Max-Planck-Institut zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt

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Das Max-Planck-Institut zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt war ein Institut der Max-Planck-Gesellschaft in Starnberg. Es wurde 1970 mit der Berufung des Physikers und Philosophen Carl Friedrich von Weizsäcker als Direktor gegründet. Weiterer Direktor war der Philosoph Jürgen Habermas. Das Institut befand sich in der Riemerschmidstraße 7 in Starnberg.

Geschichte

Das Institut widmete sich zahlreichen sozialwissenschaftlichen Fachdisziplinen, wie der Kriegsverhütung, der Entwicklungspolitik, der Wissenschaftsphilosophie und der Sozialpolitik. Beispielsweise wurde der Begriff der „Neuen Internationalen Arbeitsteilung“, ein Vorläufer der Globalisierungs-Diskussion, hier geprägt (von Folker Fröbel, Jürgen Heinrichs, Otto Kreye).

Später bekannt gewordene Mitarbeiter sind unter anderem Alfred Mechtersheimer, Ernst Tugendhat, Wolfgang van den Daele, Wolfgang Krohn, der Friedensforscher Horst Afheldt, der Mitherausgeber des Kursbuches, Tilman Spengler, der Politikwissenschaftler Wolf Schäfer, der Ökonom Stefan Welzk und die Philosophen Michael Drieschner und Gernot Böhme.

Nach der Emeritierung von Carl Friedrich von Weizsäcker im Jahre 1980 wurde das Institut in Max-Planck-Institut für Sozialwissenschaften umbenannt und sollte neu strukturiert werden. Aufgrund sich häufender Schwierigkeiten trat Jürgen Habermas im April 1981 als Direktor zurück, woraufhin der Senat der Max-Planck-Gesellschaft am 22. Mai 1981 beschloss, das MPI für Sozialwissenschaften zu schließen, was im Jahr 1984 geschah.

Literatur

  • Claus Grossner: Aufzeichnungen von Weizsäckers zur Begründung eines Max-Planck-Instituts zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt, in: Verfall der Philosophie, Reinbek 1971, S. 239.
  • Jahrbuch der Max-Planck-Gesellschaft aus dem Jahr 1981. ISBN 3-525-85387-4.
  • Ariane Leendertz: Die pragmatische Wende. Die Max-Planck-Gesellschaft und die Sozialwissenschaften 1975–1985. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2010, ISBN 978-3-525-36788-9.
  • Ariane Leendertz: Medialisierung der Wissenschaft: Die öffentliche Kommunikation der Max-Planck-Gesellschaft und der Fall Starnberg (1969 – 1981) in: Geschichte und Gesellschaft, 40. Jahrg., H. 4 (Oktober – Dezember 2014), Seiten 555–590, online.
  • Hubert Laitko: Das Max-Planck-Institut zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt: Gründungsintention und Gründungsprozess, in: Klaus Fischer, Hubert Laitko, Heinrich Parthey (Hrsg.) Interdisziplinarität und Institutionalisierung der Wissenschaft – Wissenschaftsforschung Jahrbuch 2010, Berlin 2011, online, PDF
  • Max-Planck-Institut zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt, in: Eckart Henning, Marion Kazemi: Handbuch zur Institutsgeschichte der Kaiser-Wilhelm-/ Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften 1911–2011 – Daten und Quellen, Berlin 2016, 2 Teilbände, Teilband 1: Institute und Forschungsstellen A–L (online, PDF, 75 MB), Seite 886–889 (Chronologie des Instituts).
  • Max-Planck-Institut für Sozialwissenschaften in: Eckart Henning, Marion Kazemi: Handbuch zur Institutsgeschichte der Kaiser-Wilhelm-/ Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften 1911–2011 – Daten und Quellen, Berlin 2016, 2 Teilbände, Teilband 2: Institute und Forschungsstellen M–Z (online, PDF 75 MB) Seite 1506–1509 (Chronologie des Instituts).

Weblinks