Luigi Gaggero

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Gaggero leitet das Kyiv Symphony Orchestra im Kurhaus Wiesbaden am 28. April 2022
Luigi Gaggero mit einem Mikrofon, am Jackett eine Schleife in den ukrainischen Nationalfarben.
2022 trat Luigi Gaggero mit dem Sinfonieorchester Kiew am ukrainischen Nationalfeiertag im Rahmen eines Open-Air-Konzerts im Geraer Hofwiesenpark auf – ein Dankeschön für Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft.[1]

Luigi Gaggero (geboren 1976 in Genua)[2] ist ein italienischer Schlagwerker, Zymbalist, Dirigent und Hochschullehrer. Er ist Chefdirigent des Sinfonieorchesters Kiew (Kyiv Symphony Orchestra) und der einzige Professor für Zymbal in Westeuropa, am Conservatoire de Strasbourg.

Leben

Gaggero wurde in Italien geboren. Er studierte dort Schlagwerk und Dirigieren bei Andrea Pestalozza und in Budapest Zymbal bei Márta Fábián. Er vertiefte seine Schlagwerkstudien bei Edgar Guggeis und Rainer Seegers an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin, wo er mit Auszeichnung abschloss.[3] Er kam 2012 als Schlagzeuger erstmals in die Ukraine und war von der ruhigen Aufmerksamkeit des Publikums beeindruckt, das Musik wie eine geistige Botschaft aufnahm.[4] Er gründete dort 2015 das Ukho Ensemble Kyiv für neue Musik und leitete es. Er unterrichtet Zymbal und Schlagzeug am Conservatoire de Strasbourg, als der einzige Professor für Zymbal in Westeuropa.[3]

Gaggero wurde 2018 Chefdirigent das Sinfonieorchesters Kiew.[5] Während des Russischen Überfalls auf die Ukraine 2022 wurde das Orchester eingeladen, in mehreren bedeutenden Konzertsälen in Polen und Deutschland zu spielen, mit einem ersten Konzert in Warschau am 21. April.[6] Sie musizierten in Deutschland im Kulturpalast in Dresden,[7] in Leipzig,[4] der Berliner Philharmonie, im Kurhaus Wiesbaden, organisiert vom Rheingau Musik Festival,[8] in Freiburg, im Kuppelsaal der Stadthalle Hannover, in der Elbphilharmonie in Hamburg und im Hofwiesenpark in Gera.[9][10][1] Das Programm war überwiegend Musik aus der Ukraine gewidmet, mit Werken von Maxim Beresowski, Myroslaw Skoryk und Borys Ljatoschynskyj.[4] In Wiesbaden wurde Berezovskys Sinfonie in C-Dur aus den 1770er-Jahren gefolgt von Chaussons Poème für Violine und Orchester, Op. 25, Skoryks Melodie in a-Moll (1982), gespielt von Aleksey Semenenko, und zum Abschluss Ljatoschynskyjs Sinfonie Nr. 3 op. 50.[7][8] Den letzten Satz hatte der Komponist 1951 mit dem Motto Der Frieden wird den Krieg besiegen versehen, doch musste er unter dem Sowjetregime das Motto streichen und einen optimisterischeren Schluss komponieren. Die revidierte Fassung wurde 1955 in Leningrad uraufgeführt. Gaggero dirigierte die originale Fassung.[5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b mdr.de: Kyiv Symphony Orchestra gibt Dankes-Konzert in Gera | MDR.DE. Abgerufen am 25. August 2022.
  2. Luigi Gaggero, cymbalon. In: concertodautunno.it. Abgerufen am 7. Juli 2022 (italienisch).
  3. a b Luigi Gaggero. Staatsoper Berlin. 2022. Abgerufen am 29. April 2022.
  4. a b c Michael Ernst: Sinfonieorchester Kiew : Die Ukraine existiert, das zeigen wir mit Kunst, Geschichte und Musik! (de). In: FAZ, 25. April 2022. Abgerufen im 25. April 2022. 
  5. a b Ukrainische Musik in Zeiten des Krieges / Das Kyiv Symphony Orchestra gastiert in der Philharmonie Berlin. Berliner Philharmoniker. 2022. Abgerufen am 22. April 2022.
  6. "Culture triumphs over evil": Kyiv Symphony Orchestra woos Warsaw and performs for first time since invasion (Englisch) In: thefirstnews.com . 2022. Abgerufen am 22. April 2022.
  7. a b Sonderkonzert / Das Kyiv Symphony Orchestra. Dresdner Philharmonie. 2022. Archiviert vom Original am 26 April 2022. Abgerufen am 25. April 2022.
  8. a b Kyiv Symphony Orchestra / Luigi Gaggero, Leitung / Aleksey Semenenko, Violine. Rheingau Musik Festival. 2022. Abgerufen am 22. April 2022.
  9. Kyiv Symphony Orchestra kommt auf Deutschland-Tour. In: musik-heute.de . 5. April 2022. Abgerufen am 22. April 2022.
  10. Kyiv Symphony Orchestra / Luigi Gaggero / Benefizkonzert zugunsten der Ukrainehilfe Hamburg. Elbphilharmonie. 2022. Abgerufen am 22. April 2022.