Max Hunziker
Max Hunziker (* 6. März 1901 in Zürich; † 9. September 1976 ebenda) war ein Schweizer Maler, Grafiker, Glasmaler und Illustrator.
Leben
Der 1901 geborne Max Hunziker wuchs in Zürich-Wiedikon auf und besuchte das Lehrerseminar in Küsnacht. Nach seiner Lehrerausbildung wandte er sich der Malerei zu. 1920–1925 hielt sich Hunziker in Florenz auf. Ab 1926 erfolgte ein Aufenthalt in Frankreich, während dem er unter anderem Wandmalerei an der Académie Ranson in Paris unterrichtete. Hunziker heiratet 1933 in erster Ehe Tamara Amsler, geborene Wildbuschewitz und kehrte 1934 nach Zürich zurück. 1945 heiratete er Gertrud Rahel, geborene Fromm. 1975 erhielt er die Auszeichnung für kulturelle Verdienste der Stadt Zürich. Max Hunziker starb im September 1976 in Zürich. Er fand auf dem Friedhof Enzenbühl seine letzte Ruhestätte.
Werke
In Italien stark von der sakralen Kunst beeindruckt, setzte sich Max Hunziker anschliessend in Frankreich mit der Malerei Paul Cézannes und Georges Rouaults auseinander.
Nach seiner Rückkehr in die Schweiz beschäftigte er sich neben der Malerei in Öl und Tempera und der Grafik vermehrt mit der Glasmalerei. Dabei beeinflussten ihn die Kunstwerke, die er in Paris, Chartres, Bourges und Le Mans gesehen hatte.
1934 gründeten die Brüder Coghuf und Hans Stocker, zusammen Hunziker mit Max Gubler, Albert Schnyder, Heinz Haefliger, Max Hegetschwiler und Paul Speck die eher konservative, kurzlebige Schweizer Künstlervereinigung «BBZ 8».
Hunziker fertigte für öffentliche wie auch private Auftraggeber zahlreiche Glasmalereien. Seine Bildfenster finden sich in verschiedenen Kirchen, so erstmals 1946 in der reformierten Kirche Thalwil oder beispielsweise in der Johanneskirche in Bern, der Matthäuskirche Zürich, der Alten Kirche Wollishofen und in der evangelisch-reformierten Kirche von Trub (Bern) und Volketswil und im Chor der Klosterkirche Kappel am Albis.
Für den Privatgelehrten Oskar Rudolf Schlag gestaltete Max Hunziker nach dessen Angaben ein aus 22 grossen Arkana bestehendes Tarotkartenset.[1]
Im Auftrag der Büchergilde Gutenberg schuf Hunziker unter anderem eine Buchillustrationen für Grimmelshausens Simplicissimus. In diesem Zusammenhang beschäftigte er sich mit unterschiedlichen Drucktechniken und war verantwortlich für die Wiederaufnahme der Technik der Hand-Zinkätzung.
Der grafische Nachlass von Max Hunziker mit 156 graphischen Blättern in 327 Exemplaren, Skizzenbüchern und rund 350 Zinkklischees zu Hunzikers Druckgraphiken befindet sich in der Zentralbibliothek Zürich. Der Nachlass des Werkes zur Glasmalerei ist im Nachlass der Glasmaler-Familie Ganz zu suchen, mit der der Künstler die von BASF entwickelte Organglasmalerei weiterentwickelte.
Literatur
- Tapan Bhattacharya: Max Hunziker. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 27. November 2006.
- Andreas Friedrich (Hrsg.): Max Hunziker und Karl Ganz – Eine Zusammenarbeit von den Thalwiler Kirchenfenstern bis zur Entwicklung des Organglases. Zürich 2015, ISBN 978-3-85881-464-7.
- Jürg Liechti-Möri, Kirchgemeinde Johannes (Hrsg.): Die Chorfenster von Max Hunziker in der Johanneskirche Bern. Bern 2001.
- Ernst H. Gombrich: Max Hunziker: Malerei: eine Ausstellung zum 100. Geburtstag, Kunstsalon Wolfsberg, 9. Mai bis 9. Juni 2001. Kunstsalon Wolfsberg, Zürich 2001.
- Ernst H. Gombrich: Vom Ethos in der bildenden Kunst, Gedanken zum 70. Geburtstag Max Hunzikers. In: Neue Zürcher Zeitung, 5. März 1971, S. 33.
- Pierre Walter Müller: Max Hunziker. Verlag Anton Schöb, Zürich 1963. (Ausgezeichnet als eines der «schönsten Schweizer Bücher» 1963.)
- Max Hunziker. In: Künstlerlexikon der Schweiz, XX. Jahrhundert. Band 1. Huber, Frauenfeld 1958.
- Olaf Räderer: Tarot. Säulen der Einweihung. Verlag RGS, St. Gallen 2003.
- Angela Schiffhauer: Die Glasfenster der Kirche Volketswil. (Schweizerische Kunstführer, Nr. 935, Serie 94). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 2013, ISBN 978-3-03797-119-2.
- Max Hunziker, Illustrationen für das Buch Thyl Ulenspiegel. In: Architektur und Kunst. Bd. 27, Heft 10, 1940, S. 297–300.
Weblinks
- Publikationen von und über Max Hunziker im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Max Hunziker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Stefanie Faccani-Baumann: Hunziker, Max. In: Sikart
- Werke von Max Hunziker Zentralbibliothek Zürich
- Max Hunziker bei artnet
- Max Hunziker In: E-Periodica
- Chorfenster Max Hunzikers in der Johanneskirche Bern
Einzelnachweise
- ↑ Olaf Räderer: Tarot. Säulen der Einweihung. Verlag RGS, St. Gallen 2003.
Personendaten | |
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NAME | Hunziker, Max |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Maler |
GEBURTSDATUM | 6. März 1901 |
GEBURTSORT | Zürich |
STERBEDATUM | 9. September 1976 |
STERBEORT | Zürich |