Nathan Alterman

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Nathan Alterman (ca. 1952)

Nathan Alterman (* Juli 1910 in Warschau, Russisches Kaiserreich; † 28. März 1970 in Tel Aviv) war ein israelischer Schriftsteller und Zionist.

Biografie

Alterman siedelte 1925 nach Tel Aviv über. In Frankreich studierte er Landwirtschaft, doch nach seiner Rückkehr nach Israel begann er seine schriftstellerische Tätigkeit. Dabei war er als u. a. Lyriker, Kolumnist, Satiriker, Kinderschriftsteller und Übersetzer tätig. In seinen Werken beschäftigte sich Alterman auch mit sozialen und politischen Problemen des Staates auf bisweilen derbe und ironische Art und Weise. Alterman übersetzte Molière und einige Theaterstücke von Shakespeare ins Hebräische.

1931 veröffentlichte er sein erstes Gedicht. Als Schriftsteller zeichnete sich Alterman auf zwei Gebieten aus: einerseits als Verfasser von satirischen Versen zur Unterstützung der Bestrebungen des Jischuw in den 40er Jahren zur Errichtung eines jüdischen Staates; andererseits als anspruchsvoller moderner Dichter, der in der literarischen Avantgarde Israels eine führende Stellung einnahm.[1] 1934 wurde er Mitarbeiter der Tageszeitung Haaretz und wechselte 1943 zu Dawar, wo er in seiner wöchentlich erscheinenden Siebten Kolumne die britischen Behörden angriff.

Sein bekanntestes Gedicht ist Magash Hakesef (deutsch Silbertablett), das bis heute an israelischen Gedenktagen vorgetragen wird.

Altman war in seinem literarischen Schaffen von französischen und russischen Symbolisten beeinflusst.[2] Als Schriftsteller erbaute er sich eine mythische Welt mit eigenen Regeln, die aus zwei gegensätzlichen Elementen besteht. Zunächst beschreibt er ein verlorenes Paradies. Dies ist ein urtümliches Land, aus dem der Dichter aufgrund einer ihm unbekannten Erbsünde verstoßen wurde und in das er nun wieder Einlass begehrt. Hier bekämpfen sich Raubtiere und gewaltige Naturkräfte in überwältigenden Farben und Klängen. Im Gegensatz zu dieser elementaren Landschaft steht die mythische Stadt, mechanisiert, feindlich und dekadent, die aber gleichzeitig mit ihrer morbiden Ausstrahlung fasziniert. Ein Leitmotiv von Altermans Gedichten ist der unvermeidliche Zusammenprall dieser zwei Komponenten, der erst im abschließenden Moment des aufkeimenden Bewusstseins kurz vor dem Tod aufgelöst werden kann. Nach dem Sechstagekrieg 1967 trat er der Bewegung für ein Großisrael bei, die die im Krieg eroberten Gebiete annektieren wollte und die später eine Fraktion des sich gründenden Likud wurde. Alterman ist auf dem Friedhof Kiryat Shaul in Tel-Aviv beerdigt.

Werk (Auswahl)

  • 1961/62 erschien eine vierbändige Werkausgabe des Schriftstellers

Lyrik

  • Stars Outside
  • Poems of ten Brothers

Drama

  • Kinneret, Kinneret
  • Pythagoras' Trial

Auszeichnungen

Literatur

  • John F. Oppenheimer (Red.) u. a.: Lexikon des Judentums. 2. Auflage. Bertelsmann Lexikon Verlag, Gütersloh u. a. 1971, ISBN 3-570-05964-2, Sp. 38.
  • Encyclopedia Judaica, Bd. 2, S. 773–776.
  • Dan Miron: Silbertablett. In: Dan Diner (Hrsg.): Enzyklopädie jüdischer Geschichte und Kultur (EJGK). Band 5: Pr–Sy. Metzler, Stuttgart/Weimar 2014, ISBN 978-3-476-02505-0, S. 492–500.

Einzelnachweise

  1. Encyclopaedia Judaica, Band II (Alr-Az), Keter Publishing House Ltd., 2. Aufl., 2007, ISBN 978-0-02-865930-5, S. 19
  2. Encyclopaedia Judaica, Band II (Alr-Az), Keter Publishing House Ltd., 2. Aufl., 2007, ISBN 978-0-02-865930-5, S. 19
  3. The Institute for the Translation of Hebrew Literature