Messerschmitt Me 264
Messerschmitt Me 264 | |
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Me 264 V1 mit Junkers Jumo 211 | |
Typ | Bomber |
Entwurfsland | |
Hersteller | Messerschmitt AG |
Erstflug | 23. Dezember 1942 |
Indienststellung | Wurde nie in Dienst gestellt |
Produktionszeit | Wurde nie in Serie produziert |
Stückzahl | 3 |
Die Messerschmitt Me 264 „Amerikabomber“ war ein Kampfflugzeug, das während des Zweiten Weltkriegs von Willy Messerschmitt für Störflüge in die USA entwickelt wurde.
Geschichte
Die Me 264 war ein viermotoriges Langstreckenflugzeug, das 1941 als transatlantischer Bomber und Seekampfflugzeug entworfen wurde, um – so sahen es Planungen vor – ausgewählte Städte an der US-amerikanischen Ostküste – speziell New York City – zu bombardieren. Sie ging auf einen von Messerschmitt bereits Anfang der 1930er Jahre vorgelegten Entwurf eines Langstreckenflugzeuges zurück, das wegen seiner immensen Reichweite von 15.000 km auch als „Antipodenflugzeug“ bezeichnet wurde. Entwickelt wurde die Maschine seit 1937. Der Entwicklungsauftrag erfolgte allerdings erst 1940 und lautete: „viermotoriges Langstreckenflugzeug mit 2 t Nutzlast für Störflüge in USA“.[1] Laut einem Interview mit Messerschmitt im Jahre 1945, wurde es dagegen hauptsächlich zur Bekämpfung der feindlichen Seeschifffahrt entwickelt.[2]
Der Erstflug fand am 23. Dezember 1942 statt. Die einzigen Prototypen V1 (anfangs mit Junkers Jumo 211) und V2 (BMW 801 D) wurden bei Luftangriffen zerstört. Danach wurde die Produktion der Me 264 nicht mehr aufgenommen.
Bahnbrechend wirkte die Messerschmitt Me 264 durch die Integraltanks in den Tragflächen anstatt der bis dahin üblichen Sack- oder Metallbehälter, was die Mitnahme von etwa 30 Prozent mehr Treibstoff ermöglichte. Die Messerschmitt Me 264 war das erste Flugzeug weltweit, welches mit diesen Tanks ausgestattet war, die später in der Luftfahrt Standard wurden.
Die Serienausführung der Messerschmitt Me 264 sollte 12.000 bis 15.000 km weit fliegen und 3000 kg Bomben transportieren können.
Technische Daten
Kenngröße | Daten der Me 264 V2 |
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Besatzung | 8 |
Länge | 20,90 m |
Spannweite | 43,00 m |
Höhe | 4,30 m |
Flügelfläche | 127,70 m² |
Flügelstreckung | 14,5 |
Startmasse | 56.000 kg |
Triebwerke | 4 × BMW 801 D mit je 1.700 PS (1.250 kW) |
Höchstgeschwindigkeit | 545 km/h |
Dienstgipfelhöhe | 8.000 m |
Reichweite | 15.000 km |
Bewertung
Jochen Thies sieht in der Entwicklung der Fernflugzeuge Me 264 und Me 261 ein Indiz, dass Hitler mit den USA um die Weltherrschaft kämpfen wollte.[3]
Siehe auch
- Me 261 (Fernaufklärer)
- Liste von Flugzeugtypen
- Flugplatz Gersthofen-Gablingen
Literatur
- Theodor Kellenter: Das Erbe Hitlers – Ein Lexikon
- Ellenbogen, S. 147–149
- „Amerikabomber“ contra „Großraumtransporter“, 2 ungleiche Konkurrenten. Messerschmitt Me 264 & Junkers Ju 390. LAUTEC Software und Medien GmbH, Siegen 2004, (Luftfahrt history 4, ZDB-ID 2209511-1).
- Dieter Herwig, Heinz Rode: Geheimprojekte der Luftwaffe. Band II: Strategische Bomber 1935–1945. Motorbuch, Stuttgart 1998, ISBN 3-613-01788-1.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Jochen Thies: Architekt der Weltherrschaft. Die „Endziele“ Hitlers. Düsseldorf 1976, S. 141.
- ↑ Interview – Messerschmitt, Professor May 1945. In: Scribd. Abgerufen am 5. März 2021.
- ↑ Thies: Architekt. S. 147.