Liste der Schweizer Botschafter in Deutschland

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Die Schweizer Botschafter in Deutschland leiten die diplomatischen Vertretung der Schweizerischen Eidgenossenschaft in Deutschland.

Missionschefs

Schweizer Gesandte im Deutschen Reich

Ernannt /
Akkreditiert
Posten verlassen Name Bemerkungen ernannt von Regierung in Deutschland
1867 1868 Joachim Heer Constant Fornerod Wilhelm I.
1871 1876 Bernhard Hammer Jakob Dubs
1877 1904 Arnold Roth Zusatzvertrag zu dem Handelsvertrage zwischen Deutschland und der Schweiz Joachim Heer
1904 1917 Alfred de Claparède Zusätzlich akkreditiert in Schweden. Robert Comtesse Wilhelm II.
1917 1917 Robert Haab Zusätzlich akkreditiert in Schweden Edmund Schulthess
1917 1919 Philippe Mercier Zusätzlich akkreditiert in Schweden Edmund Schulthess
1919 1922 Alfred von Planta Zusätzlich akkreditiert in Schweden (bis 1920) Gustave Ador Philipp Scheidemann
1922 1922 Gaston Carlin Robert Haab Joseph Wirth
1922 1932 Hermann Rüfenacht Kabinett Wirth II
1932 Feb. 1938 Paul Dinichert Giuseppe Motta Kabinett Papen
1938 30. Apr. 1945 Hans Frölicher Ab 3. September 1939: Schutzmacht des Vereinigten Königreichs bis spätestens 1945. Johannes Baumann Kabinett Hitler

Nach dem Tod von Adolf Hitler am 30. April 1945 bis Anfang 1951 unterhielt die Schweiz mit Deutschland keine offiziellen diplomatischen Beziehungen, da sie das Kabinett Goebbels nicht anerkannte. Im Amt verblieben aber weiterhin die Generalkonsuln unter anderem in Frankfurt, Köln und München.

Schweizer Botschafter in der Bundesrepublik Deutschland

Bis 1948 war François de Diesbach Torny (* 1907; † 23. Juli 1949)[1] für die Rückführung der in Deutschland verbliebenen Schweizer zuständig. Felix Schnyder (* 5. März 1910; † 8. November 1992) war dann 1949/1950 Leiter der vom Alliierten Kontrollrat bewilligten Schweizer Militärmission mit vergleichbaren Aufgaben. Albert Huber amtierte ab Anfang Mai 1948 zunächst als Vertreter seines Lands in der Bizone. Nach der Errichtung der diplomatischen Mission der Schweiz in Bonn im Herbst 1949 wurde er am 15. Dezember 1949 im Rang eines bevollmächtigen Ministers bei der Alliierten Hohen Kommission akkreditiert.[2]

Bis 1957 kannte die Schweizerische Eidgenossenschaft keine Botschafter, sodass die jeweils leitenden Diplomaten den Status von Gesandten hatten. Erst im Zuge einer weltweiten Umstrukturierung des diplomatischen Dienstes der Schweiz im Jahr 1957 wurden alle 27 Schweizer Gesandtschaften in Botschaften umgewandelt. Den Ausschlag dazu gaben verschiedene Misslichkeiten, die mit dem protokollarisch niedrigeren Rang der schweizerischen Diplomaten zusammenhingen.[2][3]

Ernannt /
Akkreditiert
Posten verlassen Name Bemerkungen ernannt von Regierung in Deutschland
Dez. 1949 1951 Albert Huber Zunächst Vertreter der Schweiz im Rang eines «Ministers» (in Köln) Ernst Nobs bei der Alliierten Hohen Kommission
1951 1958 Albert Huber Mit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Schweiz und der Bundesrepublik Deutschland im März 1951 wurde Huber zum Gesandten und Bevollmächtigten Minister sowie 1957 dann zum Botschafter ernannt in Köln.[2] Eduard von Steiger Kabinett Adenauer I
1959 1964 Alfred Martin Escher Paul Chaudet Kabinett Adenauer III
1964 1969 Max Troendle Ludwig von Moos Kabinett Erhard I
1969 1975 Hans Lacher Ludwig von Moos Kabinett Kiesinger
1975 1981 Michael Gelzer Pierre Graber Kabinett Schmidt I
1981 1987 Charles Müller Mit Sitz in Bonn. Kurt Furgler Kabinett Schmidt III
1987 1991 Alfred Hohl Otto Stich Kabinett Kohl III

Schweizer Minister in der Bundesrepublik Deutschland (Aussenstelle der Botschaft 1992–1999 in Berlin)

Ernannt /
Akkreditiert
Posten verlassen Name Bemerkungen ernannt von Regierung in Deutschland
1992 1999 Paul Widmer Flavio Cotti Kabinett Kohl IV

Schweizer Botschafter in der Bundesrepublik Deutschland (nach der Deutschen Wiedervereinigung 1990)

Ernannt /
Akkreditiert
Posten verlassen Name Bemerkungen ernannt von Regierung in Deutschland
1992 1999 Dieter Eric Chenaux-Repond Mit Sitz in Bonn. Flavio Cotti Kabinett Kohl IV
1999 2002 Thomas Borer Mit Sitz in Berlin. Ruth Dreifuss Kabinett Schröder I
2003 2006 Werner Baumann Pascal Couchepin Kabinett Schröder II
Mai 2006 2010 Christian Blickenstorfer Moritz Leuenberger Kabinett Merkel I
Mai 2010 Mai 2015 Tim Guldimann Doris Leuthard Kabinett Merkel II
27. Aug. 2015 Mai 2018 Christine Schraner Burgener Simonetta Sommaruga Kabinett Merkel III
28. Aug. 2018 Paul R. Seger Alain Berset Kabinett Merkel IV

Siehe auch

Literatur

  • Bernd Haunfelder (Hrsg.): Aus Adenauers Nähe. Die politische Korrespondenz der Schweizerischen Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland 1956–1963. In der Reihe Diplomatische Dokumente der Schweiz – Quaderni di Dodis, Band 2. DDS, Bern 2012, u. a. S. 72 ISBN 978-3-906051-04-8 – PDF, ISBN 978-3-906051-05-5 – Print, ISBN 978-3-906051-06-2 –epub, ISBN 978-3-906051-07-9 – mobi, doi:10.5907/Q2 (PDF; 4,4 MB)

Einzelnachweise

  1. François de Diesbach: Delegierter für die Rückführung von Schweizerbürgern. Count Francois de Diesbach Torny, son of Count Hubert de Diesbach Torny. He d. 23 July, 1949. Chef de la Délégation suisse pour le rapatriement à Berlin, Charlotte Mary Gandolfi-Hornyold, (*1911-), married 1947
  2. a b c Bernd Haunfelder (Hrsg.): Aus Adenauers Nähe. Die politische Korrespondenz der Schweizerischen Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland 1956–1963. DDS, Bern 2012, u. a. S. 72
  3. Zu den Hintergründen auch Geschäft auf Gegenseitigkeit. In: Der Spiegel. Nr. 31, 1957, S. 13–14 (online).