Meerfelder Maar

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Meerfelder Maar

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Luftbild des Meerfelder Maares

Lage Rheinland-Pfalz, Deutschland
Fläche 2,6 km²
Kennung 7231-054
WDPA-ID 164594
Geographische Lage 50° 6′ N, 6° 45′ OKoordinaten: 50° 6′ 2″ N, 6° 45′ 23″ O
Meerfelder Maar (Rheinland-Pfalz)
Einrichtungsdatum 2. Dezember 1985
Verwaltung Landkreis Bernkastel-Wittlich
Rechtsgrundlage Rechtsverordnung über das Naturschutzgebiet „Meerfelder Maar“

Das Meerfelder Maar ist ein Maar am Dorf Meerfeld unweit der Stadt Manderscheid in der Eifel im rheinland-pfälzischen Landkreis Bernkastel-Wittlich. Seit 1986 ist das Maar mit den wechselfeuchten Randbereichen sowie dem Laubwaldbestand im Bereich des Maarkessels ein Naturschutzgebiet.[1]

Entstehung

Das Maar hat ein Mindestalter von 30.000 Jahren und dürfte nach neuesten Erkenntnissen wahrscheinlich sogar 40.000 Jahre alt sein.[2] 1978 wurden die Seeablagerungen untersucht, um das genaue Alter festzustellen. Bis heute sind zahlreiche Bohrungen im Meerfelder Maar durchgeführt worden.

Es entstand durch eine gewaltige unterirdische phreatomagmatische Explosion, die ausgelöst wird, wenn heißes Magma beim Aufsteigen auf eine wasserreiche Gesteinsschicht trifft. Durch das explosionsartig verdampfende Wasser werden die umliegenden Gesteine zertrümmert und teilweise nach oben geschleudert. Der entstandene Hohlraum füllt sich wieder mit Gestein und an der Oberfläche entsteht ein Einbruchstrichter. Die Magmakammer, aus der das Magma aufstieg, liegt etwa 2000 bis 6000 m unter dem Meerfelder Maar.

Aufbau

Der Gesamtkrater hat eine Ausdehnung von 1400 m in Ost-West sowie 1200 m in Nord-Süd und ist circa 125 ha groß. Er zählt somit zu den großen Maaren in der Eifel. Die höchste Kraterranderhebung liegt an der Nordseite bei 515,9 m ü. NHN,[3] an der sich auch der Landesblick, ein 12 m hoher hölzerner Aussichtsturm befindet. Die Hälfte des Maarkessels wird heute vom Maarsee eingenommen. Das Dorf Meerfeld liegt am südlichen Rand des Kessels noch innerhalb der durch den Ausbruch erzeugten Hohlform.

Maarsee

Das Maar hat sich im Laufe der Zeit mit Wasser gefüllt und so den heutigen Maarsee entstehen lassen, dessen größte Wassertiefe bei 17 m liegt. Er ist 780 m lang (W–O) und 490 m breit (N–S), die Wasseroberfläche des Maarsees liegt auf 336,6 m ü. NHN.[3]

In den Jahren 1877 bis 1880 wurde der Wasserspiegel des Sees künstlich abgesenkt, um Wiesen und Weidefläche zu schaffen. Die Kosten von 12.000 Goldmark übernahm der Staat und die Provinz, wofür die Gemeinde Meerfeld 1890 zum Dank eine Gedenksäule aufstellte.

Seit Beginn des 20. Jahrhunderts befand sich der Maarsee in einem überdüngten (polytrophen) Zustand. Bis 1984 wurde das Wasser während der Sommermonate sehr trüb und wies eine gelb-braune Färbung auf, die von einer Blaualge herrührte. Im Jahr 1982 wurde deshalb das Meerfelder Maar mit einer Tiefenentwässerung saniert.

Der See selbst ist von einer zunehmenden Verlandung gekennzeichnet. Dies spiegelt sich auch in der Vegetation wider. In den Uferbereichen sind weite Flächen mit wasserliebenden Pflanzen wie Rohrkolben, Schilf, Seebinse, Seerosen, Schierling und gelben Schwertlilien bewachsen. Im Maarsee gibt es ungefähr 15 Fischarten. Einen Angelschein gibt es in allen Gaststätten der Gemeinde.

Siehe auch

Literatur

  • Martina Stebich: Palynologische Untersuchungen zur Vegetationsgeschichte des Weichsel-Spätglazial und Frühholozän an jährlich geschichteten Sedimenten des Meerfelder Maares (Eifel). Dissertationes Botanicae 320, Stuttgart 1999, ISBN 3-443-64232-2.
  • Werner P. D´hein: Vulkanland Eifel. Natur- und Kulturführer, mit 26 Stationen der „Deutschen Vulkanstraße“. Gaasterland-Verlag, Düsseldorf 2006, ISBN 3-935873-15-8, ISBN 978-3-935873-15-4.
  • J. F. W. Negendank et al.: The Meerfelder Maar Lake Deposits. In: Zeitschrift für Gletscherkunde und Glazialgeologie. Band 21. Innsbruck 1985, S. 67–70 (online, PDF, 600 kB, englisch [abgerufen am 20. März 2016]).

Weblinks

Commons: Meerfelder Maar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Rechtsverordnung über das Naturschutzgebiet „Meerfelder Maar“. (PDF) Bezirksregierung Trier, 2. Dezember 1985, abgerufen am 27. Mai 2015.
  2. Hans-Ulrich Schmincke: Vulkane der Eifel. Aufbau, Entstehung und heutige Bedeutung. Spektrum, Heidelberg 2009, ISBN 978-3-8274-2366-5, S. 78.
  3. a b Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (LANIS-Karte) (Hinweise) (DTK 1:5.000 farbig)