Nationalpark Maiko

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Maiko-Nationalpark

IUCN-Kategorie II – National Park

Panorama des südlichen Maiko-Nationalparks

Lage Demokratische Republik Kongo
Fläche 10.830 km²
Geographische Lage 0° 30′ S, 27° 30′ OKoordinaten: 0° 30′ 0″ S, 27° 30′ 0″ O
Markierung
Verbreitungsgebiet des Okapis (Maiko-Nationalpark markiert)
Einrichtungsdatum 1970
Verwaltung Institut Congolais pour la Conservation de la Nature (ICCN)

Der Nationalpark Maiko (auch Maiko-Nationalpark genannt, franz. Parc National de la Maïko) liegt im Osten der Demokratischen Republik Kongo in den Provinzen Tshopo, Maniema und Nordkivu zwischen dem Kiwusee und der Stadt Kisangani auf 600 bis 1300 m Höhe über dem Meeresspiegel. Er ist 10.830 Quadratkilometer groß, fern von besiedelten Gebieten und nahezu ausschließlich von dichtem afromontanem Regenwald bedeckt. Mit über 2000 mm Jahresniederschlag und einer relativen Luftfeuchtigkeit von etwa 90 Prozent ist der Maiko-Nationalpark einer der regenreichsten Parks in Afrika. Das Gebiet steht seit 1938 unter Schutz,[1] der Nationalpark selbst wurde 1970 gegründet. Zwischen ihm und dem Nationalpark Kahuzi-Biéga befinden sich zwei kleinere Schutzgebiete mit einer Gesamtgröße von 2300 Quadratkilometern; sechs weitere waren im Jahr 2007 noch in Planung.[2]

Tierwelt

Hier leben die in der Demokratischen Republik Kongo endemischen Östlichen Flachlandgorillas (stark gefährdet, etwa 860 Individuen im Park), Okapis (stark gefährdet, geschätzt 2500 Tiere), Kongopfauen und Wasserzivetten, außerdem Berggorillas (vom Aussterben bedroht), Östliche Schimpansen (stark gefährdet) und weitere Primatenarten, Pinselohr-, Riesenwald- und Buschschweine, Afrikanische Hirschferkel, Waldbüffel, Leoparden, Nilkrokodile, Prigogine-Eulen, Sitatungas, Bongos, Batesböckchen, sowie sechs Duckerarten, nämlich Blauducker, Weyns-Ducker, Schwarzstirnducker, Schwarzrückenducker, Weißbauchducker und Gelbrückenducker.[3] Der Maiko-Nationalpark bietet durch seine Vegetation, die Wasserversorgung und seine Unzugänglichkeit idealen Lebensraum für (Wald-)Elefanten, beispielsweise werden die Samen der Gilbertiodendron-Wälder von Waldelefanten und -büffeln gefressen.[4] Eine Studie aus dem Jahr 2005 ergab insgesamt 35 im Süden des Parks lebende Säugetierarten.[5]

Bedrohung durch den Menschen

Die Subsistenzwirtschaft der sechs Millionen Bewohner[6] des inmitten der Provinz Nord-Kivu gelegenen Maiko-Tayna-Kahuzi-Biega-Gebiets umfasst Wanderfeldbau, die Jagd nach Bushmeat sowie Rinder-, Ziegen- und Schafherdenhaltung. Probleme für den Maiko-Nationalpark ergeben sich aus Kampfhandlungen, dem Abbau von Bodenschätzen und Wilderei. So wurde im Juli 2007 eine siebenköpfige Gorillafamilie von unbekannten Wilderern getötet und zurückgelassen.[7]

Schon 1964 hatten sich Simba-Rebellen im Gebiet des Nationalparks angesiedelt.[8] Im Laufe der Zeit kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen, sodass 2010 mit den Planungen für eine Umsiedlung dieser Gemeinschaft begonnen wurde.[9]

Literatur

  • Wally und Horst Hagen: Die afrikanischen Nationalparks als Lebensräume der Elefanten. In: Vitus B. Dröscher: Rettet die Elefanten Afrikas. 1. Auflage. Goldmann Verlag, München 1992, ISBN 3-442-12322-4. S. 250–251.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Meldung Eastern Lowland Gorilla Population Plummets 70 Percent Since 1994 aus dem Jahr 2004 bei Conservation International (englisch)
  2. Meldung New Conservationists Graduate from Local University in Democratic Republic of Congo aus dem Jahr 2007 bei Conservation International (englisch)
  3. Rod East (Hrsg.): „Antelopes: Global Survey and Regional Action Plans. West and Central Africa“ (englisch)
  4. Rod East (Hrsg.): „African Antelope Database 1998“ (englisch)
  5. Gorilla-Journal Nr. 31 vom Dezember 2005, Seite 5 (PDF-Datei; 1,0 MB)
  6. Broschüre resilient von Conservation International (PDF-Datei, englisch)
  7. Die Maiko-Tayna-Kahuzi-Biega-Landschaft bei Jane Goodall Institute (englisch)
  8. Artikel „Gute Aussichten für Maiko“ des Berggorilla & Regenwald Direkthilfe e.V. von September 2012
  9. Artikel „Aussiedlung der Simba steht bevor“ des Berggorilla & Regenwald Direkthilfe e.V. von November 2012