Elsterheide
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 51° 28′ N, 14° 14′ O | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Bautzen | |
Höhe: | 128 m ü. NHN | |
Fläche: | 127,52 km2 | |
Einwohner: | 3436 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 27 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 02979 | |
Vorwahlen: | 03571, 03564, 035722 (Geierswalde), 035751 (Klein-Partwitz) | |
Kfz-Kennzeichen: | BZ, BIW, HY, KM | |
Gemeindeschlüssel: | 14 6 25 120 | |
LOCODE: | DE EHD | |
Gemeindegliederung: | 8 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
OT Bergen, Am Anger 36 02979 Elsterheide | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Dietmar Koark (CDU) | |
Lage der Gemeinde Elsterheide im Landkreis Bautzen | ||
Elsterheide, obersorbisch , ist die flächenmäßig zweitgrößte Gemeinde im sächsischen Landkreis Bautzen. Sie liegt im Norden des Landkreises und gehört zum amtlichen Siedlungsgebiet der Sorben.[2]
Geographie und Verkehr
Die Gemeinde befindet sich ca. 5 km nordwestlich von Hoyerswerda und grenzt im Norden an das Land Brandenburg. Benachbarte Gemeinden sind Neu-Seeland, Welzow und die Stadt Spremberg (alle in Brandenburg) im Norden, Spreetal im Osten, die Stadt Hoyerswerda im Süden, Lauta im Südwesten sowie die Stadt Senftenberg (wieder in Brandenburg) im Westen.
Durch den Ortsteil Nardt führt die Bundesstraße 96 und durch den Ortsteil Bluno die Bundesstraße 156.
Das Gemeindegebiet befindet sich im Lausitzer Seenland. So liegen der Neuwieser See, der Blunoer Südsee, der Sabrodter See, der Geierswalder See, der Bergener See, der Partwitzer See, der Lugteich, der Kortitzmühler See und der Spreetaler See im Gemeindegebiet. Insgesamt wurde mehr als die Hälfte des heutigen Gemeindeterritoriums durch den Braunkohletagebau verändert. Durch den Ort fließt die Schwarze Elster.
Im Ortsteil Nardt befindet sich ein Flugplatz. Die Bahnstrecke Knappenrode–Sornoer Buden dient ausschließlich dem Güterverkehr.
Geschichte
Die Ortsteile Bluno, Nardt, Sabrodt und Tätzschwitz wurden im Zuge der Germanisierung slawischer Ortsnamen durch die Nationalsozialisten im Jahr 1936 „eingedeutscht“ und hießen so bis 1945 „Blunau“, „Elsterhorst“, „Wolfsfurt“ und „Vogelhain“. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erhielten die Orte ihre ursprünglichen Namen zurück.
Von 1938 bis Anfang 1948 bestand in Nardt das von der Wehrmacht errichtete Lager Elsterhorst, das im Zweiten Weltkrieg als Offizierslager, anschließend als sowjetisches Kriegsgefangenenlager und als Durchgangslager für heimkehrende deutsche Soldaten und Vertriebene benutzt wurde.
Die Gemeinde Elsterheide entstand zum 1. Juli 1995 aus den einst eigenständigen Gemeinden Neuwiese, Sabrodt, Nardt, Klein Partwitz, Seidewinkel, Tätzschwitz, Bluno und Geierswalde.[3] Der Ortsteil Bergen wurde bereits am 1. April 1938 nach Neuwiese eingemeindet.
Kriegsgräberstätte in Nardt
Bevölkerung und Sprache
Gemäß der Statistik von Arnošt Muka aus den Jahren 1884/85 war die Einwohnerschaft der heutigen Ortsteile von Elsterheide damals noch fast ausschließlich sorbischsprachig. Der sorbische Bevölkerungsanteil lag durchgängig über 98 %.[4] Bis zum Jahr 1956 war er im heutigen Gemeindegebiet auf 68,4 % gesunken, wobei in Klein Partwitz noch 83 % der Einwohner Sorbisch sprachen, während es in Geierswalde nur noch 49 % waren.[5] Der Sprachwechsel zum Deutschen erfolgte überwiegend erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Politik
Seit der Gemeinderatswahl am 26. Mai 2019 verteilen sich die 16 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:
- CDU: 8 Sitze
- Wählervereinigung Elsterheide: 6 Sitze
- Freunde der Antennengemeinschaft Bluno, Freunde der FFw Bluno, Freunde des LSV Bluno (Bluno): 2 Sitze
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Elsterheide zählen die Ortsteile:
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Kultur und Sehenswürdigkeiten
- siehe auch: Liste der Kulturdenkmale in Elsterheide
- Fachwerkkirche in Bluno
- Ostereiermuseum
- Wassenburg, eine ehemalige Mühle und beliebtes Ausflugsziel am Altlauf der Schwarzen Elster[9]
- Schrotholzscheune Bergen
- Tätzschwitzer Schulstube
- Sorbische Bauernstube Bergen
- Sabrodter Heimatstube
- Lausitzer Seenland
Regelmäßige Veranstaltungen
- Ostermarkt
- Osterfeuer
- Hexenbrennen
- Kartoffelball
- Kirmes
- Maibaumstellen
- Maibaumwerfen
- Vogelhochzeit
- Fastnacht
Literatur
- Neumann: Der Ort Bluno. in: Scholz: Heimatbuch des Kreises Hoyerswerda. Verlag Ziehlke, Bad Liebenwerda 1925, S. 276–281 (Digitalisat)
Weblinks
- Elsterheide
- Elsterheide im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Sabrodt
- Seidewinkel
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2021 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2021). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2022. (Hilfe dazu).
- ↑ Sächsisches Sorbengesetz, Anlage zu § 3 (2)
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1995
- ↑ Ernst Tschernik: Die Entwicklung der sorbischen Bevölkerung. Akademie-Verlag, Berlin 1954.
- ↑ Ludwig Elle: Sprachenpolitik in der Lausitz. Domowina-Verlag, Bautzen 1995, S. 249.
- ↑ Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2014
- ↑ Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2019, abgerufen am 10.04.2020
- ↑ Angabe der Gemeindeverwaltung Elsterheide; Stand: 31. Dezember 2016
- ↑ Blick in die Historie der Wassenburg Lausitzer Rundschau vom 15. November 2007