MaLisa Stiftung
Die MaLisa Stiftung ist eine 2016 gegründete Stiftung bürgerlichen Rechts, deren Ziel eine freie und gleichberechtigte Gesellschaft ist. Die Darstellung von Rollenbildern in audiovisuellen Medien ist ein Schwerpunkt der Stiftungsarbeit.
Stiftung
Die MaLisa Stiftung wurde 2016 von der promovierten Ärztin und Schauspielerin Maria Furtwängler und ihrer Tochter Elisabeth, die als Musikerin Kerfor arbeitet, gegründet. Der Name der Stiftung setzt sich aus den Vornamen der Gründerinnen zusammen. Bereits 2011 gründeten beide mit Unterstützung von German Doctors und einer lokalen Hilfsorganisation auf den Philippinen MaLisa Home, das Mädchen und jungen Frauen einen Weg aus Menschenhandel und Zwangsprostitution ermöglicht. Damit ist es der Stiftung möglich, sich auch auf internationaler Ebene für die Rechte von Frauen einzusetzen. In Deutschland setzt sich die Stiftung unter anderem mit der Unterrepräsentation von Frauen und Darstellung von tradierten Rollenbildern in audiovisuellen Medien auseinander und tritt für eine Stärkung von Frauen und Mädchen ein. Die MaLisa Stiftung wird von der Sozialwissenschaftlerin Karin Heisecke geleitet und hat ihren Sitz in München.[1][2]
Die bisher von der MaLisa Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Institut für Medienforschung der Kommunikations- und Medienwissenschaftlerin Elizabeth Prommer veröffentlichten Studien befassen sich mit Diversität in Film, Fernsehen und Streaming sowie mit der weiblichen Inszenierung auf Social Media-Plattformen und der Geschlechterverteilung in der Berichterstattung in der COVID-19-Pandemie.
In der Studie Audiovisuelle Diversität (2017) wurden 3.500 Stunden Fernsehprogramm und über 800 deutschsprachige Kinofilme ausgewertet. Das Ergebnis: Nur ein Drittel der Rollen sind mit Schauspielerinnen besetzt. Außerdem fällt jeder zweite Film beim Bechdel-Test durch, da weniger als zwei Frauen auftreten und sie namenlos sind, diese Frauen nicht miteinander reden und falls doch, dann Männer das Gesprächsthema sind.[3][4]
Die MaLisa Stiftung erhält den Soroptimist Deutschland Preis 2021 für ihr "Engagement für die gesellschaftliche Gleichstellung aller Geschlechter". Das Preisgeld in Höhe von 15.000 fließt in eine aktuell laufende Studie zur Darstellung von Gewalt gegen Frauen in den audiovisuellen Medien.[5][6]
Studien
- Studie zur Geschlechtervielfalt in der Musikwirtschaft und zur Musiknutzung, in Kooperation mit Keychange, 2021[7]
- Alles so schön bunt hier, 2020
- Wer wird in Krisenzeiten gefragt?, 2020
- Weibliche Selbst-Inszenierung in den neuen Medien, 2017
- Audiovisuelle Diversität?, 2017 und 2021[8]
Berichterstattung
- Studie von Maria Furtwänglers Stiftung: Frauen im Fernsehen deutlich unterrepräsentiert, Meedia, Juli 2017
- Will der Feminismus uns alle umerziehen?, Spiegel, Juli 2017
- Die weißen Männer reden zuviel! (im Film), Wienerin, August 2017
- "Diktat von Sexyness", Spiegel, November 2017
- „Technically single“ – Wie eine Serie Frauen Technik-Berufe näher bringen soll, Handelsblatt, November 2018
- Frauen auf Youtube: Beziehung, kochen, schminken, statista, Februar 2019
- MaLisa Studie: Weibliche Selbstinszenierung in den neuen Medien, MDR, Februar 2019
- Wenn auch mal Frauen die Welt erklären, FAZ, Februar 2019
- Umfrage: Instagram und Co bremsen die Gleichberechtigung aus, Hannoversche Allgemeine Zeitung, September 2019
- Diversity im Kinder-Fernsehen: Show, don't tell!, Medienmagazin DWDL.de, Mai 2020
- Zu Gast: Der Virologe, Süddeutsche Zeitung, Mai 2020
- Warum sind Corona-Expertinnen in den Medien weniger präsent?, BR, Juni 2020
- Equality in Streaming: Ein bisschen besser ist nicht gut genug, Medienmagazin DWDL.de, Oktober 2020
- Mehr Diversität in deutschen Filmen und Serien, Deutsche Welle, November 2020
- COVID-19-Berichte: Wo waren unsere Medizinerinnen?, ÄrzteZeitung, März 2021
- Musik - Hamburg:Geschlechtervielfalt beeinflusst Kaufentscheidung von Fans, Süddeutsche Zeitung, September 2021
- Studie zu "Sichtbarkeit und Vielfalt" Diversität: Das Fernsehen hat es noch nicht drauf, Deutschlandfunk Nova, Oktober 2021
- Studie zu Diversität im TV. Deutsches Fernsehen weniger divers als Bevölkerung, Forschung und Lehre, Oktober 2021
- Gleichberechtigung im Fernsehen:Zählen allein reicht nicht, Süddeutsche Zeitung, Oktober 2021
Auszeichnung
- Soroptimist Deutschland Preis 2021
Weblinks
- Offizielle Website der MaLisa Stiftung
- facebookaccount der MaLisa Stiftung
- Twitteraccount der MaLisa Stiftung
Einzelnachweise
- ↑ MaLisa Stitfung: Über die Stiftung. Abgerufen am 19. Mai 2021.
- ↑ Karin Heisecke: Gewalt gegen Frauen in Europa. Abgerufen am 19. Mai 2021.
- ↑ Margarete Stokowski, DER SPIEGEL: Claus Kleber und Maria Furtwängler über Feminismus. Abgerufen am 24. Mai 2021.
- ↑ Barbara Gillmann: Mint-Berufe : „Technically single“ – Wie eine Serie Frauen Technik-Berufe näher bringen soll. Handelsblatt Media Group GmbH & Co. KG, 6. November 2018, abgerufen am 24. Mai 2021.
- ↑ Deutsches Stiftungszentrum: Soroptimist Deutschland Preis 2021 – MaLisa Stiftung ausgezeichnet. 8. Dezember 2020, abgerufen am 19. Mai 2021.
- ↑ Soroptimist International Deutschland Preis 2021. 8. Dezember 2020, abgerufen am 19. Mai 2021 (deutsch).
- ↑ Geschlechtergerechtigkeit in der Musikbranche: Studie zeigt deutlichen Handlungsbedarf. 23. September 2021, abgerufen am 21. Oktober 2021.
- ↑ MaLisa Stiftung: Studien. Abgerufen am 15. Mai 2021.
