Melanotropin-Release-Inhibiting-Hormon

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Melanostatin
Andere Namen

Melanotropin release-inhibiting factor, Neuropeptide Y, NPY

Masse/Länge Primärstruktur 36 Aminosäuren, 4.245 Da
Bezeichner
Externe IDs
Orthologe (Rana temporaria)
Entrez NV
UniProt P69102


PubMed-Suche NV

Melanotropin-Release-Inhibiting-Hormon (MIH), auch Melanostatin genannt, ist ein Neuropeptid, bestehend aus drei Aminosäuren. Es wurde in den frühen 1960er Jahren entdeckt.

Der Name stammt aus dem ursprünglichen Versuch mit lebenden Ratten. Wurde das MIH Ratten injiziert, verhinderte es die Freisetzung von Melanotropin (MSH) aus der Hypophyse.[1] MIH wurde aus dem Hypothalamus isoliert.

Die Primärstruktur des humanen Peptids besteht aus drei Aminosäuren (Pro-Leu-Gly-NH2) mit einer Molekülmasse von 300,36 Da. Das PLG-Amid entsteht bei der Spaltung von Oxytocin durch eine Exopeptidase und bildet das carboxyterminale Tripeptid von Oxytocin. Tyrosyl-Prolyl-Leucyl-Glycin-Amid (T-MIH) aus Rinderhypothalami kann nicht aus dem humanen Oxytocin entstehen, da dieses die Aminosäure Cystein statt Tyrosin an dieser Position enthält.

Zweifel an der Release-Inhibiting-Hormon-Funktion

Die Releasing-Hormone des Hypothalamus werden in der Eminentia mediana freigesetzt und gelangen im Blut über das hypothalisch-hypophysären Portalsystem in die Adenohypophyse (Hypophysenvorderlappen). Dort wird aus der gemeinsamen Vorstufe von ACTH und MSH (dem Proopiomelanocortin, POMC) fast ausschließlich das ACTH freigesetzt. Dagegen wird im Hypophysenzwischenlappen aus POMC MSH gebildet. Oxytocin oder ein Spaltprodukt des Oxytocin, kann nicht aus dem Hypothalamus über das Portalsystem in den Hypophysenzwischenlappen gelangen. In der Neurohypophyse (Hypophysenhinterlappen), die direkt an den Zwischenlappen angrenzt, wird Oxytocin (wie auch Vasopressin) in Nervenenden gespeichert. Ob das Abbauprodukt existiert und in den Zwischenlappen gelangt, kann nicht gesagt werden. MIH wurde aus dem Hypothalamus und nicht aus der Hypophyse isoliert.

Die neuere Literatur weist dem MIH eine Rolle als Regulator der MSH-Freisetzung im Gehirn selbst zu. MSH ist im Gehirn an der Regulation der Nahrungsaufnahme beteiligt. Dabei bindet MSH an den MSH-Rezeptor auf Nervenzellen, die Neuropeptid Y bilden und freisetzen (NPY-Neuronen). Neuropeptid Y wurde auch als Melanostatin gefunden.

Einzelnachweise

  1. Celis ME, Taleisnik S, Walter R: Regulation of formation and proposed structure of the factor inhibiting the release of melanocyte-stimulating hormone. In: Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A.. 68, Nr. 7, 1971, S. 1428–1433. PMID 5283931. PMC 389210 (freier Volltext).

Literatur

  • Bernhard Kleine: Hormone und Hormonsystem. Springer Verlag 2007, ISBN 3-540-377026.