Natalia Ushakova

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Natalia Ushakova 2020

Natalia Ushakova (russisch Наталья Ушакова Natalja Uschakowa, * 9. Februar 1969 in Taschkent,[1] Usbekische SSR; heute Usbekistan) ist eine russisch-österreichische[2] Opernsängerin (Sopran).

Leben

Natalia Ushakova absolvierte nach einer Ausbildung zum Ingenieur für Radioelektronik ihr Gesangsstudium ab 1991 am Rimski-Korsakow-Konservatorium in Sankt Petersburg, gemeinsam mit ihrer Freundin Anna Netrebko, mit der sie auch zusammen wohnte.[3][4]

1996 erhielt sie ein Stipendium für das Grazer Opernstudio. Im Jahr 1997 heiratete sie den österreichischen Tenor Reiner Schendl,[2] der in der Zwischenzeit nicht mehr als Sänger arbeitet.[4] 1998 setzte sie ihr Gesangsstudium mit der Meisterklasse bei Josef Loibl an der Hochschule für Musik und Theater München fort. Ab 1999 besuchte sie die Accademia di perfezionamento des Teatro alla Scala in Mailand. Noch im gleichen Jahr debütierte sie an der Scala als Maria in Mazeppa von Pjotr Iljitsch Tschaikowski, unter der Leitung von Mstislav Rostropovich.

Nachdem sie im Jahr 2000 zwei der bedeutendsten italienischen Gesangswettbewerbe, den Concorso Internazionale Riccardo Zandonai in Rovereto und den Concorso delle voci verdiane in Busseto, der Geburtsstadt Verdis, gewonnen hatte, debütierte sie im gleichen Jahr als Violetta Valéry in Verdis La traviata am Mariinski-Theater in Sankt Petersburg. Im gleichen Jahr wirkte sie beim BBC-Fernsehfilm The private life of Giuseppe Verdi mit, in dem sie Giuseppina Strepponi (Verdis zweite Frau) und Violetta Valéry verkörperte. In dieser Zeit wirkte sie auch an Tourneen des Mariinsky-Theaters von Sankt Petersburg mit, die sie an die Metropolitan Opera in New York, das Teatro Colón in Buenos Aires, das Bolschoi-Theater in Moskau und das Festspielhaus Baden-Baden führten.

Im Jahr 2001 erhielt sie die österreichische Staatsbürgerschaft.[2] Ihr USA-Debüt gab sie 2001 als Liu in Giacomo Puccinis Turandot an der Washington National Opera, wo sie 2002 wiederum die Lisa in Pique Dame neben Plácido Domingo als Hermann spielte. Ihr Debüt an der Staatsoper Hamburg gab sie 2003 in der Rolle der Lisa in Pique Dame von Tschaikowski. Großen Erfolg bei Presse und Publikum hatte ihr Debüt im Juni 2004 im Teatro Real in Madrid mit Placido Domingo. 2005 folgte die Rolle der Tatiana in einer Neuinszenierung von Eugen Onegin. Im April 2006 gab Natalia Ushakova die Donna Anna in Daniele Abbados Neueinstudierung des Don Giovanni in Verona. In diesem Jahr debütierte sie auch mit großem Erfolg in der Carnegie Hall in New York.

2007 debütierte sie als Violetta (in La Traviata) an der Wiener Staatsoper und als Desdemona in Otello an der Staatsoper Stuttgart. 2008 folgten Debüts in Japan, am Royal Opera House Covent Garden und Gala-Konzerte unter anderem zusammen mit José Carreras. 2011 gab sie Verdis Violetta in der Neuproduktion unter der Regie von Renato Zanella im historischen Opernhaus von Syros in Griechenland, die in der Folge zur besten Produktion des Jahres 2011 gekürt wurde. Im Anschluss daran sang sie die Tosca unter der Leitung von Plácido Domingo in Washington, D.C. und erhielt großen Beifall von Publikum und Presse bei der Uraufführung von Lera Auerbachs Oper Gogol im Theater an der Wien. Das Jahr 2012 begann mit einer Facherweiterung unter der Führung von Kammersängerin Prof. Hilde Zadek. In der Folge nahm Natalia Ushakova ihre erste Belcanto-CD mit der paneuropäischen Philharmonie unter der Leitung von Guido Mancusi in Warschau auf und debütiert als Celeste in Nick Prokops Mono-Oper Zeitperlen, begleitet von den Wiener Philharmonikern. 2013 debütierte Natalia Ushakova als Königin der Nacht an der Staatsoper Prag und der Volksoper Wien sowie als Francesca da Rimini in Lyon (Frankreich) unter dem Dirigat von Wladimir Fedosejew. Im März dieses Jahres präsentierte sie auch ihr zweites Solo-Album bei Universal Music Austria.

Ihre Freizeit verbringt sie oft am Semmering, wo sie ein Haus besitzt.[5]

Sonstiges

Am 21. Februar 2011 nahm sie mit Rudolf Roubinek, Dirk Stermann und Mirjam Weichselbraun an der Promi-Millionenshow teil, wo 105.000 Euro als Spende für Licht ins Dunkel gewonnen wurden.

2020 nahm sie an der 13. Staffel der ORF-Sendung Dancing Stars als Tänzerin teil, zunächst mit dem Profitänzer Stefan Herzog und später, nach einer Verletzung von Herzog, mit Dimitar Stefanin. Sie erreichten den vierten Platz.

Engagements

Diskografie

CD-Veröffentlichungen

DVD-Veröffentlichungen

  • 2006: Als Giuditta in Giuditta von Franz Lehár. Seefestspiele Mörbisch. Label: ORF/AMG. DVD & Blu-ray.

Auszeichnungen

  • 2000: Siegerin des „Concorso Internazionale Riccardo Zandonai“ in Rovereto, Italien
  • 2000: Siegerin des „Concorso delle voci verdiane“ in Busseto, Italien
  • 2009: Kulturpreis 2009 von „Leading Ladies Awards“, Österreich
  • 2011: Ladypower Award 2011 von „Living Culture“ Austria

Literatur

  • Evelyn Rille, Johannes Ifkovits: Die Oper kocht: Weltstars am Herd: Die Lieblingsrezepte großer Stimmen. Verlag Rifko, 2010, ISBN 978-3-9502956-0-3.
  • Achim Schneyder: Lokalaugenschein – Der zweite Gang: Prominente und ihre Lieblingslokale. Pichler Verlag, Wien 2010; 1. Auflage. ISBN 978-3-85431-537-7.

Weblinks

Commons: Natalia Ushakova – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Who’s Who in Classical Music 2006. Routledge, London 2006, ISBN 1857433688, S. 812.
  2. a b c Teresa Schaur-Wünsch: Opernstar: Die Welt der Natalia Ushakova. In: DiePresse.com. 13. November 2011, abgerufen am 23. Juni 2015.
  3. Margret Hausegger, Monika Wogrolly: Natalia Ushakova: Stimme voller Luxus und Hingabe. (PDF) In: living-culture.at. Abgerufen am 19. Dezember 2014.
  4. a b Interview mit Natalia Ushakova. (Memento des Originals vom 13. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.der-neue-merker.eu In: der-neue-merker.eu. 2009, abgerufen am 19. Dezember 2014.
  5. Verena Randolf: Natalia Ushakova: Diva mit Bodenhaftung. In: noen.at. 5. Dezember 2014, abgerufen am 20. Dezember 2014.
  6. La Fanciulla del West an der Stuttgarter Staatsoper auf klassikinfo.de, 25. Juni 2007, abgerufen am 18. November 2018.