Majk Johansen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Majk Johansen in den 1920er Jahren

Majk Herwasijowytsch Johansen (ukrainisch Майк Гервасійович Йогансен; * 16. Oktoberjul. / 28. Oktober 1895greg. in Charkiw, Gouvernement Charkow, Russisches Kaiserreich; † 27. Oktober 1937 in Kiew, Ukrainische SSR) war ein ukrainischer Philologe, Schriftsteller, Dichter, Dramatiker, Übersetzer und Literaturwissenschaftler.

Leben

Majk Johansen kam in Charkiw als Sohn eines aus Lettland eingewanderten Deutschlehrers zur Welt. Die Familie war deutscher und ukrainischer Abstammung[1], anderen Quellen nach schwedischer oder norwegischer Herkunft.[2]

Majk Johansen schloss 1917 sein Philologiestudium an der Universität Charkiw ab. Er beherrschte Altgriechisch und Latein, sprach fließend englisch, deutsch, italienisch, spanisch und französisch, und hatte Kenntnisse von skandinavischen und slawischen Sprachen.[2] Während er bis 1917 ausschließlich in deutscher und russischer Sprache schrieb er ab 1919 nur noch in ukrainisch.[1] 1921 verfasste er, gemeinsam mit unter anderem Mykola Chwylowyj, Wolodymyr Sosjura, Wassyl Ellan-Blakytnyj und Pawlo Tytschyna einen Meilenstein ukrainischer proletarischer Literatur, das Manifest: „Gemeinschaft der ukrainischen Arbeiter und der ukrainischen proletarischen Künstler“ welches als Anthologie veröffentlicht wurde.[1][2]

Während seiner 17-jährigen Schaffenszeit als Schriftsteller schuf er acht Bücher mit Gedichten, zehn mit Prosa, zwei Kinderbücher sowie zwei literarischen Inhalts.[2] Zudem war Johansen Verfasser mehrerer Skripte für Theaterproduktionen sowie Drehbuchautor.[1]

Während des Großen Terrors wurde er am 18. August 1937 vom NKWD in Charkiw verhaftet und des ukrainischen Nationalismus sowie terroristischer Aktivitäten angeklagt. Am 27. Oktober 1937 wurde er bei Massenhinrichtungen hinsichtlich des zwanzigsten Jahrestages der Oktoberrevolution in Kiew erschossen.[1] Sein symbolisches Grab befindet sich auf dem Lukjaniwska-Friedhof in Kiew.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e Eintrag zu Yohansen, Maik in der Encyclopedia of Ukraine; abgerufen am 11. November 2016 (englisch)
  2. a b c d Biographie Majk Johansen auf Poetryclub; abgerufen am 11. November 2016 (ukrainisch)