Liste von Persönlichkeiten der ETH Zürich

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dies ist eine Liste von Persönlichkeiten der ETH Zürich.

Nobelpreisträger

Albert Einstein, 1921
Wolfgang Pauli, 1945
Kurt Wüthrich, 2005

Gemäss offiziellen Angaben der ETH Zürich stehen 21 Nobelpreisträger mit der Hochschule in Verbindung.[1] Die Liste enthält nur ETH-Absolventen sowie Professoren, die für ihre Forschungsarbeit an der ETH Zürich ausgezeichnet wurden.

Nobelpreis für Physik

Nobelpreis für Chemie

Nobelpreis für Medizin

Weitere Nobelpreisträger mit Verbindung zur ETH

Die ersten Doktoren

Seit 1909 vergibt die ETH Zürich Doktortitel. Die ersten Doktoren waren:[2]

Doktor Promotion Mündliche Prüfung Doktor These Datum These Studium Referent Korreferent
Stefan Dorogi 1909/1910 1909/1910 Ueber Anilinschwarz Okt. 1909 Chemie Richard Willstätter Maurice Cérésole
Heinrich Hermann Escher 1909/1910 1909/1910 Zur Kenntnis des Carotins und des Lycopins Ende 1909 Chemie
Jean Piccard 1909/1910 1909/1910 Ueber Konstitution und Farbe der Chinonimine Okt. 1909 Chemie
Heinrich Kubli Jan. 1910[3] 1909/1910 Zur Kenntnis der Chinonimine und der Chinone Ende 1909 Chemie Frederick Treadwell
Hermann Fritzsche Jan. 1910[3] 1909/1910 Ueber den Abbau von Chlorophyll durch Alkalien Ende 1909 Chemie
Hedwig Delpy 17. Dez. 1909 13. Dez. 1909 16:00 Beiträge zur Kenntnis pharmazeutisch verwendeter Labiaten Ende 1909 Pharmazie Carl Hartwich Carl Schroeter

Professoren und wissenschaftliche Mitarbeiter (Auswahl)

Gottfried Semper, Architekt
  • Jakob Ackeret (1898–1981), 1931–1967 Professor für Aerodynamik. Führte die Mach’sche Zahl für Überschallgeschwindigkeiten ein, Schöpfer der relativistischen Raketentheorie und Erfinder des Verstellpropellers.
  • Lars Valerian Ahlfors (1907–1996), Professor für Mathematik, Gewinner der Fields-Medaille 1936.
  • Alfons Baiker (* 1945), Professor für Technische Chemie, bedeutender Katalyseforscher
  • Hans Boesch (1926–2003), 1970 ETH-Adjunkt für Verkehrsplanung, HTL-Tiefbautechniker und Schriftsteller. Beschäftigte sich in zahlreichen Romanen (z. B. „Das Gerüst“, 1960) mit der technischen Zivilisation und ihren Kosten.
  • Armand Borel (1923–2003), Professor für Mathematik 1955–1957 und 1983–1986
  • Hermann Burger (1942–1989), 1974–1989 Privatdozent für deutsche Sprache und Literatur. Schriftsteller, analysierte in „Die künstliche Mutter“ (1982) unter anderem auch die ETH.
  • Rudolf Clausius (1822–1888), 1855–1867 Professor für Physik. Formulierte den ersten und den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik (1850 bzw. 1857) und prägte den Begriff der „Entropie“.
  • Arno Brandlhuber (1964), 2017-0000 Professor für Architektur
  • Karl Culmann (1821–1881), 1855–1881 Professor für Ingenieurwissenschaften. Pionier der Eisenkonstruktion und der Wildbachverbauung. Revolutionierte mit seinem Hauptwerk „Die Graphische Statik“ (1866) das Bauingenieurwesen.
  • Richard Dedekind (1831–1916), 1858–1862 Professor für Mathematik. Verfasser zahlreicher Arbeiten zu abstrakter Algebra, algebraischer Zahlentheorie, Gruppentheorie, Ringtheorie und Mengenlehre. Führte die reellen Zahlen mithilfe des Dedekindschen Schnitts als erster exakt ein.
  • Hedwig Delpy (1881–1967), 1910–1912 Assistentin für Pharmazie. Unter den ersten sechs Doktoren der ETH Zürich und die einzige Frau.
  • Beno Eckmann (1917–2008), 1948–1984 Professor für Mathematik. Verfasste bahnbrechende Arbeiten in der algebraischen Topologie, der Kategorientheorie und der Gruppentheorie.
  • Paul Feyerabend (1924–1994), 1979–1991 Professor für Philosophie der Wissenschaften. Stellte mit „Against Method“ (1974) das Selbstverständnis des zunehmenden Wissensfortschritts aus postmoderner Perspektive fundamental in Frage.
  • Fritz Fischer (1898–1947), 1933–1947 Professor für technische Physik. Erfand an der Abteilung für industrielle Forschung (AfiF) u. a. ein Fernseh-Projektionsverfahren (Eidophor), Gründer der Firma Contraves.
  • Ferdinand Georg Frobenius (1849–1917), Professor für Mathematik 1875–1892
  • Marcel Grossmann (1878–1936), Professor für Mathematik 1907–1927
  • Albert Heim (1849–1937), 1873–1911 Professor für Geologie. Theoretiker der Gebirgsbildung und sehr populärer Erforscher der Alpenwelt. Setzte sich u. a. für Tier- und Landschaftsschutz, Feuerbestattung und die Gleichberechtigung der Frauen ein.
  • Lavinia Heisenberg (* 1983), Professorin für theoretische Physik und Kosmologie
  • Heinz Hopf (1894–1971), Professor für Mathematik 1931–1965
  • Adolf Hurwitz (1859–1919), Professor für Mathematik 1892–1919
  • Eduard Imhof (1895–1986), 1925–1965 Professor für Topographie und Kartographie. Stellte die Kartographische Geländedarstellung international auf ein zuvor unerreichtes Niveau und prägte mit seinen Schulatlanten das Weltbild der Schweizerinnen und Schweizer.
  • Otto Jaag (1900–1978), 1945–1970 Professor für Hydrologie, Abwasserreinigung und Gewässerschutz. Direktor der EAWAG, Gewässerschutzpionier. Der Aufbau von Kläranlagen in der Schweiz geht weitgehend auf seine öffentliche Wirksamkeit zurück.
  • Carl Gustav Jung (1875–1961), 1933–1941 Privatdozent für Psychologie, 1935 Titularprofessor. Begründer der „Analytischen Psychologie“ als Weiterentwicklung der Freudschen Psychoanalyse und Schöpfer des Konzepts der „Archetypen“.
  • Rudolf Kálmán (1930–2016), Elektroingenieur und Mathematiker
  • Gustav Adolf Kenngott (1818–1897) war 1856–1893 Professor für Mineralogie. Direktor des Poly 1875–1881.
  • Regula Kyburz-Graber (* 1951) Biologin, erste Professorin für Gymnasialpädagogik an der Universität Zürich
  • Ernst Laur (1871–1964), 1908–1935 Professor für landwirtschaftliche Betriebslehre. Gründer und Direktor des Bauernverbandes (1897), Agrarpolitiker, der durch gezielte Modernisierung die Schweizer Landwirtschaft zu erhalten versuchte.
  • Hans Künzi (1924–2004), Professor für Mathematik, (1970) Regierungsrat des Kantons Zürich, (1971) Nationalrat
  • Hans Leibundgut (1909–1993), bedeutender Forstwissenschaftler, Vertreter des naturnahen Waldbaues freien Stils und Pionier der Urwaldforschung, war 1940–1979 Professor für Waldbau
  • Felix Lincke (1840–1917), Professor für Maschinenbau (1868–1872)
  • Christian Menn (1927–2018), 1971–1992 Professor für Baustatik und Konstruktion. Galt als der bedeutendste Schweizer Brückenbauer seiner Zeit.
  • Hermann Minkowski (1864–1909), Professor für Mathematik 1896–1902
  • Jürgen Moser (1928–1999), Professor für Mathematik 1980–1995
  • Adolf Muschg (* 1934), seit 1970 Professor für deutsche Sprache und Literatur. Schriftsteller.
  • Gabriel Narutowicz (1865–1922), Professor für Wasserbau 1907–1919. 1920–1922 Minister der 2. polnischen Republik, 1922 deren 1. Präsident
  • Michele Parrinello (* 1945), Professor für Computational Science 2001–2020. Entwickler der nach ihm benannten Car-Parrinello-Methode.
  • Michel Plancherel (1885–1967), 1920–1954 Professor für Mathematik und 1931–1935 Rektor der ETH.
  • George Pólya (1887–1985), Professor für Mathematik 1914–1940
  • Eugène Rambert (1830–1886), Professor für französische Literatur 1860–1881
  • Franz Reuleaux (1829–1905), 1856–1864 Professor für Maschinenlehre. Systematisierte mit „Der Construkteur“ (1861) und „Theoretische Kinematik“ (1875) den Maschinenbau. War massgeblich an der Entwicklung des Otto-Motors beteiligt.
  • Roland Ris (* 1939), 1976–2004 Professor für deutsche Sprache und Literatur
  • Aldo Rossi (1931–1997), 1972–1974 Gastprofessor für Architektur, gewann 1990 den Pritzker-Preis
  • Heinz Rutishauser (1918–1970), Mathematiker, 1962–1970 Professor für Computer-Wissenschaft. Computer-Pionier.
  • Jean Rudolf von Salis (1901–1996), 1935–1968 Professor für Geschichte in französischer Sprache. Verfasste vielbeachtete Radioberichte zur Weltlage während des Zweiten Weltkriegs und Analysen des Zeitgeschehens, z. B. „Schwierige Schweiz“ (1968).
  • Karljosef Schattner (1924–2012), 1989–1991 Gastprofessor für Architektur
  • Walter Schädelin (1873–1953), 1924–1940 Professor für Waldbau. Bedeutender Forstwissenschaftler, Schöpfer der Auslesedurchforstung als Erziehungsbetrieb höchster Wertleistung.
  • Karl Schmid (1907–1974), 1944–1974 Professor für deutsche Sprache und Literatur, Experte für militärische Landesverteidigung, führender Wissenschaftspolitiker, war als liberal-konservativer Intellektueller eine wichtige Stimme, z. B. mit „Unbehagen im Kleinstaat“ (1963).
  • Hermann Amandus Schwarz (1843–1921), Professor für Mathematik 1869–1875
  • Gerold Schwarzenbach (1904–1978), 1955–1973 Professor für anorganische Chemie, leistete mit seinen Arbeiten über EDTA Pionierarbeit.
  • Gottfried Semper (1803–1879), 1855–1871 Professor für Architektur. Erbaute das Opernhaus von Dresden und entwarf das ETH-Hauptgebäude.
  • Eduard Stiefel (1909–1978), 1942 Privatdozent für höhere Mathematik, 1943 Ordinarius für das gleiche Lehrgebiet, ab 1953 für angewandte Mathematik, Computerpionier, reaktivierte Konrad Zuses Z4 und baute die ERMETH, die elektronische Rechenmaschine der ETH, einen der ersten Computer Europas.
  • Aurel Stodola (1859–1942), 1892–1929 Professor für Maschinenbau. Weltweit anerkannter Fachmann für Dampf- und Gasturbinen, prägte Generationen von Maschinenbauern und formulierte eine „Weltanschauung vom Standpunkte des Ingenieurs“ (1931).
  • Friedrich Traugott Wahlen (1899–1985), 1943–1951 Professor für Pflanzenbau. Experte für Landesversorgung im Zweiten Weltkrieg („Plan Wahlen“), 1949–1958 Direktor der UNO-Ernährungsorganisation FAO, 1959–1965 Bundesrat (BGB).
  • Hermann Weyl (1885–1955), 1913–1930 Professor für höhere Mathematik. Hervorragender Mathematiker auf den Gebieten der Funktionentheorie, der Algebra, der Differentialgeometrie, der Analysis und der Zahlentheorie
  • Niklaus Wirth (* 1934), 1968–1999 Professor für Computer-Wissenschaften bzw. Informatik. Weltweit anerkannter Pionier des Computerzeitalters, erfand die Programmiersprachen Pascal (1970), Modula-2 und Oberon und einen der ersten Personal Computer „Lilith“ (1979/80).

Absolventen

Hendrik Petrus Berlage (1856–1934)
John von Neumann um 1952

Einzelnachweise

  1. Nobelpreisträger. (Nicht mehr online verfügbar.) ethz.ch, archiviert vom Original am 1. Juli 2014; abgerufen am 19. Juli 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ethz.ch
  2. Doctoral Thesis Suche. ETH Zürich, abgerufen am 10. Juli 2022.
  3. a b Eidgenossenschaft. In: Neue Zürcher Zeitung. Nr. 5. Zürich 7. Januar 1910, S. 1 (Online [abgerufen am 10. Juni 2022]).