Marcel Müller

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Deutschland  Marcel Müller
Geburtsdatum 10. Juli 1988
Geburtsort Berlin, Deutschland
Größe 194 cm
Gewicht 104 kg
Position Center
Nummer #9
Schusshand Links
Karrierestationen
2003–2005 Jungadler Mannheim
2005–2007 Eisbären Berlin
2007–2010 Kölner Haie
2010–2012 Toronto Marlies
2012–2013 MODO Hockey
2013–2014 Kölner Haie
2014–2015 Krefeld Pinguine
2015–2016 Hamburg Freezers
2016–2017 Krefeld Pinguine
2017 Linköpings HC
2017–2018 Krefeld Pinguine
2018 Leksands IF
2018–2022 Kölner Haie
seit 2022 Krefeld Pinguine

Marcel Müller (* 10. Juli 1988 in Berlin) ist ein deutscher Eishockeyspieler, der seit Mai 2022 erneut bei den Krefeld Pinguinen unter Vertrag steht, die seit 2022 an der DEL2 teilnehmen.

Karriere

Müller (links) im Trikot der Kölner Haie im Zweikampf mit Zach Boychuk (2021)

Marcel Müller begann seine Karriere im Nachwuchsbereich des BSC Preußen. Später wechselte er zu den Jungadlern Mannheim, für die er von 2003 bis 2005 in der Deutschen Nachwuchsliga spielte. Zur Saison 2005/06 wechselte der Stürmer zurück in seine Heimatstadt zu den Eisbären Berlin, wo er zwei Jahre lang hauptsächlich in der DEL aktiv war. 2006 gewann der Linksschütze mit den Hauptstädtern die deutsche Meisterschaft und unterzeichnete schließlich im Sommer 2007 einen Zwei-Jahres-Vertrag beim Ligakonkurrenten Kölner Haie. Mit den Domstädtern erreichte Müller in der Saison 2007/08 erneut das Play-off-Finale, scheiterte dort aber mit den Haien an seinem Ex-Klub aus Berlin. Auch in der Saison 2009/10 lief er wieder für die Domstädter aufs Eis und war mit 56 Punkten hinter Ivan Ciernik zweitbester Scorer sowie mit 32 Assists bester Torvorbereiter seines Teams.[1]

Im Juli 2010 unterzeichnete Müller einen NHL-Einstiegsvertrag über zwei Jahre bei den Toronto Maple Leafs, wo er am 15. Januar 2011 seinen ersten Einsatz in der Partie gegen die Calgary Flames absolvierte. Marcel Müller ist damit der erste gebürtige Berliner, welcher in der NHL spielte.[2] Den Sommer 2011 verbrachte er bei dem Berliner Inline-Skaterhockeyverein Berlin Buffalos in der 1. Bundesliga der ISHD. In der Saison 2011/2012 erreichte er mit den Toronto Marlies das AHL-Finale, was jedoch verloren ging. Insgesamt wurde ihm in seiner Nordamerikazeit bescheinigt, nicht sein volles Potenzial abzurufen – Müller hatte aber auch in beiden Spielzeiten, welche er vornehmlich mit den Marlies in der AHL spielte, mit Verletzungen zu kämpfen.[3] Im Juli unterzeichnete er einen Vertrag bei MODO Hockey in der schwedischen Elitserien.

Ab Juni 2013 stand Müller wieder bei den Kölner Haien in der Deutschen Eishockey Liga unter Vertrag. Im Oktober 2014 wurde er mit sofortiger Wirkung freigestellt,[4] woraufhin er am 21. November 2014 von den Krefeld Pinguinen, ebenfalls aus der DEL, vorläufig bis zum Saisonende 2014/ 2015, unter Vertrag genommen wurde.[5] Bei den Pinguinen konnte er in den verbleibenden 32. Spieltagen der Saison 2014/15 35 Punkte erzielen und war damit am Saisonende hinter Daniel Pietta zweitbester Scorer und mit 19 Toren sogar bester Torschütze des Teams.[6]

Im April 2015 gaben die Hamburg Freezers die Verpflichtung von Müller zur Saison 2015/16 bekannt, er erhielt einen Vertrag bis zum Ende der Spielzeit 2017/18.[7] Als wichtigster Transfer der Hamburger gehandelt[8], konnte er die Erwartungen, in einer für die Freezers allgemein enttäuschend verlaufenden Saison 2015/16, mit 8 Saisontoren nicht erfüllen.[9] Nachdem die Eigentümer der Hamburg Freezers im Mai 2016 den Rückzug des Vereins vom Spielbetrieb bekanntgaben, war damit auch Müllers ursprünglicher Dreijahresvertrag in der Hansestadt vorzeitig beendet.[10]

Er kehrte daraufhin zu den Pinguinen nach Krefeld zurück.[11] In der Saison 2016/17 war er mit 37 Punkten hinter Daniel Pietta wieder zweitbester Scorer seines Teams, man verfehlte jedoch das eigentliche Saisonziel, die Teilnahme an den Play-off Spielen.[12] So unterschrieb er Mitte Februar 2017 einen Vertrag bis zum Saisonende 2016/17 bei Linköpings HC einem Verein aus der höchsten schwedischen Eishockeyliga SHL.[13][14]

Seit der Saison 2017/18 war Müller wieder beim niederrheinischen Traditionsverein aktiv.[15] Obwohl die Saison für die Seidenstädter keinen erfolgreichen Verlauf verzeichnete, wurde er mit 52 Punkten in der Hauptrunde hinter Keith Aucoin zweitbester Scorer der Liga und mit 24 Toren bester Torschütze seines Vereins.[16] Nachdem die Krefelder rechnerisch nicht mehr die Playoffs erreichen konnten, wurde er für die restlichen Saisonspiele an Leksands IF aus der zweithöchsten schwedischen Spielklasse Allsvenskan ausgeliehen. Hier konnte er sich in insgesamt 15 Spielen (9 Punkte) für die Aufstiegsspiele qualifizieren, der Traditionsverein unterlag jedoch im direkten Vergleich dem Vorletzten der höchsten Liga SHL, dem ebenfalls in der Provinz Dalarna ansässigen Mora IK.[17]

Für die Saison 2018/19 wechselte Marcel Müller wieder zum rheinischen Ligarivalen aus Köln.[18] Doch aufgrund eines Knorpelschadens, den er sich im April 2018 in einem Länderspiel gegen Frankreich zugezogen hatte, konnte er in dieser Saison kein einziges Spiel bestreiten und es drohte sogar das Karriereende, da sich seine Patellasehne entzündete. Erst am 11. Oktober 2019 konnte Müller wieder ein Spiel bestreiten und wurde zum Spieler des Monats November gewählt.[19]

Im Mai 2022 wurde Marcel Müller erneut von den Krefeld Pinguinen, die 2022 in die DEL2 abgestiegen waren, verpflichtet und erhielt einen Dreijahresvertrag.[20]

International

Im Nachwuchsbereich nahm Müller zunächst mit der deutschen U18-Auswahl an der U18-Weltmeisterschaft 2006 in der Top-Division teil. Im Folgejahr spielte er mit der deutschen U20-Nationalmannschaft ebenfalls bei der Weltmeisterschaft der Top-Division, musste dort aber den Abstieg hinnehmen. So spielte er 2008 in der Division I, wo der sofortige Wiederaufstieg erreicht wurde.

Nachdem er in der Spielzeit 2007/08 erstmals in der Herren-Nationalmannschaft eingesetzt worden war, wurde Müller 2010 für die Olympischen Winterspiele in Vancouver nominiert und nahm später im Jahr auch an der Weltmeisterschaft im eigenen Land teil. Nachdem er auch bei der Weltmeisterschaft 2011 auf dem Eis stand, spielte er im Februar 2013 bei der Olympiaqualifikation für die Winterspiele in Sotschi. Seither kam er zwar immer noch zu Einsätzen in Freundschaftsspielen oder beim Deutschland Cup, wurde aber nicht mehr für Weltmeisterschaften nominiert.

Erfolge und Auszeichnungen

Karrierestatistik

Reguläre Saison Play-offs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
2003/04 Jungadler Mannheim DNL 27 3 5 8 51 4 1 2 3 4
2004/05 Jungadler Mannheim DNL 26 21 13 34 100
2004/05 Mannheimer ERC RL 3 1 1 2 4
2005/06 Eisbären Berlin DEL 24 1 1 2 20
2005/06 Eisbären Juniors Berlin OL 26 7 8 15 91
2005/06 Eisbären Juniors Berlin DNL 8 9 4 13 50 1 0 0 0 0
2006/07 Eisbären Berlin DEL 36 1 7 8 53 3 0 0 0 14
2006/07 Eisbären Juniors Berlin OL 9 1 3 4 18
2007/08 Kölner Haie DEL 44 6 7 13 61 14 1 1 2 6
2008/09 Kölner Haie DEL 41 11 14 25 60
2009/10 Kölner Haie DEL 53 24 32 56 122 3 0 4 4 2
2010/11 Toronto Maple Leafs NHL 3 0 0 0 2
2010/11 Toronto Marlies AHL 57 14 18 32 44
2011/12 Toronto Marlies AHL 72 14 33 47 71 9 2 3 5 4
2012/13 MODO Hockey Elitserien 53 8 14 22 34 5 2 2 4 16
2013/14 Kölner Haie DEL 45 8 19 27 93 17 1 3 4 12
2014/15 Kölner Haie DEL 3 0 2 2 25
2014/15 Krefeld Pinguine DEL 32 19 16 35 18 3 3 2 5 0
2015/16 Hamburg Freezers DEL 50 8 18 26 55
2016/17 Krefeld Pinguine DEL 43 15 22 37 98
2016/17 Linköpings HC SHL 9 2 1 3 4 6 2 0 2 4
2017/18 Krefeld Pinguine DEL 43 24 28 52 48
2017/18 Leksands IF AllSvenskan 8 2 6 8 10 10 0 3 3 16
2018/19 Kölner Haie DEL 0 0 0 0 0
2019/20 Kölner Haie DEL 40 12 11 23 49
DEL gesamt 457 129 178 307 706 40 5 11 16 34
NHL gesamt 3 0 0 0 2 0 0 0 0 0
AHL gesamt 129 28 51 79 115 9 2 3 5 4
SHL/Elitserien gesamt 62 10 15 25 38 11 4 2 6 20

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. DEL Saison 2009/10 Kölner Haie Spielerstatistik, Eliteprospects.com, abgerufen am 7. April 2018
  2. Der beste Berliner sucht ein neues zu Hause, Berliner Morgenpost, 13. Dezember 2017, abgerufen am 7. April 2018
  3. Prospect Marcel Müller, Hockey’s Future, abgerufen am 9. April 2018
  4. Kölner Haie stellen Ex-NHL-Profi Marcel Müller frei, focus.dbbe 3. November 2014
  5. Krefeld Pinguine verpflichten Marcel Müller (Memento vom 23. November 2014 im Internet Archive), del.org vom 21. November 2014
  6. Krefeld Pinguine Statistik Saison 2014/15, Eliteprospects.com, Mai 2015, abgerufen am 12. August 2017
  7. hamburg-freezers.de Erster Neuzugang steht fest: Marcel Müller wechselt nach Hamburg (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  8. Marcel Müller ist der neue Star der Freezers, Hamburger Abendblatt, 5. September 2015, abgerufen am 2. Juli 2016
  9. Marcel Müller will endlich spielen wie ein Königstransfer, Hamburger Abendblatt, 19. Februar 2016, abgerufen am 2. Juli 2016
  10. Sport1.de: Hamburg Freezers ziehen sich aus der DEL zurück. In: Sport1.de. Abgerufen am 31. Mai 2016.
  11. Schalljo: Marcel Müller kehrt nach Krefeld zurück. In: portal.krefeld-pinguine.de. Archiviert vom Original am 17. Juni 2016; abgerufen am 17. Juni 2016.
  12. Krefeld Pinguine Statistik Saison 2016/17, Eliteprospects.com, Mai 2017, abgerufen am 12. August 2017
  13. Marcel Müller ansluter till Cluben - Linköping HC. Abgerufen am 16. Februar 2017 (schwedisch).
  14. Müller wechselt zu Linköping HC, Westdeutsche Zeitung, 16. Februar 2017, abgerufen am 12. August 2017
  15. Pinguine verlängern mit Marcel Müller, Westdeutsche Zeitung, 25. April 2017, abgerufen am 12. August 2017
  16. DEL Saison 2017/18 Spielerstatistik, Eliteprospects.com, abgerufen am 9. April 2018
  17. Krefelder spielen in Schweden - für Müller und Pietta beginnt das Aufstiegsrennen, Rheinische Post, 9. März 2018, abgerufen am 9. April 2018
  18. Marcel Müller kehrt zum KEC zurück, Kölner Stadtanzeiger, 6. April 2018, abgerufen am 9. April 2018
  19. Marcel Müller ist DEL-Spieler des Monats November. Abgerufen am 17. Dezember 2019.
  20. Dreijahresvertrag: Ex-Nationalstürmer Marcel Müller kehrt aus Köln zu den Krefeld Pinguinen zurück. In: eishockeynews.de. 11. Mai 2022, abgerufen am 13. Mai 2022.