Museumsportal

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Museumsportale bieten im Internet gebündelte und strukturierte Informationen über Museen.

Webportale

In der Regel handelt es sich um Webportale, also virtuelle Plattformen, die Informationen zu einem bestimmten Museum oder den Museen einer Stadt,[1][2][3] einer Region[4] oder eines Bundeslandes[5] zusammenführen und strukturieren, beispielsweise Öffnungszeiten, Eintrittspreise sowie Hinweise zu ständigen und Sonderausstellungen. Manche Portale gehen über eine Beschreibung des einzelnen Museums hinaus und bieten die Möglichkeit einer zentralen Recherche in den Sammlungsbeständen verschiedener Einrichtungen. Eine derartige übergreifende Museumsdokumentation setzt allerdings den Einsatz von Datenbanken und die Verwendung gemeinsamer Standards bei der Erfassung und Digitalisierung der Sammlungsobjekte voraus.

Museumsportale mit Datenbank in Deutschland

Unter dem Namen museum-digital betreibt das Berliner Institut für Museumsforschung seit 2009 eine Datenbank, über welche digitalisierte Museumsexponate der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Eines der wesentlichen Ziele dieses Projekts ist es, die digitalisierten Exponate der beteiligten Museen schrittweise auch über die Internet-Plattform europeana verfügbar zu machen.

Das vom Bildarchiv Foto Marburg – Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte entwickelte und seit 2000 betriebene Portal „Bildindex der Kunst und Architektur“ bietet einen datenbankgestützten Zugriff auf über 450.000 in der Regel digital illustrierte Sammlungsobjekte aus 5.910 Museen, Bibliotheken, Archiven und Privatsammlungen in Deutschland und Europa (Stand Februar 2008) – beispielsweise aus dem Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg, der Nationalgalerie in Berlin, dem Wallraf-Richartz Museum in Köln oder der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien. Zugrunde liegt eine webbasierte Verbunddatenbank, die eine sammlungsübergreifende und kostenfreie Online-Recherche erlaubt.

Einen weiteren übergreifenden Zugang zum Museumsgut ohne thematische Einschränkung bot das BAM-Portal (Gemeinsames Portal für Bibliotheken, Archive und Museen). Hier waren Objekte, Bücher, Archivalien und andere Kulturgüter aus ganz Deutschland nachgewiesen. Darunter befanden sich im April 2008 rund 247.000 Museumsobjekte aus deutschen Museen.

Übergreifende Projekte auf regionaler Ebene sind zum Beispiel die Datenbank DigiCult, die die Online-Recherche in den Sammlungen schleswig-holsteinischer Museen erlaubt oder das Kulturportal OPAL, das über 20.000 museale Objekte aus niedersächsischen Museen, Bibliotheken und Archiven zugänglich gemacht hatte. 2012 wurde das Portal Kulturerbe Niedersachsen eröffnet.[6]

Einzelnachweise

  1. vgl. museumsportalmünchen Abgerufen am 18. Juni 2021.
  2. Kulturpartner Bayern. Museumsportal München Bayerischer Rundfunk, 16. März 2020.
  3. Museumsportal Berlin Abgerufen am 18. Juni 2021.
  4. Museumsportal der Region Elbe/Labe Kommunalgemeinschaft Euroregion Oberes Elbtal/Osterzgebirge e.V., abgerufen am 18. Juni 2021.
  5. Museen Schleswig - Holstein & Hamburg Museumsverband Schleswig-Holstein und Hamburg e. V., abgerufen am 18. Juni 2021.
  6. Kulturerbe Niedersachsen. Über das Portal. Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur, abgerufen am 18. Juni 2021.