Münster (Butzbach)
Münster Stadt Butzbach Koordinaten: 50° 23′ 25″ N, 8° 37′ 1″ O
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Höhe: | 253 m ü. NHN |
Fläche: | 5,12 km²[1] |
Einwohner: | 606 (31. Dez. 2016)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 118 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1970 |
Eingemeindet nach: | Philippseck |
Postleitzahl: | 35510 |
Vorwahl: | 06033 |
Münster vor dem Hausberg
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Münster ist ein Stadtteil von Butzbach im hessischen Wetteraukreis.
Geographische Lage
Münster liegt am Westrand der Wetterau an der Grenze zum waldreichen Hintertaunus rund fünf Kilometer südwestlich der Kernstadt Butzbach und gehört zum Naturpark Taunus. Durch den Ort führt die Kreisstraße 15.
Geschichte
Der Ortsname wird von einer mit mehreren Geistlichen besetzten Kirche, einem sog. Münster, abgeleitet. Zu der Großpfarrei gehören noch heute die Orte Fauerbach vor der Höhe, Maibach und Bodenrod. Die erste erhaltene urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1271,[1] jedoch wird aufgrund von Ausgrabungen vermutet, dass eine erste Besiedlung schon in der Steinzeit stattfand.
Zwischen 1626 und 1628 baute Landgraf Philipp III. von Butzbach auf dem Schlossberg Haus Philippseck ein Fluchtschloss. Heute sind nur noch Reste davon erhalten.
Die evangelische Kirche wurde am 1. Mai 1631 geweiht. Unterhalb von Philippseck stand eine Schmelzmühle, die in den Zeiten, in denen in diesem Bereich Silber und Erz abgebaut wurde, als Hammerwerk und Schmelzhütte diente. Der Silber- und Erzabbau endete schon im 15./16. Jahrhundert. Blei wurde bis 1878 abgebaut. Das letzte Bergwerk (Grube Philippseck) wurde in den 1930er Jahren endgültig stillgelegt.
Gebietsreform
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen genehmigte die Landesregierung mit Wirkung vom 31. Dezember 1970 den freiwilligen Zusammenschluss der Gemeinden Fauerbach vor der Höhe und Münster im Landkreis Friedberg zu einer Gemeinde mit dem Namen Philippseck, die nur 13 Monate bestehen sollte.[3] Nach der Eingliederung der Gemeinde Philippseck in die Stadt Butzbach am 1. Februar 1972[4] wurde für Münster wie für jeden Stadtteil ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher eingerichtet. Der Ortsbezirk umfasst das Gebiet der Gemarkung Münster ohne das Gebiet Wiesental.[5]
Territorialgeschichte und Verwaltung
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Münster lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][6][7]
- bis 1806: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Oberfürstentum Hessen, Amt Butzbach und Philippseck[8]
- ab 1806: Rheinbund, Großherzogtum Hessen, Oberfürstentum Hessen, Amt Butzbach und Philippseck
- ab 1815: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Amt Butzbach und Philippseck[9]
- ab 1821: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Landratsbezirk Butzbach
- ab 1829: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Verlegung und Umbenennung in Landratsbezirk Friedberg
- ab 1832: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
- ab 1848: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Friedberg
- ab 1852: Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
- ab 1867: Norddeutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
- ab 1871: Deutsches Reich, Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
- ab 1918: Deutsches Reich, Volksstaat Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Friedberg
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen (seit 1946), Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Friedberg
- am 31. Dezember 1970 Zusammenschluss der Gemeinden Fauerbach vor der Höhe und Münster zur Gemeinde Philippseck
- am 1. Februar 1972 Eingliederung von Philippseck in die Stadt Butzbach
- ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Wetteraukreis
Einwohnerentwicklung
Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
- 1961: 252 evangelische (= 58,60 %), 171 katholische (= 39,77 %) Einwohner
Münster: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2015 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 361 | |||
1840 | 366 | |||
1846 | 388 | |||
1852 | 390 | |||
1858 | 386 | |||
1864 | 298 | |||
1871 | 294 | |||
1875 | 262 | |||
1885 | 237 | |||
1895 | 219 | |||
1905 | 215 | |||
1910 | 229 | |||
1925 | 232 | |||
1939 | 215 | |||
1946 | 386 | |||
1950 | 459 | |||
1956 | 490 | |||
1961 | 430 | |||
1967 | 575 | |||
1970 | 549 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2008 | 746 | |||
2010 | 600 | |||
2015 | 596 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1][2]; nach 1970: Stadt Butzbach |
Kulturdenkmäler
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Münster, Wetteraukreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 7. November 2016). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ a b Einwohnerzahlen der einzelnen Stadtteile. In: Internetauftritt. Stadt Butzbach, archiviert vom Original; abgerufen am 22. Mai 2018. (archivierte Zahlen)
- ↑ Zusammenschluss von Gemeinden zur Gemeinde Philippseck vom 6. Januar 1970. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 4, S. 140, Punkt 163 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,3 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 361.
- ↑ Hauptsatzung. (PDF; 103 kB) § 5. In: Webauftritt. Stadt Butzbach, abgerufen im Februar 2019.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
- ↑ Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause's Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, DNB 013163434, OCLC 162730471, S. 12 ff. (google books).
- ↑ Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 8 (Online bei google books).
- ↑ Neuste Länder und Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und die freien Städte. Band 22. Weimar 1821, S. 418 (online bei Google Books).
Weblinks
- Stadtteile. In: Webauftritt der Stadt Butzbach.
- Geschichte von Münster. (Memento vom 13. Januar 2009 im Internet Archive) In: Webauftritt der Stadt Butzbach.
- Münster, Wetteraukreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Münster In: Hessische Bibliographie[1]
- ↑ Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!