Ludwig Otto von Plotho

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Ludwig Otto Edler Herr und Freiherr von Plotho (* 28. November 1663 in Parey; † 18. August 1731 in Berlin) war ein preußischer Justizminister.

Leben

Herkunft und Familie

Ludwig Otto von Plotho war Angehöriger der Edlen Herren von Plotho. Seine Eltern waren Otto Christian von Plotho (1638–1687) und Juliane Sophie, geborene von Spitznas. Er vermählte sich mit Christiane von Brandenstein. Aus der Ehe ging der preußische Diplomat Erich Christoph von Plotho (1707–1788) hervor.[1]

Werdegang

Plotho studierte an Brandenburgischen Universität Frankfurt. Er war dann 1684 Volontär bei Generalmajors von Schlaberndorf. 1698 war er Regierungsrat in Magdeburg, 1699 wurde er als Gesandter an den Kurmainzischen und den Trierschen Hof entsandt. Ebenfalls im Jahre 1699 wurde er Reichskammergerichtsassessor. Seit etwa 1700 war Plotho Erbherr auf Parey und Gerbstedt. Er wurde 1701 Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften, hat jedoch offenbar kein dahingehendes Diplom erhalten. In den Jahren 1703 bis 1708 war er Subbelegatus bei der Reichkammergerichtsvisitation und avancierte 1705 (oder erst 1711) zum Geheimen Rat. 1711 wurde er nach Berlin berufen und Ritter des Ordens de la Générosité. Plotho übernahm 1712 als Direktor das oranische Tribunal. 1714 avancierte er zum Wirklichen Geheimen Etatsrat bzw. -minister und übernahm gleichzeitig als Präsident das Geheime Justizkollegium und das Oberappellationsgericht. König Friedrich Wilhelm I. erließ am 13. Dezember 1714 ein von dem Minister Plotho ausgearbeitetes Mandat, das die Hexenprozesse soweit einschränkte, dass es zu keinen weiteren Hinrichtungen kam. Er erhielt 1728 als Lehnsdirektor die Oberaufsicht über das Lehnswesen und 1729 die Versorgung der Reichs- und Justizsachen bei dem auswärtigen Department.[2] Plotho wurde am 24. August 1731 in Parey begraben. Seine Privatbibliothek oder Teile derselben wurden 1732 an die Vorgängerinstitution der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek übergeben.

Literatur

  • Peter Schicketanz (Hrsg.): Der Briefwechsel Carl Hildebrand von Cansteins mit August Hermann Francke. (= Texte zur Geschichte des Pietismus. 3, 1). de Gruyter, Berlin [u. a.] 1972, S. 88–89.
  • Erich-Christoph Freiherr von Plotho: Ritter, Domherren und Obristen. Familienchronik der Edlen Herren und Freiherren von Plotho. Limburg/Lahn 2006, S. 143–144.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Genealogisches Handbuch der freiherrlichen Häuser. A, Band 11, Limburg/Lahn 1979, S. 306.
  2. Christian August Ludwig Klaproth, Immanuel Karl Wilhelm Cosmar: Der königl. Preußische und Churfürstl. Brandenburgische Wirklich Geheime Staats-Rat an Seinem zweihundertjährigen Stiftungstage den 5ten Januar 1805. Berlin 1805, S. 402, Nr. 144. (books.google.de)