Mac OS X Leopard

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Mac OS X Leopard
Entwickler Apple Inc.
Lizenz(en) EULA; APSL, BSD, GPL, u. a.
Basissystem Darwin
Kernel hybride (XNU)
Abstammung Unix → BSD
↳ NeXTStep/OPENSTEP
↳ Rhapsody
↳ Mac OS X (macOS)
Mac OS Classic
↳ Mac OS X 10.0+
Architektur(en) PowerPC, x86-32, x86-64
Chronik 10.410.510.6
Kompatibilität UNIX 03 (POSIX etc.), FreeBSD
Sprache(n) mehrsprachig (Details),
u. a. Deutsch
nicht mehr verfügbar;

Mac OS X Leopard, Versionsnummer 10.5, ist die sechste Hauptversion von macOS, dem Desktop-Betriebssystem und als Mac OS X Server 10.5 dem Server-Betriebssystem von Apple, das seinerzeit unter dem Namen Mac OS X eingeführt wurde. Es folgte auf Mac OS X Tiger, Version 10.4, und wurde ab dem 26. Oktober 2007 ausgeliefert, nachdem es aus Kapazitätsgründen (zur rechtzeitigen Fertigstellung des Mobiltelefons iPhone) um etwa ein halbes Jahr verschoben werden musste.

Zu den größten Neuerungen gehörte, abgesehen von einer modernisierten Oberfläche (transparente Menüleiste, dreidimensionales Dock mit „

Stacks

“, virtuelle Arbeitsbereiche

Spaces

“, einheitliches Layout, neue Icons), unter anderem ein neuer Finder mit neuer Seitenleiste, der „

Cover Flow

“-Ansicht, der Dateivorschau „

Quick Look

“ sowie mit der Möglichkeit, auch andere Rechner im Netz zu durchsuchen. Außerdem ist eine Datensicherungssoftware namens Time Machine integriert. Boot Camp ermöglicht auf mit Intel-Prozessoren ausgerüsteten Apple-Computern die Installation von Windows ab Windows XP mit Service Pack 2 parallel zu Mac OS X auf einer abgetrennten Partition. Leopard ermöglicht außerdem den 64-Bit-Betrieb bei Applikationen mit grafischer Benutzeroberfläche. Weitere größere Neuerungen finden sich zudem in Safari, Mail, iCal, iChat, Vorschau und der Kindersicherung.

Leopard darf als erstes Derivat der Berkeley Software Distribution offiziell den Markennamen „UNIX“ (in Großbuchstaben oder Kapitälchen) tragen, da es konform mit der Single UNIX Specification UNIX 03 der Open Group ist.[1]

Als Letzte Aktualisierung wurde am 5. August 2009 Version 10.5.8 veröffentlicht. Das Nachfolge-Betriebssystem ist Version 10.6, heißt Mac OS X Snow Leopard und wurde am 28. August 2009 veröffentlicht. Leopard ist die letzte Mac-OS-X-Version, die den PowerPC-Prozessor unterstützt. Alle neueren Versionen laufen nur noch auf der x86-Architektur IA-32 der damals zur Unterscheidung so bezeichneten Intel-Macs.

Features/Neuerungen

Mac OS X Leopard enthält zahlreiche Programme, die häufig gebrauchte Funktionen erfüllen. Multimedia-Anwendungen fehlen im Lieferumfang des Systems zwar fast vollständig, werden aber mit einem Programmpaket namens iLife zusammen mit der Apple-Hardware ausgeliefert. Für Büroanwendungen enthält Mac OS X lediglich das einfache Textverarbeitungsprogramm TextEdit und den Kalender iCal.

Die Classic-Umgebung wurde mit Leopard eingestellt, sodass das Virtualisieren von Mac OS 9 und damit das Ausführen älterer Macintosh-Programme damit nicht mehr möglich ist. Es gibt jedoch alternative Virtualisierungsprogramme bzw. Emulatoren, die auch unter Leopard laufen, wie etwa der freie SheepShaver.

Mac OS X bietet in Version 10.5 laut Apple im Vergleich zur Vorversion über 300 neue Funktionen.[2] Dazu zählen unter anderem:

Benutzerfunktionen
  • Neuer Automator, mit dem sich schneller Arbeitsabläufe erstellen lassen
  • verbesserter Finder mit neuen Funktionen
  • Boot Camp, Software, mit der sich Microsoft Windows auf einem Intel-Mac installieren lässt
  • Animiertes 3D-Dock
  • Videoaufnahme in Photo Booth möglich
  • Safari 3 als Browser (auch für Tiger verfügbar)
  • Spotlight kann nun Computer übers Netzwerk durchsuchen und verfügt über Taschenrechner-Funktionen
  • Spaces (multiple virtuelle Arbeitsbereiche)
  • Time Machine
  • Mail 3
Entwicklerfunktionen
  • Native Unterstützung von vielen Bibliotheken und Frameworks für 64-Bit-Applikationen
  • OpenGL wurde auf die neueste Version 2.1 aktualisiert
  • Keine Unterstützung für Mac OS-Classic-Applikationen mehr
  • Zertifizierung als Unix
  • Core Animation
  • Dashcode

Systemvoraussetzungen

Apple gibt für Leopard die folgenden Systemvoraussetzungen an:

  • Mac-Computer mit Intel-Prozessor, PowerPC G4- (mit 867 MHz oder schneller) oder G5-Prozessor
  • Mindestens 512 MB RAM
  • FireWire (integriert)
  • DVD-Laufwerk zur Installation
  • 9 GB freier Speicher auf der Festplatte

Leopard liegt als Universal Binary vor und unterstützt somit die Prozessorarchitekturen vom Typ PPC (Motorola PowerPC G4/IBM PowerPC G5) und Intel-x86 (nur Core Solo/Core Duo/Core 2 Duo/Xeon).

Sicherheit

Zum Thema Sicherheit, siehe den Hauptartikel.

Versionsgeschichte

Mac-OS-X-Version -Build Erscheinungsdatum Anmerkung
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 10.5.0 9A581 26. Oktober 2007 Erste veröffentlichte Version
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 10.5.1[3] 9B18 15. November 2007 Erweitert und optimiert die Firewall
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 10.5.2[4] 9C31 11. Februar 2008 Zahlreiche Änderungen
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 10.5.3[5] 9D34 28. Mai 2008 Über 220 Änderungen, Sicherheitsupdates
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 10.5.4[6] 9E17 30. Juni 2008 Fehlerbehebungen, Sicherheitsupdates
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 10.5.5[7] 9F33 15. September 2008 Fehlerbehebungen, Sicherheitsupdates
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 10.5.6[8] 9G55 16. Dezember 2008 Zahlreiche Änderungen, Sicherheitsupdates
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 10.5.7[9] 9J61 12. Mai 2009 Codename „Juno.“[10] Zahlreiche Änderungen, Sicherheitsupdates
Ältere Version; nicht mehr unterstützt: 10.5.8[11] 9L30 5. August 2009 Codename „Loki.“[10] Zahlreiche Änderungen
Legende:
Alte Version
Ältere Version; noch unterstützt
Aktuelle Version
Aktuelle Vorabversion
Zukünftige Version

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Open Brand Certificate an Apple (PDF; 81 kB) Das Zertifikat direkt von der Opengroup Website.
  2. Apple: Neue Funktionen in Mac OS X Leopard (Memento vom 16. August 2008 im Internet Archive)
  3. Informationen über 10.5.1 bei Apple
  4. Informationen über 10.5.2 bei Apple
  5. Informationen über 10.5.3 bei Apple
  6. Informationen über 10.5.4 bei Apple
  7. Informationen über 10.5.5 bei Apple
  8. Informationen über 10.5.6 bei Apple
  9. Informationen über 10.5.7 bei Apple
  10. a b Slash Lane: Tidbit: Apple naming Leopard point release after ancient gods. In: AppleInsider. Quiller Media, Inc., 25. Juni 2009, abgerufen am 4. Februar 2017 (englisch, rein interner Codename, der sich vom Buchstaben im Build ableitet, 9J61 → „Juno“, und normalerweise nicht öffentlich wird): „Obviously, AppleInsider publishes this information purely for interest's sake, as it has little material value.“
  11. Informationen über 10.5.8 bei Apple