Marga Bach

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Marga Bach (geb. um 1956 in Berlin-Biesdorf[1]) ist eine deutsche Schauspielerin, Kabarettistin und Sängerin. Seit 2018 ist sie Inhaberin und Hauptdarstellerin des Theaters Berliner Schnauze im Berliner Ortsteil Friedrichshain. Der Theatername ist Programm: sie widmet sich hier vor allem dem Erhalt, der Verbreitung und der Akzeptanz der Berliner Mundart.

Biografie

Marga Bach, Tochter einer Lehrerin, ist in Ost-Berlin aufgewachsen. Nach dem Schulabschluss arbeitete Marga Bach zunächst als Theatermalerin und Journalistin, folgte aber bald ihrem Wunsch, Schauspielerin zu werden.[2]

Nach der Wende war sie auf verschiedenen Berliner Bühnen wie Die Kneifzange, Kabarett Kartoon[3] (daraus wurde dann das Kabarett Charly M [abgeleitet von Karl Marx], das im Jahr 2017 seinen Spielbetrieb aufgab), Die Stachelschweine oder dem Tränenpalast engagiert. Auch im gesamten Bundesgebiet trat und tritt Marga Bach mit einem Soloprogramm oder in größeren Theaterensembles auf. In dem Musical Die MetroPole[4] spielt sie die Hauptrolle der Frau Matschinke.

Marga Bach entdeckte bald, dass das Publikum an Vorstellungen im Berliner Dialekt Gefallen fand. Und aus einer gewissen Ähnlichkeit, die man ihr mit Helga Hahnemann nachsagt, entwickelte sie ihren schauspielerischen Charakter mit dem Schwerpunkt Comedy. Nach Rollen in verschiedenen Ensembles und an Orten in ganz Deutschland, die sie auch weiterhin wahrnimmt, mietete sie im Jahr 2018 Räume in der Karl-Marx-Allee 133. Darin befand sich vor 1990 die HO-Gaststätte Express.[5] Nach 1990 standen die Räumlichkeiten zunächst leer, dann zog das Kabarett Charly M ein, das seinen Spielbetrieb nach weniger als 10 Jahren aufgeben musste.[6] Dort eröffnete Marga Bach am 1. September 2018 ihre Einrichtung Berliner Schnauze – Das MundART und Comedy Theater. Die von außen einsehbare offene Bühne befindet sich im Erdgeschoss eines Wohnhauses, unmittelbar östlich neben dem ehemaligen Kino Kosmos. Der Aufführungsort bietet 85 Besuchern Platz, seine Wände sind mit typischen Berliner Ansichten dekoriert: Brandenburger Tor, Gedächtniskirche, Berliner Dom und andere.[6] Für das Berliner Schnauze-Theater hat Marga Bach zusammen mit ihrem Sohn ein Maskottchen entwickelt: einen Miniatur-Fernsehturm, dessen Turmkugel einen knallrot geschminkten geöffneten Clownsmund trägt („große Klappe“).

Außer Stücken mit kleiner Sprechbesetzung tritt sie mit Couplets oder anderen Gesangsstücken und mit Tanz auf. In ihrer Eigendarstellung auf der Website ist zu lesen, dass sie ihre Rollen in Berlinerisch, Sächsisch, Ostpreußisch, Österreichisch, Schwäbisch, gelegentlich auch auf Russisch oder Englisch oder in einem Sprachenmix vorträgt. Gern lädt sie andere Schauspieler zum Auftritt bei ihr ein, es gibt zahlreiche Interessenten. Unter anderem waren Sigrid Grajek mit einem Claire-Waldoff-Programm zu sehen,[7] und die Red Shoe Boys[8] zeigten hier bereits ihre Travestie-Show.[1] Vorstellungen in der Friedrichshainer Spielstätte finden täglich außer Dienstag um 20 Uhr statt.

Für ihr jahrzehntelanges Engagement in der heiteren Muse erhielt Marga Bach von der Stadt Neuruppin den Fontane-Förderpreis.[9]

Mit dem Beginn der Coronapandemie musste das kleine private Theater schließen. Erst am 21. Oktober 2021 kann Marga Bach hier wieder agieren. Zwischenzeitlich hat sie ihre Programme überarbeitet, u. a. nun gibt es nun Weihnachtsspecials mit Klavierbegleitung, ein Mundart-Duell zwischen einer Pianistin aus dem Ruhrgebiet und einem Berlinernen stetig streitenden Ehepaar (Hanna und die Goldbecks) sowie einen Travestie-Abend mit Dominique und Melina M.[10]

Marga Bach ist verheiratet und wohnt in Eggersdorf bei Strausberg.

Solo-Programme (Auswahl)

  • Männer über 40[11]
  • Bevor Du fragst – Nein!
  • Marga-sucht
  • Männer, Midlife und Miseren
  • Marga Bach & Norbert Schultz:
    Männer muss man loben – Frauen auch [12]
  • Wie Otto zu Reutter wurde
  • Roski, Reutter und Rock’n'Roll[13]
  • In der Nacht isst der Mensch nicht gern alleine
  • Truthahn mit Whisky[14]
  • Frech wie Rotz, eine Hahnemann-Hommage,[6] seit 2011[1]
  • Sommerliche Frechheiten
  • Umtauschen
  • Mütterchen Frust
  • Süßer die Glocken nie hingen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Berlinerin eröffnet ihr eigenes Mundart-Theater. morgenpost.de; abgerufen am 6. Februar 2019.
  2. Marga Bach eröffnet in Berlin das Theater Berliner Schnauze. lr-online.de; abgerufen am 6. Februar 2019.
  3. Theaterverzeichnis anno 2012 (Memento des Originals vom 12. Februar 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.theaterverzeichnis.de mit Infos zum Kabarett Kartoon: 2003 in der Kreuzberger Kochstraße eröffnet; politische Satire; abgerufen am 7. Februar 2019.
  4. Das Berlin Musical *Die MetroPole*
  5. Gaststätten. In: Fernsprechbuch für die Hauptstadt der DDR, 1986, S. 132. „Schnellrestaurant Express, Karl-Marx-Allee 133“.
  6. a b c siehe Weblinks: Traum einer Spielstätte …
  7. Vita der Kabarettistin Sigrid Grajek, abgerufen am 7. Februar 2019.
  8. Website über die Travestiekünstler der Red Shoe Boys, abgerufen am 7. Februar 2019.
  9. Angabe zum Erhalt des Fontane-Förderpreises laut playbach, Jahr nicht genannt.
  10. Vorhang auf für die Berliner Schnauze. In: Der Tagesspiegel, 17. Oktober 2021, Rubrik Leute, S. 3.
  11. Infos und Bilder zum Programm Männer über 40, abgerufen am 6. Februar 2019.
  12. Marga Bach mit dem Programm Männer muss man loben... im Volkshaus Strausberg, Jahr 2015; zahlreiche Szenenfotos; abgerufen am 7. Februar 2019.
  13. Infos und Bilder zum Programm Roski, Reutter und Rock’n'Roll, abgerufen am 7. Februar 2019.
  14. Inhaltliche Zusammenfassung des Programms Truthahn mit Whisky, bei einem Gastspiel in Sage-Haast. Abgerufen am 7. Februar 2019.