Luca Unbehaun

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Luca Unbehaun
Personalia
Geburtstag 27. Februar 2001
Geburtsort BochumDeutschland
Größe 186 cm
Position Tor
Junioren
Jahre Station
2006–2009 SC Union-Bergen
2009–2016 VfL Bochum
2016–2020 Borussia Dortmund
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
2019– Borussia Dortmund 0 (0)
2020– Borussia Dortmund II 58 (0)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)2
2016–2017 Deutschland U16 5 (0)
2018 Deutschland U17 7 (0)
2018–2019 Deutschland U18 2 (0)
2020– Deutschland U20 2 (0)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.
Stand: 10. September 2022

2 Stand: 16. Oktober 2020

Luca Unbehaun (* 27. Februar 2001 in Bochum) ist ein deutscher Fußballtorwart, der bei Borussia Dortmund unter Vertrag steht und deutscher Nachwuchsnationalspieler ist.

Karriere

Verein

Unbehaun begann als Stürmer in den Juniorenmannschaften des SC Union-Bergen[1], bei dem auch der ehemalige Bundesligaspieler Dariusz Wosz nach seiner aktiven Karriere spielte[2], mit dem Vereinsfußball. Anschließend ging er für sieben Jahre zum VfL Bochum[1] und wechselte zwischen dem Alter von zehn und elf Jahren schließlich fest ins Tor.[3]

Als B-Jugendlicher schloss sich der Torwart zur Saison 2016/17 Borussia Dortmund an, wo er gleich zur ersten Wahl zwischen den Pfosten wurde und mit der Mannschaft die Weststaffel-Meisterschaft gewann. Das folgende Endspiel um die deutsche Meisterschaft ging allerdings gegen Werder Bremen verloren. In der U19 wechselte er sich mit Lucien Hawryluk und Jonas Hupe ab und konnte parallel dazu nach einem letzten Einsatz für die U17 mit dieser die B-Jugend-Meisterschaft 2017/18 gewinnen.[3] Ferner wurde Unbehaun zweimal in der UEFA Youth League eingesetzt.

Zwischen 2018 und 2019 war er die klare Nummer 1 im Tor der A-Jugend und konnte auch mit ihr deutscher Meister werden.[3] Im September 2018 wurde Unbehaun bei der Verleihung der Fritz-Walter-Medaille durch den DFB zum erst fünften BVB-Spieler, der ausgezeichnet wurde; er erhielt die Bronzemedaille in der Altersklasse U17 hinter Noah Katterbach und Oliver Batista-Meier.[3] Die Saisonendphase verpasste der teilweise als Kapitän agierende Torhüter aufgrund einer Knieoperation.

Im Sommer 2019 erhielt er gemeinsam mit Tobias Raschl und Patrick Osterhage einen bis Juni 2022 gültigen Profivertrag, nachdem unter anderem RB Leipzig Interesse an ihm gezeigt hatte[4], und wurde zum vierten Torhüter der ersten Mannschaft hinter Roman Bürki, Marwin Hitz und Eric Oelschlägel benannt.[5] Im Februar 2019 war er im DFB-Pokal aufgrund einer Verletzung von Bürki und Hitz als Backup für Oelschlägel bereits einmal im Profikader gestanden.[1] Nach seiner Genesung konnte der Torwart ab Oktober desselben Jahres wieder am Spielbetrieb der U19 teilnehmen.[6] Nach der Winterpause stand Unbehaun darüber hinaus auch einige Male anstatt des Stammtorwarts Oelschlägel in der Regionalliga West im Tor. Aufgrund der COVID-19-Pandemie wurden schließlich im Frühjahr 2020 sowohl die Regionalliga- als auch die Juniorenbundesligaspielzeiten vorzeitig abgebrochen, mit der A-Jugend verpasste Unbehaun knapp hinter dem 1. FC Köln den Staffelsieg.

Zur Regionalligasaison 2020/21 rückte der Bochumer als neue Nummer 1 ins Tor der U23, nachdem Oelschlägel den Verein verlassen hatte. Dort wechselte er sich zunächst mit dem Neuzugang Stefan Drljača ab, konnte diesen aber ab März 2021 dauerhaft verdrängen. Gegen den Aufsteiger SC Wiedenbrück bereitete Unbehaun am 5. Spieltag einen Treffer seines Teamkollegen Taylan Duman vor. Nach zehn Nominierungen in den jeweiligen Spieltagskader der ersten Mannschaft ohne Einsatz bezeichnete deren Torwarttrainer Matthias Kleinsteiber seinen Schützling Anfang April 2021 als einen „[...] Torhüter, der fußballerisch richtig gute Anlagen hat, sich aber in puncto Strafraumbeherrschung und Torverteidigung allerdings weiter verbessern“ müsste.[7] Zu diesem Zeitpunkt hatte Unbehaun zumindest alle seine 18 Partien mit der U23 ohne Niederlage absolviert und siebenmal zu Null gespielt. Am letzten Spieltag gewann der Torwart mit Dortmund II den Meistertitel der Regionalliga West und stieg mit der Mannschaft in die 3. Liga auf.

In dieser stand Unbehaun, der weiterhin die Nummer 1 im Tor war, am 1. Spieltag beim 2:1 in Zwickau zwischen den Pfosten und lief so erstmals in einer Profiliga auf. Gemeinsam mit ihm stand auch Mittelfeldspieler Tobias Raschl auf dem Platz, der ebenso wenig mit der Bundesligamannschaft ins Vorbereitungstrainingslager nach Bad Ragaz gefahren war.[8] Gründe dafür waren der frühere Saisonstart der 3. Liga wie auch die Verpflichtung eines neuen und erfahreneren Torwarts, Gregor Kobel. Zwischen dem 7. und dem 9. Spieltag stand Unbehaun der Borussia aufgrund einer Länderspielabstellung sowie eines Syndesmosebandanrisses nicht zur Verfügung, woraufhin Stefan Drljača für ihn einsprang. Es folgten nach seiner Rückkehr drei Niederlagen aus vier Partien für den Torwart und die U23, anschließend verletzte sich dieser an der Hand und fiel bis Anfang Februar 2022 aus.[9] Nach seiner Rückkehr stand Unbehaun zwischen dem 25. und dem 36. Spieltag zwischen den Pfosten, diverse Male wurde er aufgrund von Verletzungen im Torwartteam der ersten Mannschaft dem erfahreneren Roman Bürki als Ersatzkeeper vorgezogen. Der Bochumer beendete die Saison mit dem BVB auf Rang 9 und kassierte in 22 Drittligaspielen 25 Gegentore. Der kicker benotete ihn über die gesamte Spielzeit gesehen am häufigsten mit Zensuren zwischen 2,0 und 3,5 und attestierte ihm lediglich beim 1:2 gegen Osnabrück am 5. Spieltag eine „mangelhafte“ Leistung[10]; hier hatte Unbehaun durch einen Fehler im Strafraum das 0:1 aus Sicht seiner Mannschaft verursacht.[11] Seine statistisch besten Spiele absolvierte der Schlussmann am 1. (2:1 beim FSV Zwickau) sowie am 36. Spieltag (3:1 gegen den späteren Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern), in denen er jeweils eine 2 vom Sportmagazin bekam. Gegen beide Teams hielt Unbehaun mit mehreren Paraden den jeweiligen Sieg für seine Mannschaft fest.[12][13]

Der Sommer 2022 war geprägt von einem Umbruch in den Torwartteams der beiden Herrenmannschaften des BVB. Die erste Mannschaft verließen Bürki und Hitz, woraufhin Alexander Meyer als neuer Vertreter Gregor Kobels verpflichtet wurde. Darüber hinaus wechselte Stefan Drljača zu Dynamo Dresden, was den Transfer Marcel Lotkas notwendig machte, der ebenso wie Unbehaun Teil beider Kader ist. Darüber hinaus wurde der 18-jährige Silas Ostrzinski aus der eigenen A-Jugend befördert.

Nationalmannschaft

Unbehaun spielte bislang ab der U16 für Nachwuchsnationalteams Deutschlands, für die U19 wurde er hingegen nur nominiert. Er nahm an der U17-EM 2018 teil, bei der er mit Deutschland in der Gruppenphase ausschied.

Erfolge und Auszeichnungen

Erfolge

Auszeichnungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Spielerprofil, bvb.de, abgerufen am 26. Dezember 2019
  2. Dariusz Wosz, eine Fußballlegende "auf Bergen", union-bergen.de, abgerufen am 26. Dezember 2019
  3. a b c d Luca Unbehaun wie einst Stefan Klos, bvb.de, abgerufen am 26. Dezember 2019
  4. Luca Unbehaun und Tobias Raschl – wer sind die beiden Top-Talente des BVB?, ruhr24.de, abgerufen am 26. Dezember 2019
  5. Tobias Raschl: Mein Start bei den Profis, bvb.de, abgerufen am 24. Dezember 2019
  6. A-Junioren-Bundesliga: BVB-Torhüter Unbehaun nach Knie-OP zurück, media-sportservice.de, abgerufen am 26. Dezember 2019
  7. BVB-Talent Unbehaun in der Bundesliga begehrt, sport.de, abgerufen am 10. April 2021
  8. BVB auf dem Weg ins Trainingslager nach Bad Ragaz, bvb.de, abgerufen am 24. Juli 2021
  9. Unbehaun muss mit Handverletzung pausieren, ligainsider.de, abgerufen am 21. Dezember 2021
  10. Einsätze 2021/22, kicker.de, abgerufen am 23. Juni 2022
  11. Jokertor und gehaltener Elfmeter: Osnabrück bezwingt BVB II, kicker.de, abgerufen am 23. Juni 2022
  12. Blitzstart und Drama in der Schlussphase: BVB gewinnt gegen Zwickau, kicker.de, abgerufen am 23. Juni 2022
  13. Herber Rückschlag im Aufstiegsrennen: BVB II schockt Kaiserslautern, kicker.de, abgerufen am 23. Juni 2022