Liste der Gutsherren von Wellingsbüttel

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Das Holsteinische Gut Wellingsbüttel wurde 1296 erstmals urkundlich erwähnt. Es gelangte 1412 in den Besitz der Bremer Erzbischöfe, die es vornehmlich an Hamburger Domherren verpfändeten. 1649 wurde es zum Allodialgut erhoben und war bis 1806 reichsfreies Rittergut.

Liste

Zeitraum Gutsbesitzer Erwerb durch
1430–1484 Kloster Herwardeshude bzw. St. Johannis Verpfändung
1497 Johann Murmeister, Domherr Verpfändung
1510 Peter Blome, Domherr Verpfändung
1522–1540 Heinrich Banskow Verpfändung
1542–1572 Brüder Hinrich und Hans Kalenberg Gnadenlehen (nicht erblich)
1572–1574 Lic. … Schiefer [Scheiffer] Lehen
1574–1598 Heinrich Rantzau (und Söhne), Statthalter (produx cimbricus)
für den königlichen Anteil von Schleswig-Holstein
Lehen
1627–1643 Heinrich Lünzmann (und Söhne) Lehen
1643–1648 Dietrich Theodor(us) Reinkingk Mannlehen
1648–1651 Georg Fürstenhausen Lehen
1651–1664 Dietrich Theodor(us) Reinkingk,
Kanzler der „Deutschen Kanzlei“ (= der Herzogtümer Schleswig und Holstein)
Lehen
1664–1671 Nicolai von Reinkingk, sein Sohn, und dessen Witwe Lehen
1671–1673 Dietrich Breye Kauf
1673–1697 Theobald Freiherr von Kurtzrock,
kaiserlicher Kommissar und Postmeister in Hamburg
Kauf
1697–1735 Maximilian Heinrich Freiherr von Kurtzrock, sein Sohn Erbschaft
1735–1770 Theobald Joseph Freiherr von Kurtzrock, dessen Sohn Erbschaft
1770–? Maximilian Günther Freiherr von Kurtzrock, sein 1. Sohn Erbschaft
?–1806 Clemens August Freiherr von Kurtzrock, sein 2. Sohn Erbschaft
1806–1810 König Frederik VI. von Dänemark und Norwegen Kauf
1810–1816 Herzog Friedrich Karl Ludwig von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck,
dänischer General
Lehen
1816–1818 König Frederik VI. von Dänemark erledigtes Lehen1
1818–1846 Hercules Roß, Hamburger Kaufmann Kauf
1846–1880 Johann Christian Jauch junior, Hamburger Kaufmann Kauf/Ersteigerung
1880–1888 Carl Jauch, sein Sohn, Hamburger Kaufmann Erbschaft
1888–1891 Cäcilie Behrens, Bankierswitwe Kauf
1891–1892 Geheimrat ... Domeyer Kauf
1892–1910 Konsul Otto Jonathan Hübbe, Hamburger Kaufmann Kauf
1910–1928 Alsterthal-Terrain-Gesellschaft mbH2
(Mitgesellschafter neben Hübbe: die vormaligen Gutsbesitzer
der Nachbargüter in Poppenbüttel und Sasel)
(Als Anteil
in die GmbH eingebracht)
1 Nachdem der Herzog von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck 1816 ohne Erben verstorben war, fiel das Lehen an den dänischen König zurück.
2 Die Alsterthal-Terrain-Gesellschaft mbH ging 1912 in der Alsterthal-Terrain-Actien-Gesellschaft (ATAG) auf. Die ATAG parzellierte das Gut für den Eigenheimbau.

1810 wird Wellingsbüttel Kanzleigut bei Abtrennung des gleichnamigen Dorfes. 1928 wird das Gut aufgelöst und wieder mit dem Dorf Wellingsbüttel vereinigt, 1938 in Hamburg eingemeindet.

Literatur

  • Hartwig Fiege: Geschichte Wellingsbüttels – Vom holsteinischen Dorf und Gut zum hamburgischen Stadtteil, Karl Wachholtz Verlag, Neumünster 1982, ISBN 3-529-02668-9.