Michail Jakowlewitsch Marow

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Michail Jakowlewitsch Marow (russisch Михаил Яковлевич Маров; * 28. Juli 1933 in Moskau) ist ein russischer Astronom.[1][2]

Leben

Marow studierte an der Moskauer Technischen Hochschule „N. E. Bauman“ mit Abschluss 1958. Nach der anschließenden Aspirantur im Institut für Physik der Atmosphäre der Akademie der Wissenschaften der UdSSR (AN-SSSR) in Moskau arbeitete er ab 1962 im 1953 gegründeten Institut für Angewandte Mathematik der AN-SSSR (seit 1978 Keldysch-Institut für Angewandte Mathematik). Ab 1967 leitete er dort die Abteilung für Physik der Planeten.[1] 1970 wurde er zum Doktor der physikalisch-mathematischen Wissenschaften promoviert. Es folgte die Professorenwürde. Er verfasste mehrere Lehrbücher.[3][4][5][6]

Marows Hauptarbeitsgebiet war die Erforschung der Atmosphären der Planeten.[1] Zusammen mit anderen initiierte und leitete er die mehrjährigen Programme zur Untersuchung der Venus mithilfe der Raumsonden der Venera-Mission. Die Temperatur und der Druck der Atmosphäre an der Venusoberfläche wurden gemessen. Marow untersuchte Probleme der Wärmeübertragung und der planetarischen Zirkulation. Ebenso war er am komplexen Untersuchungsprogramm des Landers der Mars 6 mit Messungen in der Mars-Atmosphäre beteiligt (1973–1974). Er führte umfangreiche Untersuchungen der Thermosphäre der Erdatmosphäre durch. Seine quantitativen Auswertungen lieferten Ansätze zur Modellierung der physikalisch-chemischen Prozesse mit Methoden der Fluiddynamik, Kinetik und Statistik. Aktiv beteiligte er sich am Interkosmos-Programm.[1]

Marow war Hauptherausgeber des Astronomitscheski Westnik, Vizevorsitzender des Wissenschaftlichen Rates für Probleme des Mondes und der Planeten der AN-SSSR und Vorsitzender der Sektion Sonnensystem des Astronomie-Rates der AN-SSSR (ab 1985) sowie Vorsitzender der Kommission für das wissenschaftliche Erbe Konstantin Eduardowitsch Ziolkowskis und des Organisationskomitees der Ziolkowski-Vorlesungen.[7] 1990 wurde er Korrespondierendes Mitglied der AN-SSSR und 2008 Wirkliches Mitglied der nun Russischen Akademie der Wissenschaften (RAN).[8]

Nach Marow wurde der 1978 von Nikolai Stepanowitsch Tschernych entdeckte Asteroid (10264) Marov benannt.

Ehrungen, Preise

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g И. Г. Колчинский, А. А. Корсунь, М. Г. Родригес: Астрономы. Биографический справочник. Наукова думка, Kiew 1986 (Маров Михаил Яковлевич [abgerufen am 2. Februar 2018]).
  2. Acad. Mikhail Marov. Abgerufen am 2. Februar 2018.
  3. М. Я. Маров: Планеты Солнечной системы. Nauka, Moskau 1981.
  4. М. Я. Маров, А. В. Колесниченко: Введение в планетную аэрономию. Nauka, Moskau 1987.
  5. М. Я. Маров: Космос. От Солнечной системы вглубь Вселенной. Физматлит, Moskau 2017, ISBN 978-5-9221-1711-1.
  6. M. J. Marow: Die Planeten des Sonnensystems. Kleine Naturwissenschaftliche Bibliothek, Bd. 60; Verlag MIR Moskau, BSB B. G. Teubner Verlagsgesellschaft, Leipzig 1987, S. 55. ISBN 3-322-00316-7.
  7. Наталия Лескова: Космос – это судьба человечества. In: Наука и жизнь. Nr. 10, 2017, S. 2–7 (nkj.ru. [abgerufen am 2. Februar 2018]).
  8. RAN: Маров Михаил Яковлевич. Abgerufen am 2. Februar 2018.
  9. Представлены лауреаты Демидовской премии за 2015 год. Abgerufen am 2. Februar 2018.
  10. Ukas Nr. 25 v. 20. Januar 2015 des Präsidenten der Russischen Föderation. Abgerufen am 2. Februar 2018.