NWE Nr. 11 bis 22
NWE Nr. 11–22 Baureihe 99.590 | |
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99 5902 in Eisfelder Talmühle
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Nummerierung: | NWE Nr. 11–22 99 5901–5905 |
Anzahl: | 12 |
Hersteller: | Arnold Jung und Meckl. Waggonfabrik-AG |
Baujahr(e): | 1897–1901 |
Ausmusterung: | s. Text |
Bauart: | B’B n4vt |
Gattung: | K 44.9 |
Spurweite: | 1000 mm (Meterspur) |
Länge über Puffer: | 8.875 mm |
Höhe: | 3.900 mm |
Breite: | 2.600 mm |
Drehgestellachsstand: | 1.400 mm |
Gesamtradstand: | 4.600 mm |
Leermasse: | 28 t |
Dienstmasse: | 34 t |
Reibungsmasse: | 34 t |
Radsatzfahrmasse: | 8,5 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 30 km/h |
Indizierte Leistung: | 255 PSi (190 kW) |
Anfahrzugkraft: | 55,79 kN |
Treibraddurchmesser: | 1.000 mm |
Steuerungsart: | Heusinger |
Zylinderanzahl: | 4 |
HD-Zylinderdurchmesser: | 285 mm |
ND-Zylinderdurchmesser: | 425 mm |
Kolbenhub: | 500 mm |
Zylinderdruck: | Hochdruck 14 bar, Niederdruck 5 bar, mit Anfahrventil max. 7 bar |
Kesselüberdruck: | 14 bar |
Anzahl der Heizrohre: | 133 |
Rostfläche: | 1,39 m² |
Strahlungsheizfläche: | 5,24 m² |
Verdampfungsheizfläche: | 61,34 m² |
Wasservorrat: | 5 m³ |
Brennstoffvorrat: | 1,5 t Kohle |
Lokbremse: | Druckluft m. Z. |
Kupplungstyp: | Balancierhebelkupplung |
Besonderheiten: | Anfahrventil |
Die Nordhausen-Wernigeroder Eisenbahn-Gesellschaft (NWE) reihte mit den Nummern 11 bis 22 zwölf Mallet-Lokomotiven in ihren Bestand ein. Ab 1950 wurden die Lokomotiven durch die Deutsche Reichsbahn als Baureihe 99.590 bezeichnet.
Geschichte
Kurz nach dem Gründungsjahr wurde 1897 die zweite Baureihe für die NWE von Arnold Jung in Jungenthal gebaut. Es waren Lokomotiven der Bauart Mallet. Die NWE reihte die erste Lok als NWE 11 ein. Sehr schnell wuchs der Bestand auf zwölf Loks, davon neun von Jung und drei von der Mecklenburgischen Waggonfabrik-Aktiengesellschaft in Güstrow gebaut. Die Lokomotiven waren sehr zuverlässig, aber im Ersten Weltkrieg mussten sechs Loks (darunter alle Loks aus Güstrow) an die Heeresfeldbahnen abgegeben werden. Sie kamen von ihrem Einsatz dort nie wieder zurück.
1927 verunglückte eine Lok (NWE 12II) im Thumkulenthal. Die Lok, ein Personenwagen und der Packwagen wurden so schwer beschädigt, dass sie an Ort und Stelle zerlegt werden mussten. Mitte der 1950er Jahre kamen die Neubauloks (99.23–24) zur Harzquerbahn. Daher wurden die Malletlokomotiven nicht mehr benötigt und kamen zur Selketalbahn. Zwei Malletlokomotiven wurden verschrottet: 99 5905 im Jahr 1975 und 99 5904 im Jahr 1990. Die anderen drei Loks blieben im Bestand.
99 5901 und 99 5903 wurden wieder im historischen Grün mit gelben Verzierungen lackiert. Außerdem bekamen sie wieder ihre historischen Nummern angeschrieben: NWE 11 und NWE 13II (vor 1918 war es die Nummer 18). Seit 1998 ist die 99 5901 wieder schwarz lackiert. Lok 99 5902 besaß bei der NWE zuletzt die Bezeichnung NWE 12III (bis 1927 Nummer 14) und ist seit 2007 mit grüner Lackierung unterwegs. Nach Ablaufen aller Fristen bei der 99 5903 wurde sie im Jahr 2000 von der Wartung zurückgestellt.
Der aktuelle Fahrzeugbestand der Harzer Schmalspurbahnen:
- 99 5901: abgelaufene Fristen, Riss in einer Hallschen Kurbel, warten auf HU
- 99 5902: Riss in einer Hallschen Kurbel, warten auf Reparatur
- 99 5903: Fristen abgelaufen seit dem Jahr 2000, vor der Instandsetzung zurückgestellt.
Eine ähnliche Lokomotive ist die von der Maschinenbau-Gesellschaft Karlsruhe gebaute 99 5906.
Literatur
- Horst J. Obermayer: Taschenbuch Deutsche Schmalspur-Dampflokomotiven. Franckh, Stuttgart 1971, ISBN 3-440-03818-1
- Hans Röper, Helmut Becker, Werner Dill, Gerhard Zieglgänsberger: Die Harzquer- und Brockenbahn. 3., erweiterte Auflage, Transpress Verlagsgesellschaft, Berlin 1992, ISBN 3-344-70747-7