Limberg (Kolkwitz)

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Gemeinde Kolkwitz
Koordinaten: 51° 45′ 15″ N, 14° 11′ 12″ O
Höhe: 71 m ü. NHN
Fläche: 6,28 km²
Einwohner: 703 (31. Dez. 2016)[1]
Bevölkerungsdichte: 112 Einwohner/km²
Eingemeindung: 6. Dezember 1993
Postleitzahl: 03099
Vorwahl: 035604
Ortszentrum

Limberg, niedersorbisch Limbark, ist ein Ortsteil der Gemeinde Kolkwitz im Landkreis Spree-Neiße in Brandenburg. Bis zur Eingemeindung nach Kolkwitz am 6. Dezember 1993 war Limberg eine eigenständige Gemeinde.

Lage

Limberg liegt in der Niederlausitz am südlichen Rand des Spreewaldes knapp zehn Kilometer westlich von Cottbus. Umliegende Ortschaften sind Kunersdorf im Norden, Dahlitz im Nordosten, Kolkwitz im Osten, Glinzig im Südosten, Kackrow im Süden, Wiesendorf im Südwesten, Krieschow und Eichow im Westen sowie Milkersdorf im Nordwesten.

Durch Limberg verlaufen die Landesstraße 49 (ehemalige Bundesstraße 115) von Lübbenau nach Cottbus und die Landesstraße 512 nach Werben. Südlich des Ortsgebietes verläuft die Bahnstrecke Halle–Cottbus.

Geschichte

Limberg wurde im Jahr 1389 erstmals als Lyndenberg urkundlich erwähnt. Der Ortsname bezeichnet ein Dorf an einem mit Linden bewachsenen Berg.[2] Zum Zeitpunkt der Ersterwähnung war Limberg ein Teil des Markgraftums Niederlausitz und gehörte somit zu den böhmischen Kronländern. Die Besitzverhältnisse im Ort wechselten häufig. Die Bevölkerung lebte früher größtenteils von der Landwirtschaft und waren gegenüber den Gutsherren dienstpflichtig und mussten an diese Steuern zahlen.[3] Mit dem Frieden von Prag kam die Niederlausitz, und somit auch Limberg, an das Kurfürstentum Sachsen. Da Limberg im Osten an die Herrschaft Cottbus grenzte, war der Ort bis 1806 ein preußisch-sächsischer Grenzort.

Gefallenendenkmal

Nach der auf dem Wiener Kongress beschlossenen Teilung des Königreiches Sachsen kam Limberg 1815 zum Königreich Preußen. Seit dem folgenden Jahr gehörte der Ort zum Landkreis Cottbus im Regierungsbezirk Frankfurt der Provinz Brandenburg. 1844 gab es in Limberg 44 Wohngebäude, die von 246 Einwohnern bewohnt wurden. Das zum Dorf gehörte Rittergut befand sich zu dieser Zeit im Besitz der Adelsfamilie von Loeben. Kirchlich gehörte Limberg zu Krieschow.[4] 1867 hatte Limberg 293 Einwohner, das Rittergut gehörte einem Kaufmann aus Calau.[5] Bis ins 20. Jahrhundert hinein war Limberg ein überwiegend sorbischsprachiges Dorf. Für seine Statistik über die sorbische Bevölkerung in der Lausitz ermittelte Arnošt Muka in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts für Limberg eine Bevölkerungszahl von 300 Einwohnern, davon waren 292 Sorben (97 %) und acht Deutsche.[6] Spätestens Ende des 19. bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts gab es in Limberg eine Schule. Des Weiteren ist in Grundkarten aus dieser Zeit eine nordwestlich des Ortszentrums gelegene Ziegelei verzeichnet.

1890 hatte die Gemeinde Limberg 310 Einwohner, der Gutsbezirk Limberg hatte fünf Jahre später 32 Einwohner. Im Jahr 1903/08 wurde der Gutsbezirk Limberg in die Landgemeinde eingegliedert. Mit dem 1. Dezember 1910 zählte die Landgemeinde Limberg 379 Einwohner.[7] Am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde dem neu gebildeten Kreis Cottbus-Land im Bezirk Cottbus zugeordnet. Im Jahr 1956 zählte Ernst Tschernik noch einen sorbischsprachigen Bevölkerungsanteil von 26,4 %.[8] Nach der Wiedervereinigung lag Limberg im Landkreis Cottbus in Brandenburg. Nach der Kreisreform in Brandenburg am 6. Dezember 1993 kam die Gemeinde zum neu gebildeten Landkreis Spree-Neiße und wurde gleichzeitig in die Großgemeinde Kolkwitz eingemeindet.[9][10]

Limberg verzeichnet in den letzten Jahren einen starken Bevölkerungszuwachs. Nachdem der Ort nach der Wende 383 Einwohner hatte, waren es im Jahr 2006 mit 742 Einwohnern bereits doppelt so viele.

Bevölkerungsentwicklung

Einwohnerentwicklung in Limberg von 1875 bis 1992[11]
Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner
1875 283 1939 390 1981 386
1890 310 1946 572 1985 383
1910 379 1950 540 1989 382
1925 382 1964 445 1992 458
1933 387 1971 377

Weblinks

Commons: Limberg/Limbark – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Nachweise

  1. Gemeinde- und Ortsteilverzeichnis des Landes Brandenburg. Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg (LGB), abgerufen am 21. Oktober 2020.
  2. Reinhard E. Fischer: Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. Alter – Herkunft – Bedeutung. be.bra Wissenschaft, 2005, S. 105.
  3. Limberg. In: kolkwitz.de. Gemeinde Kolkwitz, abgerufen am 4. Juni 2017.
  4. Topographisch-statistische Übersicht des Regierungsbezirks Frankfurt a. d. O. 1844, S. 42 (bsb-muenchen.de).
  5. Statistisches Bureau der Königlichen Regierung zu Frankfurt a. O.: Topographisch-statistisches Handbuch des Regierungs-Bezirks Frankfurt a. O. Verlag von Gustav Harnecker u. Co., Frankfurt a. d. O. 1867, Online bei Google Books, S. 44
  6. Ernst Tschernik: Die Entwicklung der sorbischen Bevölkerung. Akademie-Verlag, Berlin 1954.
  7. Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900. Landkreis Cottbus, In: gemeindeverzeichnis.de, abgerufen am 12. Juni 2020.
  8. Ludwig Elle: Sprachenpolitik in der Lausitz. Domowina-Verlag, Bautzen 1995.
  9. Limberg in der Datenbank des Vereins für Computergenealogie. Abgerufen am 4. Juni 2017.
  10. Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1993 StBA
  11. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. (PDF; 331 KB) Landkreis Spree-Neiße. Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg, Dezember 2006, abgerufen am 4. Juni 2017.