Nebenan

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Film
Originaltitel Nebenan
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2021
Länge 94 Minuten
Altersfreigabe FSK 12[1]
JMK 12[2]
Stab
Regie Daniel Brühl
Drehbuch Daniel Kehlmann
Produktion Malte Grunert
Musik Moritz Friedrich,
Jakob Grunert
Kamera Jens Harant
Schnitt Marty Schenk
Besetzung

Nebenan (internationaler Titel: Next Door) ist ein deutscher Spielfilm von Daniel Brühl aus dem Jahr 2021. Die schwarze Komödie handelt von einem Filmstar (dargestellt von Brühl), der von einem Nachbarn (Peter Kurth) mit Enthüllungen konfrontiert wird.

Der Film wurde bei den 71. Internationalen Filmfestspielen Berlin uraufgeführt.[3] Der Kinostart in Deutschland war am 15. Juli 2021.

Handlung

Berlin, im Sommer: Der deutsch-spanische Schauspieler Daniel steht sowohl beruflich als auch privat auf der Sonnenseite des Lebens. Er wird für die Rolle in einem neuen US-Superheldenfilm gehandelt und bewohnt mit seiner Ehefrau eine komfortable Eigentums-Loftwohnung. Um die bilingual aufwachsenden Kinder kümmert sich eine Nanny. Als er kurz vor der Reise zum Casting nach London in der Eckkneipe im Prenzlauer Berg einkehrt, trifft Daniel auf Bruno. Der ältere Nachbar aus Ost-Berlin hat nur auf diesen Moment gewartet.[4][5] Bruno selbst sieht sich als Verlierer der Wiedervereinigung, Opfer der Gentrifizierung und will sich an Daniel rächen.[4] Er konfrontiert den erfolgsverwöhnten Schauspieler mit Enthüllungen, die sein Privatleben und seine Karriere in Gefahr bringen.[5]

Hintergrund

Für Daniel Brühl ist Nebenan sein Debüt als Filmregisseur, auch übernahm er die Hauptrolle. Das Drehbuch wurde von Daniel Kehlmann verfasst, nach einer Idee von Brühl.[5]

Die Dreharbeiten fanden in Berlin statt und mussten am 28. März 2020 aufgrund der COVID-19-Pandemie unterbrochen werden. Ab 11. Mai wurden sie unter Einhaltung von strengen Schutzmaßnahmen wieder aufgenommen und endeten am 18. Juni 2020.[5]

Produziert wurde der Film von der Firma Amusement Park, die Brühl gemeinsam mit Malte Grunert und Klaus Dohle in Berlin gegründet hatte, sowie dem deutschen Ableger von Warner Bros.[5] Grunert beschrieb Nebenan Ende September 2019 als „finstere Komödie, die sich mit sozialer Ungleichheit und Gentrifizierung auseinandersetzt“.[6] Als Koproduzentin wirkte Annegret Weitkämper Krug (Gretchenfilm) mit, während das Projekt vom Medienboard Berlin-Brandenburg, der Filmförderungsanstalt (FFA) und dem Deutschen Filmförderfonds finanziell unterstützt wurde.[5]

Rezeption

Im internationalen Kritikenspiegel der britischen Fachzeitschrift Screen International von allen 15 Berlinale-Wettbewerbsfilmen belegte Nebenan mit 1,8 von vier möglichen Sternen einen geteilten letzten Platz (gemeinsam mit Memory Box und Rengeteg – mindenhol látlak).[7] Die Neue Zürcher Zeitung am Sonntag sah in dem Film ein „komödiantisches Kiez-Kneipen-Kammerspiel“.[8]

Auszeichnungen

Mit Nebenan konkurrierte Daniel Brühl erstmals um den Goldenen Bären, den Hauptpreis der Berlinale.[9] Im selben Jahr wurde die Produktion für den Fair Film Award Fiction in der Kategorie „Spielfilm“ nominiert.[10]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Nebenan. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. Alterskennzeichnung für Nebenan. Jugendmedien­kommission.
  3. Programm der 71. Internationalen Filmfestspiele Berlin
  4. a b Nebenan. In: berlinale.de (abgerufen am 17. Februar 2021).
  5. a b c d e f Frank Heine: Daniel Brühl bringt Regiedebüt ins Ziel. In: https://beta.blickpunktfilm.de, 18. Juni 2020 (abgerufen am 11. Februar 2021).
  6. Daniel Brühl gibt Regiedebüt mit Berlin-Film. In: tagesspiegel.de, 30. September 2019 (abgerufen am 11. Februar 2021).
  7. Ben Dalton: ‘Wheel Of Fortune And Fantasy’ takes joint lead on Screen’s Berlin jury grid. In: screendaily.com, 5. März 2021 (abgerufen am 5. März 2021).
  8. Dieter Osswald: «Nebenan»: Komödiantisches Kiez-Kneipen-Kammerspiel. Abgerufen am 26. Juli 2021.
  9. Wettbewerb – Neugestaltung filmischer Formen. In: berlinale.de, 11. Februar 2021 (abgerufen am 11. Februar 2021).
  10. Fair Film Award Fiction 2021 – Die Nominierten. In: out-takes.de, 7. Januar 2021 (abgerufen am 11. Februar 2021).