Mira J. Spektor
Mira Josefowitz Spektor (* 1928 in Berlin)[1][2] ist eine US-amerikanische Komponistin.
Leben
Mira Josefowitz[3] wurde in Berlin geboren – als Tochter einer russisch-litauisch-jüdischen Familie, die vor den Pogromen geflüchtet war.[1][2] In der Zeit des Nationalsozialismus musste die Familie erneut emigrieren und lebte bis 1939 u. a. in Paris. Über die Schweiz, Italien und Portugal gelangte sie mit der SS Washington 1940 in die USA.[2] Mira Josefowitz besuchte das Sarah Lawrence College und studierte an der Mannes School und der Juilliard School of Music. Nach der Heirat mit Eryk Spektor 1950 nannte sie sich Mira J. Spektor.[2] 1975 gründete sie The Aviva Players, ein Ensemble, das sich der Aufführung von Vokal- und Kammermusik weiblicher Komponisten des zwölften bis einundzwanzigsten Jahrhunderts widmet. Ferner ist sie Mitglied der Dramatists Guild of America und der League of Professional Theater Women.
Schaffen
Neben Opern und Musicals komponierte Spektor Film- und Fernsehmusiken, Vokalwerke und Kammermusik. Die in den 70er Jahren entstandene Housewives’ Cantata, ein „feministisches Musical“ mit Nummern wie Dirty Dish Rag, Apartment Lament und Adultery Waltz,[4] wurde, u. a. von Cheryl Crawford produziert, zu einem Off-Broadway-Erfolg.[5] Ihre Oper Lady of the Castle, ein Drama über das Leben nach dem Holocaust, wurde in New York, Berlin und London aufgeführt.[6] Spektor erhielt mehrere Preise von Meet the Composers.
Werke
- Lady of the Castle, Oper nach einem Schauspiel von Lea Goldberg
- Passion of Lizzie Borden, Kurzoper nach Gedichten von Ruth Whitman
- Mary Shelley - Scenes from her Life, Oper nach einem Libretto von Colette Inez
- Casino, Mini-Oper nach eigenen Texten
- Ladies of Romance, Mini-Oper nach Gedichten von June Siegel
- The Housewives' Cantata, Musical nach Texten von June Siegel
- Give Me Time, Kurz-Musical nach Texten von June Siegel
- Two Microbes from Mars, Science-Fiction-Kurz-Musical
- Three Songs for Baritone nach Texten von Colette Inez, Phyllis McGinley und Mira J. Spektor
- Indian Serenade für Tenor und Klavier nach Percy Bysshe Shelley
- Two Songs on Poems by Lilly Nussbaum für Sopran und Klavier
- Two Bedtime Songs
- Two Songs on Poems by William Dickey
- Trois Chansons Francaise - Three French Songs für Mezzosopran und Klavier, Texte von Anna de Noailles, Rutebeuf und Mira J. Spektor
- Drei Neue Lieder - Three German Songs nach Texten von Johann Wolfgang von Goethe
- Three Cabaret Songs
- Four Songs on Poems by Ruth Whitman für mittlere Stimme, Flöte oder Violine und Cello
- Love is More Thicker Than Forget für dreistimmigen Frauenchor, Violine und Klavier nach E. E. Cummings
- Voice in the Wind, Vokalise für Mezzosopran und Cello oder Tonband
- Magen Yerushalaim für zweistimmigen Kinderchor
- Summer & Winter Songs für Mezzosopran und Harfe oder Klavier nach eigenen Texten
- Provincetown Suite für Flöte, Violine und Klavier
- Trio: Voices für Violine, Klarinette und Cello
- Inbal's Cello Song für Cello und Klavier
- Filmmusik zu Art in Its Soul
- Filmmusik zu Serious Comics
- Filmmusik zu Lahav Hatzui
- Filmmusik zu Death Strip
- Musik zum Schauspiel Galina lives von Bernice Lee
Literatur
- Mary F. McVicker: Women Opera Composers. Biographies from the 1500s to the 21st Century. McFarland & Co., Jefferson, North Carolina 2016, ISBN 978-0-7864-9513-9, S. 199–200.
- Hanns-Peter Mederer: Brückenschlag zwischen Lyrik, Lied und Musiktheater. In: Amusio. 18. Februar 2015 .
Weblinks
- Homepage von Mira J. Spektor
- The Aviva Players
- Mira J. Spektor in der Internet Movie Database (englisch)
- Vox Novus – Mira J. Spektor
- Catalogue of Music by Mira J. Spektor. In: Musicians Club of New York. 2020 .
Einzelnachweise
- ↑ a b The Inside Story: Mira Spektor and Summer & Winter Songs. In: Navona Records. 25. Juli 2019 .
- ↑ a b c d A Note from the Composer, Mira J. Spektor. In: What Women Want Networking. 27. November 2017 .
- ↑ Generation Gap Closed By Music. In: Naugatuck Daily News. 23. November 1970 .
- ↑ Howard Thompson: Guide. In: The New York Times. 2. April 1979 .
- ↑ Mira J. Spektor: The Housewives’ Cantata. In: New York Women Composers.
- ↑ Mira J. Spektor’s „Lady of the Castle“ Coming to Opera America and Scandinavia House. In: Broadway World. 14. September 2017 .
Personendaten | |
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NAME | Spektor, Mira J. |
ALTERNATIVNAMEN | Josefowitz Spektor, Mira (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanische Komponistin |
GEBURTSDATUM | 1928 |
GEBURTSORT | Berlin |