Ministrantenwallfahrt

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Datei:Messe Ministrantenwallfahrt 2006.jpg
Gottesdienst auf dem Petersplatz mit Kardinal Schönborn (2006)

Während der Ministrantenwallfahrt oder Romwallfahrt treffen sich tausende Ministranten, um eine Woche gemeinsam in Rom zu verbringen. Die Wallfahrt fand erstmals 1962 statt und wird seitdem meist alle vier oder fünf Jahre durchgeführt. Die Höhepunkte dieser Wallfahrt sind eine gemeinsame Heilige Messe und/oder eine Papstaudienz auf dem Petersplatz.

Die Ministranten verbringen meist eine Woche in Rom. Die Wallfahrtswoche wird durch Eröffnungs- und Abschlussgottesdienste der einzelnen Bistümer eingerahmt. Neben den offiziellen Gottesdiensten und der Papstaudienz nutzen die Ministranten die Woche in Rom für individuelles Programm, wie die Besichtigung der Sehenswürdigkeiten und eigene Gottesdienste.

Übersicht

Die Internationale Romwallfahrt wird von der Internationalen Ministrantenvereinigung (CIM) für Ministranten aus der ganzen Welt organisiert. Zusätzlich fand 2014 eine Wallfahrt für Ministranten aus Deutschland, der Erzdiözese Wien und Lettland statt, die von der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge (afj) der Deutschen Bischofskonferenz und den Deutschen Bistümern organisiert wurde.[1][2]

Gekennzeichnet sind die Wallfahrer durch das Pilgertuch, das alle Teilnehmer tragen und das für jedes Teilnehmerland eine andere Farbe hat. Die Wallfahrt steht jedes Jahr unter einem anderen Thema.

Jahr Thema Pilgertuch1 Teilnehmer2 Länder Bemerkung
1962
1967 4.000
1970 3.000
1980
1985 Ihr sollt meine Zeugen sein[2]
1990 Lebendige Steine zum Aufbau der Kirche[2] 17.000
1995 Selig, die Frieden stiften[2]
2001 Unterwegs in eine neue Welt[2] dunkelblau 16.000 / 22.000 12[3] Im Heiligen Jahr 2000 wurde die Ministrantenwallfahrt aufgrund des hohen Pilgeraufkommens und des Weltjugendtags 2000 verschoben.
2006 Spiritus vivificat (lat. Der Heilige Geist belebt)[2] hellblau 35.000 / 42.000 18[3]
2010 Aus der wahren Quelle trinken[2] vanille 45.000 / 53.000 Wurde wegen des Weltjugendtags 2011 um ein Jahr vorgezogen.
2014 Frei! Darum ist es erlaubt, Gutes zu tun.[2] verschieden3 46.450 / 47.300 3 Eigene Wallfahrt für die Ministranten aus Deutschland
2015 Hier bin ich: sende mich[2] 22[4]
2018 Suche Frieden und jage ihm nach![5] in Landes-/ Bistumsfarben über 60.000 19[6]
2024 Wurde zuerst wegen des im selben Jahr geplanten Weltjugendtages 2022 und anschließend wegen der Corona-Pandemie um insgesamt zwei Jahre verschoben.
1 Farbe des Pilgertuchs der Deutschen Teilnehmer
2 Aus Deutschland/Gesamt
3 Erstmals verwendet jede deutsche Diözese eine individuelle Farbkombination für das Pilgertuch.[7]

Wallfahrten

Wallfahrt 2001

Die Internationale Romwallfahrt 2001 fand um den 1. August statt. Von den etwa 22.000 Teilnehmern kamen 16.000 aus Deutschland, 1.000 aus Österreich, 1.000 aus Italien, 1.000 aus Ungarn sowie aus der Schweiz, Polen, Slowakei, Rumänien, Niederlande, Malta, Tschechien und Jugoslawien.[3]

Wallfahrt 2006

Die Wallfahrt 2006 fand vom 31. Juli bis zum 5. August statt. Insgesamt nahmen 42.000 Ministranten aus 17 Ländern daran teil; davon kamen 35.000 aus Deutschland, 2.000 aus Österreich, 600 aus der Schweiz und 1.000 aus Ungarn und Italien. Die größte deutsche Gruppe stellte dabei die Erzdiözese Freiburg mit 9.024 Teilnehmern.[3]

Wallfahrt 2010

Generalaudienz am 4. August 2010 auf dem Petersplatz

Die offizielle Wallfahrt 2010 fand am 3. und 4. August statt; an den Tagen davor und danach fanden sich bereits Ministranten aus der ganzen Welt ein, um Rom zu besichtigen und kennenzulernen. Insgesamt kamen rund 53.000 Ministranten (ca. 45.000 davon aus Deutschland) nach Rom.[8] Die größte Gruppe stellte wie das Mal davor die Erzdiözese Freiburg mit rund 11.000 Ministranten. Das Pilgertuch der Gruppen aus Deutschland hatte die Farbe vanille. Statt einer heiligen Messe wie bei den Wallfahrten davor fanden eine Generalaudienz auf dem Petersplatz bei Papst Benedikt XVI. und ein Geburtstagsfest anlässlich des 50-jährigen Bestehens des CIM statt. Rund zwei Dutzend deutsche Bischöfe nahmen abschnittsweise an der Wallfahrt teil oder feierten Gottesdienste mit ihren Gruppen in den großen Basiliken Roms. Benedikt XVI. unterbrach für die Begegnung mit den Ministranten seinen Sommerurlaub in Castelgandolfo.[9]

Wallfahrt 2014

Die offizielle Wallfahrt der Ministranten aus Deutschland fand am 5. und 6. August 2014 statt (keine internationale CIM-Ministrantenwallfahrt). Es nahmen knapp 48.000 Ministranten[10] aus Deutschland (46.450), der Erzdiözese Wien (500) und Lettland (50) teil.[11] Im Unterschied zu den vorangegangenen Wallfahrten verwendeten die 26 deutschen Bistümer[12] verschiedenfarbige Pilgertücher. Das einzige weiße Pilgertuch wurde Papst Franziskus während der Audienz am Dienstag, den 5. August 2014 übergeben.[13] Erneut stellte das Bistum Freiburg mit ungefähr 10.000 Teilnehmern die größte Gruppe.

Wallfahrt 2015

Die Internationale Wallfahrt mit dem Motto „Hier bin ich, sende mich“ (Jes 6,8) fand im August 2015 mit etwa 20.000 Teilnehmern statt. Höhepunkt war die Ansprache von Papst Franziskus am 4. August.[14]

Wallfahrt 2018

Die offizielle Wallfahrt 2018 fand vom 28. Juli bis 4. August statt und steht unter dem Motto „Suche Frieden und jage ihm nach!“ (Ps 34,15b) mit 68.000 Ministranten aus der ganzen Welt. Etwa 50.000 Teilnehmer kamen aus Deutschland, 4.000 aus Österreich und 1.250 aus Ungarn. Zu den 16 weiteren Ländern gehörten erstmals die USA sowie Antigua und Barbuda.

Aus Deutschland nahmen bis auf das Erzbistum Köln alle Bistümer an der Wallfahrt teil, die größte Gruppe kam abermals aus dem Erzbistum Freiburg mit 8.500 Teilnehmern. Die größte Delegation aus Österreich kam aus der Diözese Linz mit rund 1.500 Ministranten.[15][6]

Weblinks

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Internationale Romwallfahrt. Coetus Internationalis Ministrantium, abgerufen am 16. November 2021.
  2. a b c d e f g h i Romwallfahrt. Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz, abgerufen am 16. November 2021.
  3. a b c d Programme: Internationale Romwallfahrten. Coetus Internationalis Ministrantium, abgerufen am 16. November 2021.
  4. Ministrantenwallfahrt 2015. In: katholisch.at. Österreichische Bischofskonferenz, abgerufen am 16. November 2021.
  5. Deutsche Bischofskonferenz: Internationale Ministrantenwallfahrt 2018 nach Rom. Abgerufen am 11. Oktober 2018.
  6. a b Ministrantenwallfahrt 2018. In: katholisch.at. Österreichische Bischofskonferenz, abgerufen am 16. November 2021.
  7. Die Webpräsenz der Ministranten des Bistums Würzburg (Memento des Originals vom 12. Mai 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ministranten-bistum-wuerzburg.de bietet eine Übersicht über die Farben der Pilgertücher der einzelnen Bistümer.
  8. Fakten zur Wallfahrt 2010@1@2Vorlage:Toter Link/www.minis-cim.net (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 168 kB)
  9. Petersplatz voller Messdiener | domradio.de - Katholische Nachrichten. 5. August 2010, archiviert vom Original am 9. August 2010; abgerufen am 16. November 2021.
  10. Pilgerheft der Ministrantenwallfahrt Rom 2014, Produziert im Verlag Haus Altenberg GmbH Düsseldorf, Herausgegeben von der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz
  11. romwallfahrt-minis.de aufgerufen am 8. Mai 2014
  12. Das Erzbistum Köln nahm nicht teil, da es 2015 eine eigene Wallfahrt durchführt.
  13. Romwallfahrt der Ministranten 03.-09.08.2014. In: Ministrantenarbeitskreis Diözese Würzburg (MAKDW). 12. Mai 2014, archiviert vom Original am 12. Mai 2014; abgerufen am 16. November 2021.
  14. http://www.vatican.va/content/francesco/de/speeches/2015/august/documents/papa-francesco_20150804_ministranti.html
  15. Über 50 000 Messdiener aus Deutschland bei Wallfahrt nach Rom. In: Katholische Sonntagszeitung für Deutschland. 27. Juli 2018, abgerufen am 16. November 2021 (deutsch).