Mady Rahl

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Mady Rahl (1949)

Mady Rahl (* 3. Januar 1915 in Neukölln, heute Berlin-Neukölln; † 29. August 2009 in München-Bogenhausen; eigentlich Edith Gertrud Meta Raschke) war eine deutsche Bühnen- und Filmschauspielerin, Synchronsprecherin und Chansonsängerin.

Leben

Theater, Film und Fernsehen

Rahl, Tochter des Gürtlermeisters Richard Wilhelm Emil Raschke und seiner Frau Anna Meta Raschke geb. Jänner, schloss nach der Absolvierung einer höheren Mädchenschule eine Theaterausbildung mit Tanzunterricht ab und erhielt ihr erstes Bühnenengagement 1935 an den Städtischen Bühnen in Leipzig, das etwa 20 Monate dauern sollte. Dort arbeitete sie unter Regisseur Detlef Sierk. Nach Probeaufnahmen bekam sie die erste kleinere Rollen in den Spielfilmen Der geheimnisvolle Mr. X mit Ralph Arthur Roberts und Hermann Thimig ebenso wie in Das Gäßchen zum Paradies mit Hans Moser und Peter Bosse in den Hauptrollen.

Doch erst durch die Produktion Truxa (Regie: Hans H. Zerlett) von 1937 wurde sie als UFA-Star auch einem größeren Publikum bekannt. Zweimal zwei im Himmelbett, Zu neuen Ufern, Eine Nacht im Mai und Hallo Janine (als Partnerin von Marika Rökk und Johannes Heesters) folgten. Insgesamt wirkte Mady Rahl in mehr als 90 Filmen mit, davon etwa 30 zur Zeit der NS-Diktatur. Sie stand 1944 in der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.[1]

Auch nach dem Zweiten Weltkrieg drehte sie weiter und trat zudem in München an der Kleinen Komödie am Max II auf. Einen weiteren Wirkungskreis verschaffte ihr die Arbeit beim Fernsehen. Rahl wirkte in Serien wie Stahlnetz, Tatort, Dem Täter auf der Spur, Der Kommissar, Polizeiruf 110 sowie in Die glückliche Familie (mit Maria Schell und Siegfried Rauch) und in Die Wicherts von nebenan mit.

Synchronisation

Mady Rahl war zeitweise auch als Synchronsprecherin tätig. So lieh sie in der Zeichentrickserie Nils Holgersson der Wildgans Akka, in der Komödie Eins, Zwei, Drei Arlene Francis und im Zeichentrickfilm Prinzessin Mononoke der Moro ihre Stimme. Außerdem sprach sie in der Kinderserie Die Fraggles in den späteren Folgen die Stimme von Ma Gorg und in der Zeichentricksendung Alice im Wunderland die Herzogin.

Sie war auch die deutsche Synchronstimme von Lucille Ball.

Privatleben

Mady Rahl war dreimal verheiratet; von jedem ihrer Männer, darunter Filmproduzent Wilhelm Sperber, wurde sie geschieden.

Rahl war lange Zeit als Hobbymalerin impressionistischer Bilder und Aquarelle tätig. Ihre Werke wurden auf verschiedenen Ausstellungen gezeigt.

Mady Rahl, die zuletzt nahezu erblindet war und an Altersdemenz litt, starb am 29. August 2009 mit 94 Jahren in einem Krankenhaus in München-Bogenhausen.[2] Ihre Urne wurde am 6. Oktober 2009 auf dem Münchner Nordfriedhof beigesetzt.[3] Die Grabrede hielt ihr langjähriger Freund, der Schauspieler Christian Wolff, mit dessen erster Ehefrau Corny Collins Mady Rahl seit langem befreundet war.

Seit einer gemeinsamen Theatertournee war Mady Rahl bis zu ihrem Tode eng befreundet mit dem Schauspieler Herbert Tennigkeit.

Einige persönliche Gegenstände liegen im Filmmuseum Potsdam in Potsdam-Babelsberg in einer Ausstellung über die UFA.

Filmografie (Auswahl)

Literatur

  • Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 800.
  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 6: N – R. Mary Nolan – Meg Ryan. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 390 f.

Weblinks

Commons: Mady Rahl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Rahl, Mady. In: Theodor Kellenter: Die Gottbegnadeten : Hitlers Liste unersetzbarer Künstler. Kiel: Arndt, 2020 ISBN 978-3-88741-290-6, S. 399
  2. vgl. Die Schöne mit der rauchigen Stimme: Mady Rahl ist tot bei abendblatt.de, 29. August 2009
  3. knerger.de: Grab von Mady Rahl