Mary Prince

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Mary Prince (geboren am 1. Oktober 1788 im Devonshire Parish, Bermuda; gestorben im Jahr 1833 oder danach)[1] war eine britische Abolitionistin und Autorin.

Leben

Mary Prince wurde in Bermuda in eine versklavte Familie afrikanischer Herkunft geboren. Sie gehörte Charles Myners, bevor sie an Captain Williams weiterverkauft wurde. Selbst ein grausamer Master, behandelten seine Frau und Tochter sie gut. Als sie temporär an eine Mrs. Pruden vermietet wurde, brachte deren Tochter Fanny ihr das Lesen bei. Prince beschrieb diese frühen Jahre in ihrer Autobiografie als ihre glücklichsten, weil sie noch zu jung war, um ihre Lage als Sklavin zu begreifen.

Nach dem Tod von Mrs. Williams wurden Prince und ihre Geschwister an unterschiedliche Besitzer weiterverkauft. Sie gelangte zwischen 1800 und 1815 an Captain I., den sie, ebenso wie seine Ehefrau, als sehr grausam beschrieb. Einige Jahre später wurde sie an einen Mr. D. in Grand Turk, einen brutalen Sadisten, verkauft. Sie musste in den Salzbecken arbeiten, eine körperlich anstrengende Arbeit, die ihre Gesundheit stark beeinträchtigte. Nach etwa zehn Jahren kehrte sie mit Mr. D. nach Bermuda zurück, wo sie als Haussklavin eingesetzt wurde. Ihr nächster Besitzer, Mr. John Wood, nahm sie mit nach Antigua. Er und seine Frau waren ebenso grausam und ausbeuterisch wie Mr. D. Um Trost zu finden, wendete sich Prince etwa 1817 der Religion zu. Sie trat der Herrnhuter Brüdergemeine bei, einer protestantischen Glaubensbewegung, die sehr aktiv in der Missionsarbeit war. In diesem Umfeld lernte sie auch ihren späteren – freien – Ehemann, Daniel James, kennen und heiratete ihn 1826, ohne ihre Besitzer um Erlaubnis zu fragen.

Zwei Jahre später ging sie mit den Woods nach London, wo sie gemäß dem Somerset-vs.-Stewart-Urteil von 1772 frei war. Nach wiederholten Misshandlungen durch die Woods machte Prince von ihrem Recht auf Freiheit auf englischem Boden Gebrauch. Sie fand bei der Anti-Slavery Society Unterstützung, wo sie rechtlich beraten und darauf hingewiesen wurde, dass sie mit einer Rückkehr nach Antigua ihre Freiheit verwirken würde. Sie stand vor der Entscheidung, als Sklavin zurück zu ihrem Ehemann zu gehen oder als freie Frau in England zu bleiben. Es war schwer für Prince, sich ihren eigenen Lebensunterhalt zu verdienen. 1829 stellte sie der Sekretär der Anti-Slavery Society Thomas Pringle als Hausangestellte ein. 1831 diktierte sie Susanna Strickland, einer Freundin der Pringles, ihre Lebensgeschichte.[2] Sie betonte darin, dass es ihr große Sorgen bereite, dass einige Menschen in England behaupteten, dass Sklaven und Sklavinnen gar nicht frei sein wollten:

„Der Mann, der sagt, dass ein Sklave glücklich sei mit der Sklaverei – dass sie nicht frei sein wollen –, ist entweder ignorant oder ein Lügner. Ich habe niemals gehört, dass ein Sklave so etwas gesagt hat.[3]

The History of Mary Prince wurde noch im selben Jahr publiziert und war ein großer Erfolg. Es handelt sich um die erste autobiografische Aufzeichnung einer schwarzen Frau, die in Großbritannien erschien. Ihr Bericht prägte den Diskurs um die Abschaffung der Sklaverei, die 1834 mit dem 1833 vom Parlament erlassenen Slavery Abolition Act verboten wurde.[3]

Es ist nicht überliefert, ob Mary Prince in England blieb oder nach Antigua zurückkehrte.[2]

Ehrungen

  • In London erinnert seit 2007 eine Gedenktafel an Mary Prince[1]
  • Am 1. Oktober 2018 stellte ein Google Doodle sie und ihre Werke dar[4]

Literatur

  • The History of Mary Prince, A West Indian Slave, Related by Herself , 1831, Digitalisat
  • The History of Mary Prince. A West Indian Slave. Hg. von Sara Salih. Penguin, London 2004, ISBN 978-0-140-43749-2.

Weblinks

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Mary Prince bronze plaque in London (Memento des Originals vom 1. Oktober 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.blueplaqueplaces.co.uk, abgerufen am 1. Oktober 2018.
  2. a b Sara Salih: Introduction: Mary Prince's Life. In: The History of Mary Prince. Penguin, London 2004, ISBN 978-0-14-043749-2, S. vii–xi.
  3. a b NRZ vom 1. Oktober 2018. Abgerufen am 1. Oktober 2018
  4. Mary Prince: Google Doodle zum 230. Geburtstag der britischen Abolitionistin & Sklaven-Befreierin. In: GoogleWatchBlog. 1. Oktober 2018 (googlewatchblog.de [abgerufen am 1. Oktober 2018]).