Maria Klementine von Österreich (1798–1881)

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Maria Klementine, Prinzessin von Salerno, August Grahl
Erzherzogin Maria Klementine von Habsburg-Lothringen, spätere Prinzessin bzw. Fürstin von Salerno, von Louis Letronne, nach 1816

Erzherzogin Maria Klementine Franziska Josepha von Österreich (* 1. März 1798 in Wien; † 3. September 1881 auf Château Chantilly in Chantilly) war ein Mitglied des Hauses Habsburg-Lothringen und durch Heirat Prinzessin von Bourbon-Sizilien und Fürstin von Salerno.

Leben

Erzherzogin Maria Klementine war die fünfte Tochter Kaiser Franz II. (1768–1835) und seiner zweiten Gemahlin Prinzessin Maria Theresa von Neapel-Sizilien (1772–1807), Tochter König Ferdinands I. beider Sizilien und dessen Gattin Erzherzogin Maria Karolina von Österreich. Ihre Großeltern väterlicherseits waren Erzherzog Peter Leopold von Österreich-Toskana (späterhin Kaiser Leopold II.) und die Infantin Maria Ludovica von Spanien.

Durch die enge Verwandtschaft ihrer Eltern waren deren zwölf Kinder die eigentlichen Opfer einer dynastischen Inzucht. Fünf von ihnen überlebten die ersten Jahre nicht. Ihr Bruder, Ferdinand, später Kaiser Ferdinand I., wurde mit einem Wasserkopf geboren, war Epileptiker und zeit seines Lebens auf hilfreiche Bedienstete und Berater angewiesen. Ihre Schwester, Maria Anna, war vollkommen schwachsinnig und vegetierte, von einer Wärterin betreut, bis zu ihrem Tode in einem abgeschlossenen Zimmer dahin. Die anderen Geschwister, darunter Marie-Louise, die Gemahlin Napoleon Bonapartes, und Franz Karl, Vater des späteren Kaisers Franz Joseph I., waren von schlichtem Gemüt. Eine Ausnahme machte ihre ältere Schwester und spätere Kaiserin von Brasilien, Maria Leopoldine. Wie Erzherzogin Maria Klementine war auch sie mit einer hohen Intelligenz, Wissensdurst, geistiger Beweglichkeit und überdurchschnittlichen künstlerischen Begabungen gesegnet.

Auf Betreiben des österreichischen Staatskanzlers Fürst Metternich heiratete Erzherzogin Maria Klementine am 28. Juli 1816 auf Schloss Schönbrunn in Wien ihren Onkel, Prinz Leopold von Neapel-Sizilien, den Prinzen von Salerno (1790–1851), sechster Sohn von König Ferdinand I. beider Sizilien aus dem Hause Bourbon-Sizilien und dessen Gemahlin Erzherzogin Maria Karolina von Österreich. Aus der gemeinsamen Verbindung gingen vier Kinder hervor, von denen nur eine Tochter das Erwachsenenalter erreichte:

Leopolds Untreue nahm Prinzessin Maria Klementine mit Haltung hin, so auch die Liaison mit der Tänzerin Fanny Elßler, Tochter eines Kammerdieners des Komponisten Joseph Haydn. Sie gehörte dem Sternkreuzorden an und nahm in dieser Eigenschaft ihre Mitwirkung in zahlreichen karitativen Einrichtungen wahr.

Nach dem Tod ihres Ehemannes im Jahre 1851 fand sie Aufnahme auf dem Schloss ihres Schwiegersohnes in Frankreich, wo sie auch nach dem Tode ihrer Tochter Maria Karolina († 1869) weiterhin residierte.

Prinzessin Maria Klementine starb am 3. September 1881 auf Schloss Chantilly an den Folgen einer Lungenentzündung und wurde in der Grabkapelle der Familienangehörigen des Hauses Orléans (dem ihr Schwiegersohn entstammte), der Chapelle royale Saint-Louis in Dreux beigesetzt.

Archivinformationen

Die Briefe von Maria Klementine an ihre Schwester, Marie-Louise von Österreich, Herzogin von Parma, werden im Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien aufbewahrt.[1]

Vorfahren

 
 
 
 
 
Kaiser Franz I. Stephan (1708–1765)
 
 
 
 
Kaiser Leopold II. (1747–1792)
 
 
 
 
 
Kaiserin Maria Theresia (1717–1780)
 
 
 
Kaiser Franz II. (1768–1835)
 
 
 
 
 
 
Karl III. König von Spanien (1716–1788)
 
 
 
Maria Ludovica von Spanien (1745–1792)
 
 
 
 
 
Maria Amalia von Sachsen (1724–1760)
 
 
 
Maria Klementine von Österreich (1798–1881)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Karl III. König von Spanien (1716–1788)
 
 
 
Ferdinand I. von Sizilien (1751–1825)
 
 
 
 
 
Maria Amalia von Sachsen (1724–1760)
 
 
 
Maria Theresia von Neapel-Sizilien (1772–1807)
 
 
 
 
 
 
 
 
Kaiser Franz I. Stephan (1708–1765)
 
 
 
Maria Karolina von Österreich (1752–1815)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Kaiserin Maria Theresia (1717–1780)
 
 

Literatur

Einzelnachweise