Mau-Nuno

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Mau-Nuno
Daten
Fläche 31,63 km²[1]
Einwohnerzahl 1.102 (2015)[1]
Chefe de Suco Valente Ramos Bianco
(Wahl 2016)
Aldeias Einwohner (2015)[1]
Aileu 443
Mama-Lau 387
Mau-Suca 272
Der Suco Mau-Nuno
Mau-Nuno (Osttimor)
Mau-Nuno
Koordinaten: 9° 3′ S, 125° 28′ O

Mau-Nuno (Maununo, Maununu, Mau-Nunu, Mauneno) ist ein osttimoresischer Suco im Verwaltungsamt Ainaro, Gemeinde Ainaro.

Geographie

Mau-Nuno
Orte Position[2] Höhe
Lait 9° 3′ S, 125° 28′ O 625 m
Mama-Lau 9° 0′ S, 125° 27′ O 1243 m
Mau-Nuno 9° 1′ S, 125° 29′ O 729 m

Mau-Nuno befindet sich südwestlich der Gemeindehauptstadt Ainaro, im Westen des Verwaltungsamts Ainaro. Im Norden liegt der Suco Mau-Ulo, im Osten jenseits des Sarai, der Suco Ainaro und im Süden der Suco Cassa. Im Nordwesten liegt das Verwaltungsamt Bobonaro (Gemeinde Bobonaro) mit seinem Suco Colimau und im Westen und Südwesten liegt das Verwaltungsamt Zumalai (Gemeinde Cova Lima) mit seinem Suco Ucecai. Der im Suco entspringende Fluss Aiuliu bildet einen Teil der Westgrenze. Er ist ein Nebenfluss des Mola. Der Sarai gehört zum System des Belulik.[3][4] Im Nordwesten von Mau-Nuno liegt der Berg Mamalau (Manlau), der eine Höhe von 1350 m erreicht. Er ist der höchste Punkt des Sucos. Der Suco hat eine Fläche von 31,63 km².[1] Er teilt sich in die drei Aldeias Aileu, Mama-Lau (Mamalau) und Mau-Suca (Mausuka).[3][5]

Der Hauptort Mau-Nuno liegt nahe der Nordgrenze und dehnt sich über alle drei Aldeias aus. Neben dem Sitz des Sucos befinden sich hier ein Hospital und eine Grundschule[3] sowie ein Hubschrauberlandeplatz für Notfälle.[6] Auch das Dorf Lait im Süden des Sucos hat eine Grundschule. Nordwestlich des Berges Mamalau liegen die verstreuten Häuser des Dorfes Mama-Lau.[3]

Einwohner

Im Suco leben 1102 Menschen (2015), davon sind 565 Männer und 537 Frauen. Die Bevölkerungsdichte beträgt 34,8 Einwohner/km². Im Suco gibt es 184 Haushalte.[1] Über 60 % der Einwohner geben Tetum Prasa als ihre Muttersprache an. Fast 30 % sprechen Bunak, der Rest Mambai.[7]

Der Ortsname „Mau-Nuno“ deutet auf eine ursprünglich malayo-polynesische Besiedlung. Die Anfangssilbe „Mau“ ist typisch für Ortsnamen in Siedlungsgebieten der Mambai, Kemak und Tokodede. Die Bunak, deren Sprache zu den Papuasprachen gezählt wird, haben sich in Mau-Nuno kulturell den lokalen Mambai angenähert. Anders als bei den Bunak weiter westlich, besteht hier ein patrilineares Heirats- und Abstammungssystem, statt einem matrilinearen. Bunak und Mambai aus Mau-Nuno führen ihre Herkunft beide auf dasselbe legendäre Ahnenpaar zurück. Der Berg, von dem diese Ahnen herabstiegen, hat sowohl einen Namen in Bunak (lolo guzu muk po), als auch in Mambai (manu aman parasa).[8]

Geschichte

In der indonesischen Besatzungszeit wurden die drei ursprünglichen Siedlungen des Sucos Aileu, Mama-Lau und Mau-Suca aufgelöst und die Bewohner an der Stelle des heutigen Hauptortes Mau-Nuno umgesiedelt.[8] Heute leben wieder Menschen in den Bergen von Mama-Lau und im Süden der Aldeia Aileu.[3]

Am 11. August 1999 flohen 1200 Bewohner aus dem Dorf Mau-Nuno aus Angst um ihr Leben vor den pro-indonesischen Milizen in die Wälder. Andere bildeten kleine Gruppen um sich zu verteidigen. Am 23. September 1999 wurden auch die restlichen Einwohner des Dorfes von der Miliz Mahidi vertrieben.[9]

2003 wurde unter anderem dieser Fall vor Gericht verhandelt. Mehrere Angeklagte wurden in Abwesenheit zu Haftstrafen verurteilt. Sie waren in das indonesische Westtimor geflohen.[10][11]

Politik

Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Carlito Miranda zum Chefe de Suco gewählt.[12] Bei den Wahlen 2009 gewann Valente Ramos Bianco[13] und wurde 2016 in seinem Amt bestätigt.[14]

Weblinks

Commons: Mau-Nuno – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
  2. Atlanten der zwölf Gemeinden und der Sonderverwaltungsregion Osttimors, Stand 2019 (Direcção-Geral de Estatística DGE).
  3. a b c d e Direcção-Geral de Estatística: Atlas der Gemeinde Ainaro, abgerufen am 28. Dezember 2021.
  4. Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
  5. Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Memento vom 3. Februar 2010 im Internet Archive) (portugiesisch; PDF; 323 kB)
  6. UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008 (Memento des Originals vom 3. Dezember 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/unmit.unmissions.org (PDF; 583 kB)
  7. Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Mau-Nuno (tetum; PDF; 8,2 MB)
  8. a b Antoinette Schapper: Finding Bunaq: The homeland and expansion of the Bunaq in central Timor (Memento vom 24. Oktober 2013 im Internet Archive), S. 163–186, in: Andrew McWilliam, Elizabeth G. Traube: Land and Life in Timor-Leste: Ethnographic Essays, S. 178–179, 2011
  9. „Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine“ (Memento vom 28. November 2015 im Internet Archive) (PDF; 1,3 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
  10. Masters of Terror – Cancio Lopes de Carvalho
  11. ETAN, 28. Februar 2003, 3 New indictments filed at Dili Court
  12. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 – Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  13. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 – Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  14. Jornal da República: Lista Naran Xefe Suku Eleito 2016, 2. Dezember 2016, abgerufen am 17. Juni 2020.

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