Neuherberg (Ergersheim)
Neuherberg Gemeinde Ergersheim Koordinaten: 49° 30′ 56″ N, 10° 16′ 57″ O
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Höhe: | 374 m ü. NHN |
Fläche: | 3,56 km²[1] |
Einwohner: | 92 (25. Mai 1987)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 26 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Eingemeindet nach: | Ermetzhofen |
Postleitzahl: | 91465 |
Vorwahl: | 09847 |
Neuherberg (umgangssprachlich: Naihärberi[3]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Ergersheim im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).
Lage
Das Kirchdorf liegt am Neuherbergbach, einem linken Zufluss der Rannach, und ist von Acker- und Grünland umgeben. Die Staatsstraße 2252 führt zu einer Anschlussstelle der Bundesstraße 13, die den Ort westlich tangiert bzw. nach Ergersheim (3 km östlich). Die Kreisstraße NEA 31 führt nach Seenheim (1,8 km nordöstlich) bzw. nach Ermetzhofen (1,5 km südöstlich). Die Kreisstraße NEA 49 führt nach Custenlohr (2,7 km westlich).[4]
Geschichte
Im Rothenburger Achtbuch von 1280 wurde ein „Gehartus de Elvershoven“ erwähnt. Dies ist zugleich die erste namentliche Erwähnung des Ortes. Die heute gebräuchliche Form wurde 1444 erstmals bezeugt („Newenherberig“). Das Bestimmungswort des ursprünglichen Ortsnamens ist Albir, der Personenname des Siedlungsgründers. Im 15. Jahrhundert wurde eine Herberge in dem an der Fernstraße Ansbach-Würzburg gelegenen Ort errichtet, die dann namensbestimmend wurde.[5]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Neuherberg 18 Anwesen. Das Hochgericht übte das ansbachische Oberamt Uffenheim aus. Das Kasten- und Stadtvogteiamt Uffenheim war Grundherr sämtlicher Anwesen.[6][7] Von 1797 bis 1808 unterstand Seenheim dem preußischen Justiz- und Kammeramt Uffenheim.
1806 kam der Ort an das Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Neuherberg dem Steuerdistrikt Ermetzhofen zugewiesen.[8] Wenig später entstand die Ruralgemeinde Neuherberg. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Uffenheim zugeordnet.[9] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 3,559 km².[1] Ende des 19. Jahrhunderts wurde auf dem Gemeindegebiet Ermetzhofen Bahnhof errichtet. Am 1. Januar 1972 wurde die Gemeinde Neuherberg im Zuge der Gebietsreform in Bayern in die Gemeinde Ermetzhofen eingegliedert,[10] die wiederum am 1. Januar 1974 nach Ergersheim eingegliedert wurde.[11]
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 119 | 136 | 166 | 175 | 160 | 157 | 142 | 130 | 163 | 166 | 159 | 163 | 149 | 146 | 145 | 151 | 145 | 159 | 141 | 242 | 249 | 194 | 144 | 138 | 92 |
Häuser[12] | 23 | 24 | 27 | 29 | 29 | 31 | 28 | 30 | 23 | ||||||||||||||||
Quelle | [8] | [13] | [14] | [14] | [15] | [14] | [16] | [14] | [14] | [17] | [14] | [14] | [18] | [14] | [14] | [14] | [19] | [14] | [14] | [14] | [20] | [14] | [1] | [21] | [2] |
Baudenkmäler
- Haus Nr. 5: Ehemalige Posthalterei
- Haus Nr. 23: Wohnstallhaus
- Haus Nr. 35: Evangelisch-lutherische Kirche St. Andreas
- Abgegangene Baudenkmäler
- Haus Nr. 7: Kleinhaus mit massivem Erdgeschoss und Fachwerkgiebel, am Türsturz bezeichnet „Johann Conrad Zipperer 1826“.[22]
- Haus Nr. 18: Einfaches, zweigeschossiges Bauernhaus, im Giebel Bauinschrift „Erbaut von Johann Georg Enders 1832“. – Zugehörig stattliche Fachwerkscheuer mit 3 Quertennen, über einer Tür bezeichnet „AE 1747“.[22]
- Haus Nr. 19: Ähnlich Nr. 18; im Nordgiebel Haustafel, bezeichnet „Erbaut von Georg Adam Thorwarth Anno 1837“.[22]
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach Heiligkreuz (Ermetzhofen) gepfarrt.[23][1]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Neuherberg. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 754 (Digitalisat).
- Elisabeth Fuchshuber: Uffenheim (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 6). Michael Laßleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9927-0, S. 146–148.
- Reinhold Hoeppner (Hrsg.): Landkreis Uffenheim. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1972, DNB 730115267, S. 81.
- Georg Paul Hönn: Neuenherberg. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 355 (Digitalisat).
- Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Uffenheim (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 22). Deutscher Kunstverlag, München 1966, DNB 457879262, S. 148–150.
Weblinks
- Neuherberg auf der Website ergersheim.de
- Neuherberg in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 6. September 2021.
- Neuherberg in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 1. Februar 2021.
- Neuherberg im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 1. Februar 2021
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 830 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 339 (Digitalisat).
- ↑ E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 146. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: naihǽʳberi.
- ↑ Neuherberg im BayernAtlas
- ↑ E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 146ff.
- ↑ Johann Bernhard Fischer: Neuherberg. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 357 (Digitalisat).
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 3, Sp. 754.
- ↑ a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 63 (Digitalisat).
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 70 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 583 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 722.
- ↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 247 (Digitalisat).
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 185, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1094, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1260, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1195 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1268 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1305 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1133 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 175 (Digitalisat).
- ↑ a b c H. K. Ramisch: Landkreis Uffenheim, S. 150. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen. Ursprüngliche Hausnummerierung.
- ↑ E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 146.