Nadja Tiller

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Nadja Tiller und Walter Giller, 2009

Nadja Maria Tiller (* 16. März 1929 in Wien) ist eine österreichische Schauspielerin. Sie zählt zu den bekanntesten deutschsprachigen Filmstars der 1950er und 1960er Jahre.

Biografie

Nadja Tiller, Tochter des aus Wien stammenden Schauspielers Anton Tiller und seiner Ehefrau, der aus Danzig stammenden[1] Operettensängerin und Schauspielerin Erika Körner (verheiratete Erika Tiller;[2] 1902–1979), besuchte in Wien das Realgymnasium. Ab 1945 studierte sie am Max-Reinhardt-Seminar und bis 1949 an der Musik- und Schauspielakademie. Im selben Jahr wurde sie Ensemblemitglied am Theater in der Josefstadt.

Ebenfalls 1949 gewann sie die Wahl zur Miss Austria und hatte ihr Filmdebüt in Märchen vom Glück. Kurz danach stand sie unter der Regie von Franz Antel in Kleiner Schwindel am Wolfgangsee vor der Kamera. Zahlreiche eher belanglose Rollen in Lustspielen folgten, bis sie Rolf Thiele 1955 für seinen Film Die Barrings an der Seite von Dieter Borsche besetzte. Mit diesem Film erlebte Tiller ihren künstlerischen Durchbruch. Bis 1970 folgten zehn weitere Filme unter der Regie von Thiele, so 1962 Lulu mit Mario Adorf, O. E. Hasse und Hildegard Knef. Ihren internationalen Durchbruch hatte sie 1958 in Das Mädchen Rosemarie als Darstellerin der Frankfurter Edelhure Rosemarie Nitribitt. Sie wirkte in über 70 Filmen mit, auch in vielen internationalen Produktionen. Sie drehte unter anderem mit O. W. Fischer, Curd Jürgens, Hansjörg Felmy, Mario Adorf, Jean Gabin, Yul Brynner, Robert Mitchum, Rod Steiger, Jean-Paul Belmondo und Jean Marais und galt zu ihrer besten Zeit zusammen mit Sophia Loren als erotischste Frau des europäischen Films.

1967 und 1968 gab sie die Buhlschaft im Jedermann bei den Salzburger Festspielen. In den 1970er und 1980er Jahren hatte sie feste Theaterengagements in Lübeck, Berlin und Wien. 1976 spielte sie in Lübeck und 1981 in Wien die weibliche Hauptrolle in dem Kurt-Weill-Musical Lady in the Dark.[3] In den 1980er Jahren bewarb sie die Praline Mon Chéri des italienischen Herstellers Ferrero.[4] Bis in die späten 1990er Jahre trat sie zudem in Boulevardstücken auf. 1997 spielte sie an den Hamburger Kammerspielen und auf Gastspielen die Rolle der alternden Joan Crawford in dem Stück Besuch bei Joan von Cas Enklaar, das mit ihr und Andreas Brucker im Jahr darauf unter der Regie von Horst Königstein auch für das Fernsehen verfilmt wurde.

Seitdem sah man sie wieder in einigen Hauptrollen und verschiedentlich als Gaststar in Fernsehproduktionen. Nach langer Kinoabstinenz wurde sie 2005 von Til Schweiger in seinem Roadmovie Barfuss besetzt sowie 2009 von Leander Haußmann in seiner Filmkomödie Dinosaurier – Gegen uns seht ihr alt aus!.

Im September/Oktober 2010 war Nadja Tiller in einem Stargastauftritt in der Rolle der „größten Diva aller Zeiten“ in Schorsch Kameruns Inszenierung des Stücks Vor uns die Sintflut im Thalia-Theaterzelt in der Hamburger Hafencity zu sehen. Von Januar 2015 bis April 2015 war sie in dem Musical My Fair Lady als Mrs. Higgins am Staatstheater Braunschweig zu sehen. Diese Rolle übernahm sie auch in der Spielzeit 2015/16.

Privates

Am 5. Februar 1956 heiratete sie den Schauspieler Walter Giller. Aus der Ehe gingen eine Tochter (* 1959) und ein Sohn (* 1964) hervor. Das Schauspieler-Ehepaar galt in den 1950er und 1960er Jahren als Traumpaar. Tiller lebte mit ihrem Ehemann seit Ende der 1950er Jahre in Castagnola bei Lugano. Nadja Tiller und ihr Ehemann Walter Giller erhielten am 30. November 2006 gemeinsam einen Bambi für ihr Lebenswerk. Mitte März 2008 zogen das Ehepaar in das Seniorenstift Augustinum in Hamburg.[5] Walter Giller erlag am 15. Dezember 2011 einem Krebsleiden.

Filmografie

Auszeichnungen

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Nadja Tiller. In: filmportal.de. Deutsches Filminstitut, abgerufen am 28. Juni 2021.
  2. Vgl. Familiengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof in: Gräberdatenbank der Friedhöfe Wien.
  3. Nadja Tiller. In: filmportal.de. Deutsches Filminstitut, abgerufen am 2. Juli 2021.
  4. Markenhistorie: Mon Cheri. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Markenmuseum.de. Archiviert vom Original am 5. Mai 2016; abgerufen am 5. Mai 2016.
  5. Mirja Kuckuk: Eine Suite auf Lebenszeit. Abgerufen am 8. September 2022.