klavier und für Kammermusik an der Kalaidos Fachhochschule in Zürich akkreditiert. Zudem unterrichtet sie im Rahmen von Meisterkursen im In- und Ausland.[1]

Preise (Auswahl)

  • 1995: Auszeichnung 1. Kategorie des 3. Internationalen Göttinger Chopin-Wettbewerb
  • 1996: 1. Preis „Vladimir Krainev International Piano Competition“, Kharkow, Ukraine
  • 1997: Diplom 5th Takasaki International Highschool Music and Fine Arts Competition
  • 1999: Sonderpreis beim Internationalen V. Horowitz Klavierwettbewerb, Kiew, Ukraine
  • 2000: Finalisten Diplom 52. Concorso Pianistico Internazionale F. Busoni
  • 2002: 2. Preis „Internationaler Klavierwettbewerb Premio Jaén“, Jaén, Spanien
  • 2003: 1. Preis Steinway-Preis, München, Deutschland[8]
  • 2005: 1. Preis „Rome International Piano Competition“, Rom, Italien
  • 2005: 1. Preis International Piano Competition „Premio Sulmona“, Sulmona, Italien[8]
  • 2007: 3. Preis Internationaler Klavierwettbewerb Ferruccio Busoni Bozen, Italien
  • 2008: 1. Preis „International Piano Competition“, Carlet, Valencia, Spanien[1]
  • 2010: Sonderpreis 'Chopin Nocturne' - "Vianna da Motta International Music Competition", Lissabon, Portugal[8]
  • 2010: 1. Preis „Vianna da Motta International Music Competition“ Lissabon, Portugal[1]

Diskografie

  • 2005: Lilian Akopova (Piano) Van Cliburn International Piano Competition Preliminary Round: Bach-Busoni, Mendelssohn: Fantasia in F-sharp minor, Op. 28, Liszt: Transcendental Etude No. 9: Ricordanza, Liszt: Spanish Rhapsody
  • 2010: Sofia Molchanova (Klarinette) & Lilian Akopova (Piano) mit French Sonatas for Clarinett & Piano: Poulenc, Debussy, Milhaud, Saint-Saëns, Rosenblatt
  • 2010: Lilian Akopova mit Werken von Robert Schumann: Carnaval op. 9, Fantasiestücke op. 12; Felix Mendelssohn: Fantasie op. 28, Franz Liszt: Liebeslied (Widmung)[2]
  • 2017: Maria Danishvar (soprano) & Lilian Akopova (piano): Rachmaninov Songs
  • 2020: Solo-CD mit Werken von Bach, Beethoven, Chopin, Gershwin und Rosenblatt
  • mehrere CDs mit dem Kontrabass-Ensemble Bassione Amorosa

Weblinks

Commons: Lilian Akopova – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h Kalaidos Fachhochschule: Lilian Akopova. Abgerufen am 7. März 2021.
  2. a b c d e f g Lilian Akopova, Klavier. Genuin.de. Abgerufen am 16. Februar 2013
  3. Lilian Akopova (Memento vom 12. April 2013 im Webarchiv archive.today). Live Music Now. Abgerufen am 16. Februar 2013
  4. a b Lilian Akopova - Klavier - Yehudi Menuhin Live Music Now München. Abgerufen am 7. März 2021.
  5. a b Winners & Masters: Lilian Akopova und Henri Bonamy. openPR. Abgerufen am 16. Februar 2013
  6. Tutzinger Brahmstage 2010 (Memento vom 4. Februar 2012 im Internet Archive). Abgerufen am 16. Februar 2013
  7. Hochschule für Musik und Theater München: Lehrende. Abgerufen am 7. März 2021.
  8. a b c Institut franças München: Kulturkreis Gasteig: Winners & Masters Klavier Solo & Duo. 12. April 2013, abgerufen am 29. April 2021.