Martha Labansen

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Martha Johanne Marie Naja Flavia Labansen[1] (* 18. Juli 1950 in Sisimiut)[2] ist eine grönländische Beamte, Unternehmerin und Kommunalpolitikerin (Siumut).

Leben

Martha Labansen schloss 1977 eine Ausbildung als Sozialratgeberin an der Sozialhochschule in Kopenhagen ab.[3] 1978 war sie Leiterin von Det Grønlandske Hus in Kopenhagen[4] und nach ihrer Rückkehr nach Grönland kurze Zeit Lehrerin an der Sozialpädagogischen Schule in Nuuk.[3] Im selben Jahr wurde sie für die Siumut in den Rat der Gemeinde Nuuk gewählt.[5]

Noch 1979 wurde sie im Sozialdirektorat der grönländischen Regierung angestellt. 1987 wurde sie zur kommissarischen Sozialdirektorin der Regierung ernannt, bevor sie das Amt 1989 fest übernahm. 1990 sorgte eine Entscheidung von ihr in Verbindung mit der Sozialinstitution Aaqa für Unmut bei Henriette Rasmussen, die zu diesem Zeitpunkt Vorsitzende des Sozialausschusses im Inatsisartut war. Als Henriette Rasmussen im März 1991 zur Sozialministerin ernannt wurde, riet sie Martha Labansen am zweiten Arbeitstag zum freiwilligen Rücktritt, den diese aber ablehnte. Unter fragwürdigen Umständen wurde sie nach einer weiteren Verschlechterung der Zusammenarbeit im August 1991 ins Gesundheitsdirektorat versetzt. Nur wenige Monate später wurde sie im November von der Regierung entlassen. Da sie keine Begründung für ihre Entlassung erhalten hatte, endete der Fall vor Gericht, wo man sich 1993 auf eine Abfindung in Höhe von 700.000 kr. einigte.[6][7][8][9][10][11]

Im Mai 1992 wurde sie zur Lokalvorsitzenden der Siumut in Nuuk ernannt.[12] Im August 1992 wurde sie als Leiterin des Zeitungsverlags der Atuagagdliutit angestellt.[13] Im Juli 1993 wurde sie zur Direktorin der Atuagagdliutit ernannt, weswegen sie als Siumut-Vorsitzende in Nuuk zurücktrat.[3] Sie verließ die Atuagagdliutit 1995, um einen Chefposten bei KNI anzunehmen.[14]

1998 wurde sie bei der grönländischen Gemeindeorganisation KANUKOKA angestellt, wo sie 1999 Direktorin wurde.[15] Von 1999 bis 2003 gehörte sie der grönländischen Selvstyrekommission an.[16] Von 2006 bis 2014 war sie nebenher Aufsichtsratsvorsitzende bei Royal Arctic Line.[1] 2013 wurde sie im Alter von 63 Jahren als KANUKOKA-Direktorin pensioniert.[15] 2020 wurde sie zur Vorsitzenden der Tarifkommission der Regierung ernannt.[17]

Am 24. Juni 2004 erhielt Martha Labansen den Nersornaat in Silber.[18]

Einzelnachweise

  1. a b Martha Labansen bei paqle.no
  2. Martha Labansen bei altinget.dk
  3. a b c Nye chefredaktører in der Atuagagdliutit vom 28. Mai 1993
  4. Grønlændere i Danmark mangler et kulturcenter in der Atuagagdliutit vom 2. Februar 1978
  5. De nye kommunalbestyrelser in der Atuagagdliutit vom 19. April 1979
  6. Marthas fyring nu i landsretten in der Atuagagdliutit vom 1. Mai 1992
  7. Samarbejdsproblemer – eller politisk fyring in der Atuagagdliutit vom 26. Mai 1993
  8. Dyrt at fyre en direktør in der Atuagagdliutit vom 28. Mai 1993
  9. Portræt af en arbejdsplads in der Atuagagdliutit vom 28. Mai 1993
  10. Hvorfor skulle Martha fyres in der Atuagagdliutit vom 28. Mai 1993
  11. Retten går tæt på in der Atuagagdliutit vom 28. Mai 1993
  12. Meldung in der Atuagagdliutit vom 18. Mai 1992
  13. Meldung in der Atuagagdliutit vom 17. Juli 1992
  14. Martha Labansen bliver souschef in KNI Holding in der Atuagagdliutit vom 15. Juni 1996
  15. a b Martha Labansen går på pension bei knr.gl
  16. Selvstyrekommissionens medlemmer im Gutachten der Grönländischen Selvstyrekommission
  17. Martha Labansen udnævnt som kommissionsformand in der Sermitsiaq
  18. Jan René Westh: Ordenshistorisk Tidsskrift. Hrsg.: Ordenshistorisk Selskab. Band 36, Dezember 2010, ISSN 0904-5554, S. 39.