Eli Lilly and Company

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Eli Lilly and Company

Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN US5324571083
Gründung 1876
Sitz Indianapolis, Indiana,
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Leitung David A. Ricks (CEO)[1]
Mitarbeiterzahl 34.960[2]
Umsatz 24,5 Milliarden US-Dollar (2020)[2]
Website www.lilly.com
Stand: 5. Februar 2020
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Geschäft von Eli Lilly 1885
Datei:Bad Homburg Zentrale Eli Lilly.JPG
Deutschlandzentrale in Bad Homburg

Die Eli Lilly and Company zählt mit weltweit über 33.000 Mitarbeitern,[2] Produktionswerken in 13 Ländern[3] und einem weltweiten Jahresumsatz von über 24 Milliarden US-Dollar (2019)[2] zu den größten Pharmaunternehmen der Welt. Sie wurde 1876 in Indianapolis von dem Pharmakologen, Offizier und Unternehmer Eli Lilly gegründet.[4]

Die umsatzstärksten Wirkstoffe des Unternehmens sind: Trulicity (Dulaglutid), Humalog (Insulin lispro), Alimta (Pemetrexed), Forteo (Teriparatid) und Taltz (Ixekizumab).

Geschichte

1923 brachte Lilly das erste Insulinpräparat (Iletin) für den bis dahin tödlichen Diabetes mellitus auf den Markt.[5] In den dreißiger Jahren stellte die Firma auch Phagentherapeutika her, bis sie dann 1943 als erstes Unternehmen mit der (die Phagentherapeutika ersetzenden) Massenproduktion des Antibiotikums Penicillin startete.[5] In den 1950er Jahren war Eli Lilly eines der Unternehmen, die an der Produktion des von Jonas Salk entwickelten ersten Impfstoffs gegen Kinderlähmung (Polio) beteiligt waren.[6] Im Jahr 1982 führte Lilly das weltweit erste gentechnisch hergestellte Antidiabetikum ein.[5] Später stieg Eli Lilly, insbesondere durch das Antidepressivum Prozac (Fluoxetin), nicht nur in den USA zu einem der führenden Pharmaunternehmen auf.

2008 übernahm Lilly nach einem Bieterwettstreit mit Bristol-Myers Squibb die amerikanische Biotech Firma ImClone, den Entwickler eines monoklonalen Antikörpers (Cetuximab) zur Krebstherapie.[7] Im Januar 2011 haben Boehringer Ingelheim und Eli Lilly and Company eine weltweite Vereinbarung zur gemeinsamen Entwicklung und Vermarktung von Diabeteswirkstoffen bekannt gegeben. Die oralen Antidiabetika von Boehringer Ingelheim – Linagliptin und BI 10773, sowie die beiden Basal-Insulinanaloga von Lilly – LY2605541 und LY2963016 befinden sich zurzeit in den mittleren und späten Stadien der klinischen Entwicklung.[8] Am 22. April 2014 übernahm Lilly für 5,4 Milliarden US-Dollar die Tierarzneimittelsparte von Novartis.[9]

2017 begann Eli Lilly and Company mit Planungen zur Abspaltung seiner Tiergesundheits-Sparte Elanco Animal Health. Zunächst wurden 2018 knapp 20 % der Anteile an die Börse gebracht. Seit März 2019 ist Elanco komplett unabhängig.[10]

Lilly Deutschland

Eli Lilly ist in Deutschland seit dem 12. Mai 1960 als Niederlassung zunächst in Frankfurt am Main gegründet worden; aus Kostengründen wurde der Sitz zunächst nach Gießen, später nach Bad Homburg verlegt.[11] Heute ist Lilly an folgenden Standorten vertreten (Tätigkeitsschwerpunkte in Klammern):

  • Bad Homburg vor der Höhe (Seit 1971, heute Lilly Deutschland GmbH und Lilly Pharma Holding GmbH: Unternehmensleitung, Marketing und Vertrieb, IT, Verwaltung, Tierarzneimittel)
  • Norderfriedrichskoog (Sitz der Lilly Pharma Produktion GmbH & Co. KG: Fertigung bei Vermeidung von Gewerbesteuer)

Der Standort Gießen wurde 2014 geschlossen. (ab 1962, war Sitz der Lilly Pharma Fertigung und Distribution GmbH & Co. KG mit Fertigung, Auslieferung- und Verteilzentrum für Europa: Verpackung von 40 Millionen Medikamenteneinheiten/Jahr und Versand in 90 Länder)[11][12] Die Firma Lilly beschäftigte in Deutschland im Jahr 2010 über 1.000 Mitarbeiter, die 2009 einen Umsatz von 502 Millionen Euro erwirtschafteten (2008: 1.051 Mitarbeiter und 483,3 Millionen Euro Umsatz).[13][14]

Lilly Deutschland ist seit 2017 Mitglied des Gemeinwohl-Ökonomie e. V. 2019 hat die Firma ihre erste Gemeinwohl-Bilanz auditieren lassen.[15]

Kritik

Die Firma wird dafür kritisiert, dass sie Studien über Nebenwirkungen ihrer Medikamente unterdrücke, um die Zulassung dieser Medikamente nicht zu gefährden. Kritik an Lilly wurde etwa in Zusammenhang mit der Zulassung von Fluoxetin geäußert.[16] John Virapen, ehemaliger Geschäftsführer von Eli Lilly and Company in Schweden, berichtet in seinem Buch „Nebenwirkung Tod“ über Marketingstrategien und Korruption der Firma im Zuge der Markteinführung von Fluoxetin als Antidepressivum.[17]

Im Zusammenhang mit der Vermarktung des Antipsychotikums Zyprexa (Wirkstoff: Olanzapin) hat Eli Lilly seit 2005 in etwa 28.500 Fällen insgesamt 1,2 Milliarden US-Dollar außergerichtliche Entschädigungszahlungen geleistet (Stand Februar 2007). Hintergrund waren Nebenwirkungen wie zum Teil extreme Gewichtszunahme, Diabetes, eine erhöhte Suizidrate[18] und plötzlicher Tod, die dem Hersteller zwar bekannt waren, in der öffentlichen Darstellung jedoch verschwiegen oder heruntergespielt wurden. Darüber hinaus war das Medikament illegal für Patientengruppen vermarktet worden, für die es keine Indikation besaß.[19] Im Dezember 2006 gelangten einige hundert interne Dokumente an die Öffentlichkeit, die diese Praktiken im Detail dokumentieren. Zunächst berichtete die

in mehreren Titelgeschichten über die illegalen Vermarktungspraktiken.

Trivia

Von 1977 bis 1979 war der spätere US-Präsident George H. W. Bush Direktor von Eli Lilly.

Produkte

Folgende Präparate stellt (Eli) Lilly her:

Neurologie

Endokrinologie

Onkologie

Kardiologie

Immunologie

Diabetes

Andere

Weblinks

Commons: Eli Lilly and Company – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Executive Committee
  2. a b c d Lilly Reports Strong Fourth-Quarter and Full-Year 2020 Financial Results, PM Lilly vom 29. Januar 2021, abgerufen am 13. Februar 2021
  3. Key Facts: Lilly at a Glance
  4. Eli Lilly and Company: Who We Are. Abgerufen am 22. Juni 2019 (amerikanisches Englisch).
  5. a b c Lilly Timeline. Abgerufen am 22. Juni 2019.
  6. Die große Prüfung. In: Der Spiegel. Nr. 12, 1955 (spiegel.de).
  7. Pharmariese Eli Lilly schluckt Biotechkonzern Imclone. In: Spiegel. 6. Oktober 2008, abgerufen am 9. Januar 2020.
  8. Boehringer Ingelheim und Lilly geben ihre strategische Allianz bekannt, um Patienten weltweit neue Diabetes-Therapien zur Verfügung zu stellen
  9. APOTHEKE ADHOC: Tauschgeschäft der Pharma-Giganten
  10. elanco.com
  11. a b kw: Standort Gießen hatte Schlüsselrolle beim Erfolg. In: Gießener Allgemeine, Nummer 234, 8. Oktober 2010, S. 26.
  12. Eli Lilly hat Fertigungsstandort in Gießen geschlossen: Gießener Anzeiger online
  13. eil: Lilly Deutschland feiert 50-jähriges Bestehen. In: Gießener Anzeiger. 26. März 2010, S. 7.
  14. Lilly: Unternehmen: Zahlen – Anzahl der Mitarbeiter – Jahresumsatz.
  15. Lilly: Gemeinwohlbilanz
  16. taz-Gespräch 12. Januar 2007 mit John Rengen über Werbemethoden der Fa. Lilly.
  17. Virapen, John: Nebenwirkung Tod. 2. Auflage. Neuer Europa Verlag, Leipzig 2008.
  18. Gordon Gibb: Zyprexa: Highest Rate of Suicides in its Class. Abgerufen am 20. November 2021 (englisch).
  19. pharmazeutische-zeitung.de: Zyprexa: Eli Lilly will Schlussstrich ziehen, 15. Januar 2009.