Lokalbahn Lana–Meran

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Lokalbahn Lana–Meran
Die Lok II heute in der Zollstraße in Lana
Spurweite:1000 / 1435 mm
Maximale Neigung: 51 
Minimaler Radius:36 m
Lana-Burgstall–Oberlana
Streckenlänge:4,35 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:750 =
Oberlana–Meran
Streckenlänge:7,6 km
Spurweite:1000 mm (Meterspur)
Stromsystem:600 =
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von Bozen
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0,050 Lana-Burgstall 266 m s.l.m.
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0,229 nach Meran
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0,300 Etsch (37,4 m)
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0,485 Etschbrücke 266 m s.l.m.
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1,144 Mauthaus 268 m s.l.m.
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1,778 Niederlana 275 m s.l.m.
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2,083 Pfarrhof 279 m s.l.m.
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2,648 St. Peter 287 m s.l.m.
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2,797 Mitterlana Tribusplatz 287 m s.l.m.
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3,100 Schulhaus 292 m s.l.m.
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3,350 Gemeindeamt 300 m s.l.m.
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3,729 Kapuzinerplatz 309 m s.l.m.
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3,815 Hotel Royal–Postamt 311 m s.l.m.
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4,035 Falschauerbrücke 317 m s.l.m.
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4,1     Falschauer (52,5 m) 317 m s.l.m.
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4,179
0,000
Oberlana 313 m s.l.m.
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1,900 Tscherms Ausweiche 292 m s.l.m.
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2,500 Feldererhof
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3,800 Marling Kellerei Ausweiche 300 m s.l.m.
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4,400 Marling Dorf 292 m s.l.m.
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5,200 Etsch
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5,300 Bahnstrecke Bozen–Meran
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5,600 Bahnhof Untermais Ausweiche 288 m s.l.m.
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Kaiserjägerkaserne
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Versorgungshaus
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Sportplatz
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Franz-Ferdinand-Kai
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7,600 Passer
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7,600 Meran Theaterplatz 310 m s.l.m.

Unter dem Oberbegriff Lokalbahn Lana–Meran sind zwei ursprünglich selbstständige Bahnstrecken in der heutigen italienischen Provinz Südtirol zu verstehen, die später unter dem Namen „Società Ferrovia Lana – Merano“ zu einer gemeinsamen Gesellschaft zusammengefasst wurden. Diese betrieb auch den Omnibusverkehr nach der Einstellung des Schienenverkehrs. Die beiden Bahnen waren im österreichischen Kursbuch von 1914 unter den Nummern 76 c und 76cc verzeichnet.

Elektrische Bahn Lana – Meran

Anfang des 20. Jahrhunderts besaß die Gemeinde Lana noch keinen Anschluss an das Schienennetz. Daher bemühte man sich um eine Verbesserung der Verkehrsbeziehungen zu dem rund zehn Kilometer nördlich gelegenen, schon damals sehr bekannten und viel besuchten Kurort Meran. Parallel zu einer neuen Straße sollte eine elektrische Kleinbahn gebaut werden. Die Bahn wurde als erste elektrische Bahn in Österreich südlich des Alpenhauptkamms gefeiert. Maßgeblich beteiligt an der Ausführung war der Ingenieur Luis Zuegg, welcher dadurch zugleich einen Abnehmer für sein 1903 gebautes Kraftwerk in der Gaulschlucht fand. Nachdem das Eisenbahnministerium am 20. Januar 1906 eine Konzession für den Bahnbetrieb erteilt hatte, wurde die „Aktiengesellschaft Elektrische Bahn Lana – Meran“ gegründet. Die Eröffnung des Betriebes fand am 12. August 1906 statt.

Von dem im Ortsteil Oberlana der Gemeinde Lana gelegenen Endbahnhof mit der dreigleisigen Remise führte die 7,6 Kilometer lange, eingleisige und meterspurige Strecke über Tscherms, Marling und Untermais in das Zentrum von Meran hinein. Dabei überquerte sie die Etsch und die Passer und erreichte nach einer Fahrzeit von 26 Minuten den Ruffiniplatz beim Theater. Die Bahn benutzte einen eigenen Bahnkörper bis zum Versorgungshaus in Untermais; von dort fuhr sie unter Verwendung von Rillenschienen bis zur Endstation auf der Straße. Für den Personenverkehr, der von 6:00 bis 22:00 Uhr halbstündlich bedient wurde, waren vier Triebwagen, ein Packwagen und drei Beiwagen vorhanden. Später wurden noch zwei weitere Triebwagen beschafft.

Am Ruffiniplatz bestand ab 9. Mai 1908 die Möglichkeit, in die neu eröffnete städtische Straßenbahn Meran umzusteigen. Deren Linien führten zum Bahnhof Meran, nach Obermais und nach Forst. In den nach 1914 folgenden schwierigen Kriegs- und Nachkriegsjahren blieb die Bahn von Zerstörungen verschont. Doch der zunehmende Individualverkehr entzog ihr nach dem Zweiten Weltkrieg mehr und mehr die Fahrgäste. Am 8. Mai 1950 wurde der Betrieb eingestellt und durch eine Omnibuslinie ersetzt.

Elektrische Lokalbahn Lana-Burgstall – Oberlana

Der wirtschaftliche Erfolg der Elektrischen Bahn Lana – Meran führte zur Planung einer weiteren, 4,1 Kilometer langen, eingleisigen Strecke. Diese verband Oberlana über Mitterlana und Niederlana, wo sich Ausweichen befanden, mit dem Bahnhof Lana-Burgstall an der Bahnstrecke Bozen–Meran nach einer Fahrtdauer von 20 Minuten. Inhaber der Konzession war die Marktgemeinde Lana.

Der Ausgangspunkt in Oberlana befand sich neben dem der Lokalbahn nach Meran; die beiden Wagenhallen lagen unmittelbar nebeneinander. Eine Gleisverbindung fehlte, weil die neue Strecke in Normalspur angelegt worden war. Der Grund für diese Entscheidung lag in der Absicht, Güterwagen von Lana unmittelbar auf die Staatsbahn übergehen zu lassen. Denn die Hauptaufgabe der Bahn sollte der Güterverkehr, speziell der Transport von Obst sein. Der Fahrplan für den Personenverkehr war unstarr und sah beispielsweise 1914 von Oberlana täglich 14 Fahrten bis Lana-Burgstall und weitere 14 Fahrten bis Niederlana und zurück vor. Bei der Eröffnung am 14. Dezember 1913 standen zwei elektrische Lokomotiven, zwei Personentriebwagen und ein Beiwagen zur Verfügung. Den Betrieb führten die kkStB, die die elektrischen Lokomotiven Reihe 1084 und die elektrischen Triebwagen Reihe 23.0 einsetzten.

Der Erste Weltkrieg, der schon 1914 – ein Jahr nach Eröffnung des Betriebs – ausbrach, verhinderte eine günstige wirtschaftliche Entwicklung der Bahn. Nach Kriegsende wurde Südtirol in den italienischen Staat eingegliedert und sämtliche Straßen- und Kleinbahnen wurden für einige Jahre unter staatliche Verwaltung gestellt. Als diese aufgehoben wurde, überließ die „S. A. Tramvia Lana-Postal – Lana di Sopra“ die Betriebsführung der „Elektrischen Bahn Lana – Meran“. Nicht nur der Rückgang im Personenverkehr, sondern auch die wachsende Konkurrenz durch Lastkraftwagen behinderten die weitere Entwicklung des Verkehrsaufkommens. Erst als im Jahre 1936 im Abessinienkrieg alle Kraftfahrzeuge militärischen Zwecken dienen mussten, nahm der Güterverkehr auf der Schiene wieder einen erfreulichen Aufschwung. Doch nach dem Zweiten Weltkrieg gingen die Einnahmen erneut zurück. Deshalb ersetzte man den Personenverkehr im Juli 1959 durch Omnibusse; gleichzeitig beschränkte man den Güterverkehr auf den Abschnitt Niederlana – Lana-Burgstall. Hier blieb er noch bis zum 31. März 1974 in Betrieb.

Von der Trasse und dem Bahnbetrieb sind teilweise noch Zeugnisse zurückgeblieben. Ein eindrucksvolles Denkmal der Bahn ist heute noch die Eisenfachwerkbrücke über die Etsch beim Bahnhof Lana-Burgstall. Diese lag lange Zeit längs der Etsch an Land, wurde jedoch 2012 um etwa 200 Meter nach Süden verlegt und komplett restauriert wieder über den Fluss gespannt. Hier verbindet sie nun den parallel zur Bahnstrecke Bozen–Meran verlaufenden Etsch-Radweg mit dem gegenüberliegenden Etschufer. In Lana ist in der Zollstraße eine Güterzuglok, die ehemalige kkStB 1084.002 der Österreichischen Siemens-Schuckert-Werke Wien, als Attraktion aufgestellt, nachdem sie zuvor jahrelang am Tribusplatz gestanden hatte. Ihre Zwillingslok wurde buchstäblich in letzter Minute von der zum Abbruch freigegebenen Remise am Busbahnhof in Oberlana gerettet und 2012 nach Burgstall zur Eisenfachwerkbrücke am Bahnhof transportiert. Dort wurde ebenfalls 2012 orografisch rechts ein Technikschauplatz errichtet.[1]

Anlässlich der 100. Wiederkehr der feierlichen Eröffnung dieser Lokalbahn Lana-Burgstall – Oberlana zeigte 2013 und 2014 die Eisenbahnwelt in Rabland eine Sonderausstellung die Geschichte dieser legendären Tiroler Lokalbahn. Zusammengestellt wurde diese Ausstellung von Albert Innerhofer aus Lana und Werner Schröter aus Innsbruck. Dazu sind auch eine umfangreiche Broschüre zur Geschichte dieser Lokalbahn, sowie eine personalisierte Briefmarke bei der Österreichischen Post erschienen.

Es gibt heute von lokalpolitischer Seite in regelmäßigen Abständen Aufrufe zur Wiedereinführung der Bahn.

Galerie

Literatur

  • Oskar Ellmenreich: Die Eröffnung der Elektrischen Bahn Lana–Meran. In: Meraner Zeitung, Beilage, Nr. 96/1906, 12. August 1906. Pötzelberger, Meran 1906, ZDB-ID 2430311-2, S. 19 f. – Volltext online.
  • Josef Dultinger: Auf schmaler Spur durch Südtirol. Schmalspurbahnen südlich des Brenners. Verlag Dr. Rudolf Erhard, Rum 1982.
  • Albert Innerhofer, Reinhold Staffler: Stählerne Stege. Der Seilbahnpionier Luis Zuegg. Edition Raetia, Bozen 1996, ISBN 88-7283-078-8.
  • 1906–2006: 100 Jahre Lana-Meran-Bahn – erste elektrische Straßenbahn Südtirols. Die Lananer Bahn, die Lokalbahn Oberlana–Lana-Burgstall, die Meraner Straßenbahn, die Vigiljochbahn, die Bozen-Meran-Bahn, Luis Zuegg. Eisenbahntechnische Sonderpublikationen, Band 4. Arbeitsgemeinschaft Eisenbahnarchiv Tirol, Innsbruck 2006.
  • Werner Duschek, Walter Pramstaller, u. a.: Local- und Straßenbahnen im alten Tirol. Eigenverlag Tiroler Museumsbahnen, Innsbruck 2008.
  • Albert Innerhofer: „Hinauf in luftige Höhen“. 100 Jahre Seilbahn Lana – Vigiljoch, 1912–2012. Lana 2012.
  • Albert Innerhofer: „Einsteigen, bitte!“ 100 Jahre Lokalbahn Lana-Burgstall – Oberlana, 1913–2013. Lana 2013.

Weblinks

Commons: Bahnstrecke Lana-Burgstall–Oberlana – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Bahnstrecke Lana–Meran – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Etschufer: Hochwasser-, Kultur- und Landschaftsschutzprojekt umgesetzt. Autonome Provinz Bozen. Abgerufen am 22. August 2019.

Koordinaten: 46° 36′ 58″ N, 11° 8′ 26″ O