Naturschutzgebiet Nuttlarer Schiefergruben

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Stolleneingang zum Taucherbereich und früherer Hauptstolleneingang

Das Naturschutzgebiet Nuttlarer Schiefergruben mit einer Größe von 1,34 ha liegt südöstlich von Nuttlar im Gemeindegebiet von Bestwig. Das Gebiet wurde 2008 mit dem Landschaftsplan Bestwig durch den Hochsauerlandkreis als Naturschutzgebiet (NSG) ausgewiesen. Das NSG stellt seit 2004 eine von zehn Teilflächen des Fauna-Flora-Habitat-Gebietes (FFH) Höhlen und Stollen bei Bestwig und Olsberg (Natura 2000-Nr. DE-4616-304) im Europäischen Schutzgebietssystem nach Natura 2000 dar. Das NSG besteht aus fünf Teilflächen rund um Stolleneingänge bzw. Stollenmundlöchern. Zwei Teilflächen liegen östlich der Bundesstraße 7 und drei westlich.

Gebietsbeschreibung

Beim NSG handelt es sich um fünf Stolleneingänge der bis in die 1980er Jahre genutzte Schiefergrube Ostwig und die Stollen selbst. Auch ein kleiner Steinbruch und Halden gehören zum NSG. Die Stollen werden von Fledermäusen als Winterquartier genutzt.

Schieferbergwerk

Im Schieferbergwerk begann der Abbau 1878. Bis zu 200 Arbeiter bauten zeitweise Schiefer ab und waren mit der Verarbeitung zu Dach- und Plattenschiefer beschäftigt. Es entstand ein Bergwerks-Labyrinth mit kilometerlangen Gängen und riesigen Hallen auf fünf Ebenen und einer Ausdehnung von etwa 20 Kilometer. Schräge Stollen, Bremsberge genannt, verbinden die verschiedenen Sohlen und Förderstrecken untereinander.

Im Schieferbergwerk wurden etwa 70 russische Zwangsarbeitern im Zweiten Weltkrieg bis zum 29. März 1945 einsetzt. Noch heute befinden sich kyrillische Buchstaben an einer Bergwerkswand.

Nach der Insolvenz der Bergwerks 1985 wurde der Strom abgeschaltet und damit auch die Pumpen. Das Bergwerk wurde nicht von Geräten usw. geräumt. Danach lief das Bergwerk in sieben Jahren zum Teil voll Wasser. Von den fünf Abbauebenen, bzw. -Sohlen sind die unteren zwei auf einer Länge von etwa 12 km komplett geflutet. Die maximale Tauchtiefe geht bis zu 30 Meter Tiefe. Die Loren, ein Überkopflader und Werkzeuge befinden sich noch immer im Bergwerk.

Im Bergwerk kann man Höhlentauchen.[1][2][3]

Schutzzweck

Das NSG soll das Gebiet der Schiefergruben mit ihrem Arteninventar schützen.

Wie bei allen Naturschutzgebieten in Deutschland wurde in der Schutzausweisung darauf hingewiesen, dass das Gebiet „wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und Schönheit des Gebietes“ zum Naturschutzgebiet wurde.

Siehe auch

Literatur

  • Hochsauerlandkreis – Untere Landschaftsbehörde (Hrsg.): Landschaftsplan Bestwig, Meschede 2008, S. 21–26 und 65.

Weblinks

Commons: Naturschutzgebiet Nuttlarer Schiefergruben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Koordinaten: 51° 22′ 1″ N, 8° 25′ 37,5″ O