Marcel Lepper

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Marcel Lepper, 2019

Marcel Lepper (geb. 1977) ist Literaturwissenschaftler, Geschäftsführer der Carl Friedrich von Siemens Stiftung und Honorarprofessor für Neuere deutsche Literatur an der Universität Leipzig.[1]

Werdegang

Lepper hat Germanistik, Geschichte und Philosophie in Münster, Paris, Baltimore und Berlin studiert. 2005 übernahm er die Leitung der Arbeitsstelle für die Erforschung der Geschichte der Germanistik im Deutschen Literaturarchiv Marbach. Er wurde 2006 an der Freien Universität Berlin promoviert. Von 2008 bis 2018 leitete er das Forschungsreferat im Deutschen Literaturarchiv Marbach. Im Rahmen von Gastaufenthalten hat Lepper an der Johns Hopkins University, an der University of Wisconsin, Madison, an der University of Kent, Canterbury, an der Princeton University und an der Universität Cambridge geforscht. Lepper wurde 2015 an der Philosophisch-historischen Fakultät der Universität Stuttgart habilitiert. 2018 wurde er zum Leiter des Literaturarchivs der Akademie der Künste, Berlin[2], zugleich zum außerplanmäßigen Professor an der Universität Stuttgart ernannt.[3] 2020 wurde er vom Stiftungsrat der Klassik Stiftung Weimar als Direktor des Goethe- und Schiller-Archivs berufen.[4] Seit 2020 ist er auch Vorstandsvorsitzender der Deutschen Schillerstiftung, seit 2021 Honorarprofessor für Neuere deutsche Literatur an der Universität Leipzig.[5] Im April 2022 übernahm er die Geschäftsführung der Carl Friedrich von Siemens Stiftung.[6][7]

Lepper schreibt regelmäßig über Geisteswissenschaften für die Frankfurter Allgemeine Zeitung und die Wochenzeitung Die Zeit.

Forschungsschwerpunkte

Er beschäftigt sich in seinen Arbeiten mit Neuerer deutscher Literatur im internationalen Kontext. Schwerpunkte liegen in den Bereichen Ideengeschichte, Wissenschaftsgeschichte, Textkritik, Provenienzforschung, Literatur- und Archivtheorie. Zwischen 2006 und 2018 war er Mitherausgeber der Zeitschrift „Geschichte der Germanistik“.[8] Im Deutschen Literaturarchiv Marbach konzipierte er zusammen mit universitären Partnern das Suhrkamp-Forschungskolleg, das von der Volkswagen Stiftung gefördert wurde[9], ebenso mit Yfaat Weiss und Jürgen Fohrmann sowie der Förderung des Auswärtigen Amts die Arbeitsstelle für jüdisch-deutsche Nachlässe in Israel.[10] In der Akademie der Künste leitete er das transnationale Projekt „Heinrich Mann Digital“.[11] Seit 2020 leitet er zusammen mit Ernst Osterkamp und Klaus Manger das Akademienprojekt PROPYLÄEN zu Goethes Briefen, Tagebüchern, Begegnungen und Gesprächen.[12]

Schriften (Auswahl)

  • Hg. mit Frieder von Ammon: Johann Wolfgang Goethe, Friedrich Schiller: Xenien. Eine Auswahl. Ditzingen: Reclam, 2022.
  • Hg. mit Hendrikje Schauer: Titelpaare. Ein philosophisches und literarisches Wörterbuch. Stuttgart/Weimar: Works & Nights, 2018.
  • Hg. mit Peter-André Alt: Schillers Europa. Berlin: de Gruyter, 2017.
  • Goethes Euphrat. Philologie und Politik im ›West-östlichen Divan‹. Göttingen: Wallstein, 2016 (= Kleine Schriften zur literarischen Ästhetik und Hermeneutik 8).
  • Hg. mit Ulrich Raulff: Handbuch Archiv: Geschichte, Aufgaben, Perspektiven. Stuttgart/Weimar: Metzler, 2016.
  • Philologie. Zur Einführung. Hamburg: Junius, 2012.
  • Hg. mit Dirk Werle: Entdeckung der Frühen Neuzeit. Konstruktionen einer Epoche der Literatur- und Sprachgeschichte seit 1750. Stuttgart/Leipzig: Hirzel, 2011.

Weblinks

Commons: Marcel Lepper – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise