Mobiler Journalismus

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Mobiler Journalismus, auch Smartphone-Journalismus oder Mobile Reporting, seltener Tablet-Journalismus, bezeichnet die journalistische Berichterstattung mit Smartphones oder Tablet-PCs. Dabei kommen die mobilen Endgeräte sowohl bei Fernseh- als auch Print-, Radio- und Online-Journalisten zum Einsatz.

Darstellungsarten

Verlage oder Redaktionen bieten in der Regel zumindest Responsive Webdesign oder eine eigene App für Mobilgeräte an, mit denen Leser die jeweiligen Ausgaben des Mediums, z. B. eine Zeitung, meist etwas günstiger als die Printausgaben erwerben können. So hat zum Beispiel die Zeitschrift „Der Spiegel“ eine auf Multimedia und Interaktion ausgerichtete Digitalausgabe.[1] Ein anderes Beispiel ist die App der ARD-Nachrichtensendung „Tagesschau“, die unter anderem über eine Streaming-Funktion vieler Sendungen verfügt.[2] Ein österreichisches Beispiel ist die App der auflagestarken Gratiszeitung „Heute“, die auch mit einer „Leserreporter“-Funktion ausgestattet ist, wodurch der Benutzer direkt über die Software Fotos von selbst beobachteten Geschehnissen hochladen kann. Diese werden dann gelegentlich auch in der Druckausgabe verwendet, sonst jedoch online und in der Anwendung für andere freigegeben.[3]

Beim „Responsive Webdesign“ werden die Webseiten auf das kleinere Bildschirmformat von mobilen Endgeräten angepasst, jedoch ohne das Angebot einer separaten App. Die Inhalte unterscheiden sich oftmals nicht vom Angebot der normalen Webseite.

Auch bieten einige Verlage nur eine reine PDF-Ausgabe ihres Mediums an. Hierbei können die Interaktionsmöglichkeiten, welche die Online-Welt bietet, nur eingeschränkt oder gar nicht genutzt werden. Es gibt zum Beispiel keine nutzbaren Verlinkungen oder Kommentarfunktionen.[4]

Vorteile

Für das Erstellen besonders von crossmedialen journalistischen Inhalten bedeutet Smartphone-Journalismus eine große Aufwandsminderung und eine schnellere Reaktionsmöglichkeit für Journalisten. Mit dem Smartphone kann man nicht nur unkompliziert Texte verfassen und nachbearbeiten, sondern auch Fotos und Videos aufnehmen und sie umgehend publizieren.

Die Anzahl der Internetnutzer, die im Besitz eines mobilen Endgeräts sind und damit auf diesem Weg auf journalistische Inhalte zugreifen, stellt eine wachsende Zielgruppe dar.[5] Die Online-Ausgaben des jeweiligen journalistischen Mediums sind, anders als bei den meisten für den PC generierten Onlinepräsenzen, oft kostenpflichtig, daneben existieren auch vollkommen kostenlose Angebote oder Mischlösungen, wo Artikel beispielsweise nicht in voller Länge verfügbar sind.[6]

Mobile Reporting

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Die Ausrüstung eines Journalisten

Für die journalistische Tätigkeit hat sich im englischsprachigen Raum der Begriff Mobile Reporting durchgesetzt. Damit ist neben Tablet-Journalismus auch Handy-Journalismus gemeint, also einen Beitrag für oder mit einem Handy erstellt zu haben. Gelegentlich wird diese Art des Journalismus auch Journalismus 2.0 genannt, wobei damit eher die mobile Nutzung von Social Media gemeint ist.[7]

Ausbildung

Der Einsatz mobiler Endgeräte gewinnt für Journalisten immer mehr an Bedeutung. An diversen Hochschulen, Journalistenschulen oder anderen Einrichtungen wurde dieses Thema in die Lehrpläne aufgenommen. Die Akademie für Publizistik[8], die Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm[9], die Hochschule Bremen[10] oder die Journalistenakademie in München[11] bieten Seminare oder Module in diesem Anwendungsbereich an.

Literatur

  • Staschen, Björn: Mobiler Journalismus. Wiesbaden, Springer VS, Reihe Journalistische Praxis 2016, ISBN 9783658117825
  • Wolf, Cornelia: Mobiler Journalismus – Angebote, Produktionsroutinen und redaktionelle Strategien deutscher Print- und Rundfunkredaktionen. Baden-Baden, Nomos, 2014, ISBN 9783848714148

Einzelnachweise

  1. In eigener Sache: Spiegel Online Android App – jetzt mit News-Widget. Abgerufen am 22. Januar 2014.
  2. Die Tagesschau – auch als Smartphone App. Abgerufen am 22. Januar 2014.
  3. Leser Reporter: Heute.at Leser berichten. Abgerufen am 22. Januar 2014.
  4. Das Tablet schreit nach neuem Journalismus. In: universal-code.de. Abgerufen am 22. Januar 2014.
  5. Cornelia Wolf: Mobiler Journalismus in Deutschland. In: Media Perspektiven 3/2014
  6. Tabletjournalismus Eine Branche steht kopf. In: journalist.de. 4. Januar 2012, abgerufen am 22. Januar 2014.
  7. Journalismus 2.0 oder die neuen Medien. In: poltec-magazin.de. Abgerufen am 29. September 2014.
  8. Archiv. Abgerufen am 30. August 2019.
  9. Tablet-Journalismus – Trends und aktuelle Entwicklungen. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 15. Dezember 2015; abgerufen am 22. Januar 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.th-nuernberg.de
  10. Wahlmodul Tablet-Journalismus. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 3. Februar 2014; abgerufen am 22. Januar 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/journalistik-bremen.de
  11. Details zum Seminar »App-Konzeption / Tablet-Journalismus«. In: journalistenakademie.de. Abgerufen am 22. Januar 2014.