Martin Brokate

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Martin Brokate

Martin Brokate (* 30. Januar 1953 in Stuttgart) ist ein deutscher Mathematiker und pensionierter Ordinarius für numerische Mathematik und Steuerungstheorie an der TU München. Seine Arbeitsgebiete sind die angewandte Analysis und Optimierung.

Er ist Professor der Abteilung für Mathematik der Fakultät für Bauwesen an der Tschechische Technische Universität Prag.[1]

Lebenslauf und wissenschaftliches Werk

Martin Brokate studierte Mathematik mit Nebenfach Informatik an der Freien Universität Berlin und erhielt 1977 sein Diplom.[2] Er promovierte 1980 auch an der FU Berlin bei Karl-Heinz Hoffmann zum Thema Notwendige Optimalitätsbedingungen bei deterministischen Differentialspielen.[3] 1986 habilitierte er sich an der Universität Augsburg. Von da an hatte er Professuren an den Universitäten Kaiserslautern und Kiel inne. 1999 wurde er als Ordinarius für numerische Mathematik und Steuerungstheorie an der TU München berufen.[4] Von 2001 bis 2004 war er Sprecher des Sonderforschungsbereichs 438, von 2003 bis 2006 Dekan der Fakultät für Mathematik[5] und von 2007 bis 2010 Senator der TU München.[6] Zudem war er Sprecher von TopMath, einem Elitestudiengang im Rahmen des Elitenetzwerk Bayern.[7] Seit Herbst 2018 ist er Professor im Ruhestand.

Brokate beschäftigt sich hauptsächlich mit angewandter Analysis und der optimalen Steuerung. Ein wesentlicher Teil seiner Arbeit beschäftigt sich mit dynamischen Systemen, die ein Gedächtnis beinhalten. Besonders zu Beginn seiner Forscherkarriere beschäftigte er sich mit Fragen der optimalen Steuerung. Brokate ist vor allem für seine Beiträge zur Theorie von Hystereseoperatoren bekannt. Gemeinsam mit Jürgen Sprekels ist er Koautor eines der Standardwerke zu diesem Thema.[8] Er beschäftigte sich in Zusammenarbeit mit verschiedenen Koautoren (u. a. Jürgen Sprekels, Pavel Krejcí und Augusto Visintin) mit der Charakterisierung und Analyse wichtiger Hysteresoperatoren, wie dem Spiel-, dem Prandtl-Ishlinskii- und dem Preisach-Operator. Außerdem beschäftigte er sich mit Fragen zur Existenz und Eindeutigkeit verschiedener Differentialgleichungen in denen Hystereseoperatoren auftreten.

Ausgewählte Veröffentlichungen

Monographien

  • mit J. Sprekels: Hysteresis and Phase Transitions. Springer, New York 1996.
  • mit G. Kersting: Maß und Integral. Reihe Mathematik Kompakt, Birkhäuser, Basel 2009.

Aufsätze

  • Pontryagin’s principle for control problems in age-dependent population dynamics. Journal of Mathematical Biology, 23, 1985.
  • Optimal control of age-structured populations, System Modelling and Optimization. 1986.
  • mit J. Sprekels: Existence and Optimal Control of Mechanical Processes with Hysteresis in Viscous Solids. IMA Journal of Applied Mathematics, 43(3), 1989.
  • mit A. Visitnin: Properties of the Preisach Model for Hysteresis. Journal für die reine und angewandte Mathematik, 402(1), 1989.
  • On a characterisation of the Preisache Modell of hysteresis. Rendiconti del Seminario Matematico della Universitá de Padova, 83, 1990.
  • mit F. Colonius: Linearizing equations with state-dependent delays. Applied Mathematics and Optimization, 21, 1990.
  • mit P. Krejcí: Wellposedness of kinematic hardening models inelastoplasticity. Math. Modelling Numer. Anal. 32, 1998.
  • mit A. Pokrovski: Asymptotically stable oscillations in systems with hysteresis nonlinearities. Journal of Differential Equations, 150, 1998.
  • mit A. Khludnev: Existence of solutions in the Prandtl-Reuss theory of elastoplastic plates. Adv. Math. Sci. Appl. 10, 2000.
  • mit P. Krejcí, H. Schnabel: On uniqueness in evolution quasi variational inequalities. Journal of Convex Analysis, 11, 2004.

Weblinks

Referenzen

  1. https://mat.fsv.cvut.cz/eng/staff/detail/1245814
  2. PDF bei www.ma.tum.de (Memento des Originals vom 9. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ma.tum.de
  3. Mathematical Genealogy Project
  4. [1]
  5. PDF bei www.ma.tum.de (Memento des Originals vom 9. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ma.tum.de
  6. [2]
  7. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 31. Mai 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ma.tum.de
  8. [3]