Niederelbebahn

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Hamburg-Harburg–Cuxhaven
Streckennummer (DB):1720
Kursbuchstrecke (DB):101.3 (S3), 121
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:bis Stade: 15 kV 16,7 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit:140 (Hamburg–Stade) km/h
120 (Stade–Cuxhaven) km/h
Zugbeeinflussung:PZB
Zweigleisigkeit:Hamburg–Himmelpforten,
Hechthausen–Cuxhaven
Bundesländer: Hamburg, Niedersachsen
Strecke von Hannover
Strecke von Bremen
169,376 Hamburg-Harburg Harburger S-Bahn
169,400 Strecke zum Hauptbahnhof
Seevekanal und Göhlbach
170,782 Hamburg-Unterelbe
170,800 zu den Harburger Häfen
BSicon dBS2c2.svgBSicon BS2rc.svgBSicon dSTR3h+l.svg
172,700 S-Bahn von Hamburg-Harburg
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174,??? Hamburg Tempo-Werk (bis 1984)
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A 7
BSicon ABZg+r.svgBSicon STR.svg
Hafenbahn von Hamburg Hohe Schaar
BSicon DST.svgBSicon ÜST.svg
175,020 Hamburg-Hausbruch (Abzw, ehem. Bf)
BSicon ABZgr.svgBSicon STR.svg
Hafenbahn nach Hamburg-Waltershof
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176,570 Hamburg-Hausbruch (bis 1984)
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Hamburg-Neuwiedenthal
BSicon BHF-L.svgBSicon SBHF-R.svg
179,331 Hamburg-Neugraben
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Systemwechselstelle Gleichstrom/Wechselstrom
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180,545 Ende Harburger S-Bahn
181,452
181,445
Überlänge 7 m
181,487 Hamburg-Fischbek
zur Röttiger-Kaserne
182,768 Landesgrenze Hamburg / Niedersachsen
183,522 Neu Wulmstorf (ehem. Bf, bis 1970: Daerstorf)
184,703 B 3n (Ortsumgehung Neu Wulmstorf)
184,770 zur Kiesgrube Ketzendorf
vom Gewerbegebiet Harburger Straße
189,830 Este
190,248 Buxtehude
190,468 Strecke nach Bremerhaven
193,807 Neukloster (Kr Stade) 4 m
198,272 Aue
198,961 Horneburg 9 m
203,285 Dollern 5 m
206,056 Agathenburg 5 m
208,608 A 26
210,256 von Bremervörde
210,292 nach Stadersand / nach Bützfleth
von Itzwörden (Kehdinger Kreisbahn)
211,174 Stade (Ende Elektrifizierung / S-Bahn) 5 m
212,017 Schwinge
218,679 Hammah 8 m
222,629 Himmelpforten (Hp Üst, ehem. Bf) 4 m
Horsterbeck
226,127 B 73
226,270 Oste
228,403 Hechthausen (Hp Üst, ehem. Bf) 7 m
Hackemühlener Bach
234,967 Hemmoor (ehem. Bf, bis 1992: Basbeck-Osten) 8 m
235,291 B 495 (Lamstedter Straße)
235,723 B 73 (Hauptstraße)
238,180 Warstade-Hemmoor (bis 1991)
Schwengsielfleth
Oberndorfer Mühlenfleth
243,176 Wingst (bis 1974: Höftgrube)
246,362 B 73 (Stader Straße)
247,050 Cadenberge 4 m
247,749 Neuhaus-Bülkauer Kanal
250,900 Neuhaus (Oste) (bis 1991)
251,145 Aue
254,594 Hadelner Kanal
256,975 B73 (Ortsumgehung Otterndorf)
258,613 Medem
258,887 Otterndorf 3 m
267,080 Altenbruch (bis 1991)
267,510 Altenbrucher Kanal
270,555 von / nach Cuxhaven Amerika-Bahnhof
271,700 Cuxhaven CF (Bft)
271,801 von Bremerhaven
273,009 Cuxhaven 3 m

Quellen: [1][2][3]

Die Nieder- oder Unterelbebahn verbindet Hamburg-Harburg mit Cuxhaven. Die 103,6 Kilometer lange Eisenbahnstrecke verläuft in nordwestlicher Richtung parallel zur Unterelbe auf Hamburger und niedersächsischem Gebiet.

Von Harburg bis Stade ist die Unterelbebahn mittels Oberleitung elektrifiziert (Bahnstrom 15 kV/16,7 Hz) und wird von der Linie S 3 der S-Bahn Hamburg bedient. Für Triebwagen der bis Neugraben fahrenden Harburger S-Bahn erfolgt die Versorgung mit Gleichstrom (1200 V) aus einer neben dem Gleis angebrachten Stromschiene. Der Abschnitt Stade–Cuxhaven erfordert weiterhin Dieseltraktion.

Strecke

Strecke bei Kehdingbruch
Strecke bei Altenbruch

Einordnung

Die Niederelbebahn ist seit 1964 als Hauptbahn klassifiziert und offiziell Teil der Bahnstrecke Lehrte–Cuxhaven (DB-Streckennummer 1720, siehe Bahnstrecke Lehrte–Hamburg-Harburg); die Streckenkilometrierung beginnt daher im Bahnhof Lehrte bei Hannover. Über die Niederelbebahn verläuft die Kursbuchstrecke 121.

Streckenverlauf

Die Trasse folgt von Hamburg bis Cadenberge dem Übergang der niedersächsischen Geest zu den Elbmarschen, von Cadenberge bis Cuxhaven durch die hadelner Marsch. Sie verläuft weitgehend durch ebenes, aber oft morastiges Gelände, schneidet aber bei Stade und Hemmoor auch die Geest an. Bedeutende Städte in diesem Bereich sind Buxtehude, Stade und Otterndorf. Den gleichen Verlauf wie die Eisenbahnstrecke nimmt auch die Bundesstraße 73.

Überquerte Gewässer

Die Niederelbebahn überquert alle linksseitigen Nebenflüsse am Unterlauf der Elbe:

Streckenausbau

Die Strecke ist – bis auf den Abschnitt zwischen den Bahnhöfen Himmelpforten und Hechthausen – durchgehend mindestens zweigleisig ausgebaut. Das kurze eingleisige Stück ist zweigleisig trassiert, die Behelfsbrücke über die Oste (1945 durch englische Pioniere errichtet) ist jedoch nur eingleisig, ebenso die südöstlich gelegene Brücke über die Bundesstraße 73.

Zwischen Stade und Cuxhaven besteht nur noch ein Bahnhof im bahntechnischen Sinn (Cadenberge), sowie zwei Überleitstellen (Hechthausen und Himmelpforten); in Otterndorf und Hemmoor befinden sich ferngesteuerte Blocksignale. Das hat zur Folge, dass es bei Bauarbeiten zu Fahrplanänderungen und Zugausfällen kommen muss, bei Arbeiten am eingleisigen Abschnitt Himmelpforten–Hechthausen wird der Betrieb komplett eingestellt. Güterzüge werden dann über Bremerhaven–Cuxhaven umgeleitet. Seit dem 24. November 2014 ist das neue ESTW R-Stellwerk Hechthausen in Betrieb, es steuert den Bereich ab Stade bis Cadenberge (jeweils ausschließlich). Ausgelegt ist es dafür auch den Bereich Cadenberge–Cuxhaven in Zukunft zu übernehmen.

Seit 1968 ist die Unterelbebahn zwischen Hamburg-Harburg und Stade mit Oberleitung elektrifiziert. Die Strecke lässt hier einen 20-Minuten-Takt der S-Bahn zusätzlich zum Regional-Express zu, bis Buxtehude einen 10-Minuten-Takt.

Zwischen Heimfeld und Neugraben verläuft die mit Gleichstrom aus einer seitlichen Stromschiene versorgte Harburger S-Bahn über einige Kilometer parallel zur Unterelbebahn.

Von März 1902 bis Mai 1971 wurde die Unterelbebahn im Bereich Schloßmühlendamm/Harburger Schloßstraße von der Hamburger Straßenbahn niveaugleich auf ihrem Weg von der Hamburger Innenstadt nach Harburg gekreuzt. Technisch anspruchsvoll wurde die Situation, als die Unterelbebahn ab 1968 elektrisch betrieben wurde: Es war die Montage einer Oberleitungskreuzung erforderlich, die auf die Besonderheit Rücksicht nahm, dass die Hamburger Straßenbahn mit Rollenstromabnehmern betrieben wurde.

Ein weiter Ausbau ist im Bundesverkehrswegeplan 2030 im „potenziellen Bedarf“ vorgesehen.[4] Die Strecke soll demnach zwischen Hechthausen und Himmelpforten zweigleisig ausgebaut und zwischen Stade und Cuxhaven mit den Bahnstrecken Cuxhaven–Bremerhaven und Stade–Bremervörde elektrifiziert werden. Des Weiteren sollen alle Bahnsteige auf 76 cm erhöht und die zukünftig verkehrenden Zweisystemfahrzeuge über die Harburger S-Bahn geführt werden. Dies entlaste nicht nur den Knoten Hamburg-Harburg durch die entfallenden Fahrtrichtungswechsel und Zugkreuzungen, sondern auch den Hamburger Hauptbahnhof. Statt auf den überlasteten Fernbahngleisen in den Bahnhof zu führen, erreichen die Züge den Hauptbahnhof dann über die S-Bahn-Gleise, welche noch Kapazitäten aufweisen.[5] Dieser Ausbau wurde im BVWP als Nummer 2-047-V01 angegeben und in den Vordringlichen Bedarf aufgenommen.[6] Gleiches gilt für die Verbindungskurve Harburg im Rahmen des Knoten Hamburg.

Anlagen für den Güterverkehr

Nordwestlich des ehemaligen Bahnhofs Hamburg Unterelbe liegen an einer Stichstrecke die Anlagen des Bezirksgüterbahnhofs Hamburg Unterelbe Seehafen mit Anschlussgleisen zu den Harburger Seehäfen und den dortigen Raffinerien.

Auf Höhe des ehemaligen Bahnhofs Hamburg-Hausbruch zweigen Strecken der Hamburger Hafenbahn zu den Containerterminals Altenwerder (CTA) und Hamburg-Waltershof sowie über die Kattwyk-Brücke in das östliche Freihafengebiet ab.

In Stade wird über eine Stichbahn das große Industriegebiet in Bützfleth mit Aluminium- und Chemieindustrie und dem ehemaligen Kernkraftwerk erschlossen. Derzeit (2015) werden die Wagen mit einer Lok der Baureihe 295 von DB Cargo von und nach Bützfleth überführt.

Vor dem Endpunkt in Cuxhaven befinden sich umfangreiche, größtenteils aufgegebene Gleisanlagen des Hafens und der Fischereiindustrie. Hauptnutzungspunkt der Gleisanlagen ist 2015 das BLG-Autoterminal. Hauptkunden sind ARS Altmann und BLG selbst.

Geschichte und Betrieb

Unterelbebahn

Als Unterelbebahn wurde die Strecke von 1880 bis 1881 in der damaligen Provinz Hannover von der Unterelbe’schen Eisenbahngesellschaft gebaut. Das erste Teilstück von Harburg bis Stade wurde am 1. April 1881 dem Verkehr übergeben. In der zweiten Jahreshälfte von 1881 konnte der Betrieb über Stade hinaus aufgenommen werden. Ab 1882 verkehrten durchgehende Züge vom damaligen „Venloer Bahnhof“ in Hamburg bis Cuxhaven. Der Bahnhof Dollern kam 1920 hinzu. Der Bahnhof Harburg-Wilhelmsburg U E [Unter Elbe] wurde in Folge des Groß-Hamburg-Gesetzes zum 1. April 1938 in Hamburg-Unterelbe umbezeichnet.[7] Die Haltepunkte Hausbruch (1984) sowie Altenbruch, Neuhaus (Oste) und Warstade-Hemmoor (1991) wurden aufgegeben.

Vorortverkehr und S-Bahn

Der Regional-Express der DB – hier zwischen Belum und Kehdingbruch (Deichschlippe) – …
… wurde im Dezember 2007 durch den metronom abgelöst – hier neben dem Leuchtturm „Dicke Berta“ in Cuxhaven-Altenbruch – …
… der wiederum 2018 von der DB-eigenen Start Unterelbe abgelöst wurde – hier im Bahnhof Cuxhaven.

In den 1930er Jahren wurde der Streckenabschnitt Harburg–Neugraben in den Tarif der Hamburger S-Bahn einbezogen. Nach Gründung des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) im Jahr 1965 wurde diese Linie als „S 3“ bezeichnet, auf der weiterhin lokbespannte Züge verkehrten. Während die Bevölkerung in den Hamburger Stadtteilen Hausbruch und Neugraben-Fischbek in den 1960er und 70er Jahren durch den Bau neuer Großsiedlungen stark anwuchs, blieb die Verbindung ins Hamburger Stadtzentrum mangelhaft: um den Hamburger Hauptbahnhof zu erreichen, war ein Richtungswechsel der Züge in Harburg erforderlich, zudem gab es keinen Taktfahrplan.

Erst 1984 wurde die gleichstrombetriebene S-Bahn (Linien „S 3“ und „S 31“) aus der Harburger Innenstadt bis nach Neugraben verlängert. Ihre Trasse verläuft ab Hamburg-Heimfeld auf circa sieben Kilometer Länge südlich parallel zur Niederelbebahn.

Nahe der Großsiedlung Neuwiedenthal entstand ein neuer S-Bahn-Haltepunkt. Der Neugrabener Bahnhof wurde auf fünf Gleise nebst Abstellanlage erweitert und das gründerzeitliche Empfangsgebäude durch eine Umsteigeanlage im „modernen Betonstil“ der 1980er Jahre ersetzt. Auf eine Verlängerung der S-Bahn in das ebenfalls dicht besiedelte Fischbek wurde verzichtet, um die Bedeutung des neu entstandenen (Einkaufs-)Zentrums in Neugraben nicht zu schmälern.

Mit Eröffnung dieser neuen S-Bahn-Strecke wurden die Bahnhöfe Unterelbe, Tempo-Werk und Hausbruch an der alten nördlichen Trasse aufgegeben. Im Nahverkehr nach Buxtehude und Stade setzte die Deutsche Bundesbahn ab 1987 unter der Produktbezeichnung City-Bahn (CB) Züge mit modernisierten n-Wagen mit E-Loks der Baureihe 141 ein. 2006/07 war die Baureihe 143 im Einsatz. Die meisten Zugfahrten von dort endeten nun stadteinwärts in Neugraben, einige wurden jedoch zum HVV-Tarif benutzbar nach Harburg und mit Richtungswechsel bis Hamburg Hauptbahnhof weitergeführt.

Im Eilzug­dienst von und nach Cuxhaven fuhren bis in die 1980er Jahre Diesellokomotiven der Baureihe 220 mit n-Wagen, danach bis zum 8. Dezember 2007 Lokomotiven der Baureihe 218 mit modernisierten n-Wagen.

Mit der Erweiterung des Verkehrsverbundgebietes im Rahmen der Metropolregion Hamburg nach Niedersachsen im Dezember 2004 wurden die Bahnhöfe zwischen Neu Wulmstorf (Landkreis Harburg) sowie Himmelpforten (Landkreis Stade) – und damit der größte Teil der Unterelbebahn – als R 50 in den Tarif des HVV einbezogen. Seit Fahrplanwechsel im Dezember 2014 heißt die Linie RE 5.

Bahnhof Hamburg-Harburg
Ankunft eines metronom in Cuxhaven

Ab Dezember 2007 bediente die metronom Eisenbahngesellschaft den Verkehr nach Cuxhaven. Dabei wurden moderne Doppelstockwagen und als Lok aus dem Fahrzeugbestand der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) die Baureihe 246 (TRAXX P160 DE) eingesetzt, eine Dieselvariante der Bombardier-TRAXX-Familie. Diese Züge verkehrten in der Regel stündlich bis Hamburg Hauptbahnhof.

Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2007 wurde die Linie der Hamburger S-Bahn von Neugraben über Buxtehude bis nach Stade verlängert. Dabei werden neu- bzw. umgebaute Zweisystem-S-Bahn-Triebwagen der Baureihe 474.3 eingesetzt. Diese nutzen die Oberleitung und fahren abwechselnd im Mischbetrieb mit den Güterzügen und den Regionalzügen des metronom.

Der Ausbau der Strecke bestand im Wesentlichen aus der Einrichtung zweier niveaugleichen Ausfädelungen und einer Systemwechselstelle bei der Abstellanlage Neugraben sowie in der Erhöhung der Bahnsteige auf 76 cm – dort wo auch Güterzüge verkehren – und 96 cm in Buxtehude und Stade. Des Weiteren wurden die Blockabschnitte auf der Strecke verkürzt, um eine dichtere Zugfolge zuzulassen. Außerdem wurde ein zusätzlicher Haltepunkt Fischbek eingerichtet. Innerhalb von zehn Jahren wuchsen die Fahrgastzahlen zwischen Hamburg und Stade um 65 Prozent.[8]

Seit Eröffnung des S-Bahn-Betriebes nach Stade verkehren die EVB-Triebwagen der Bahnstrecke Bremerhaven–Buxtehude nicht mehr bis Neugraben. Zeitweise wurden einzelne nächtliche Überführungsfahrten von Metronom-Zügen von und zum Betriebswerk in Bremervörde für Passagiere freigegeben, womit eine Direktverbindung Hamburg–Bremervörde möglich war. Die Überführungsfahrten Stade–Bremervörde und zurück über die Strecke der EVB sind hingegen für Passagiere nicht freigegeben.

Ein Wagen der Start in Cadenberge

Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2018 betreibt DB Regio, die nach einer europaweiten Ausschreibung als Sieger hervorging, den Personenverkehr auf der Strecke, wobei sie dasselbe Fahrzeugmaterial wie Metronom einsetzt.[9] Der Betrieb wird von der Tochter Verkehrsgesellschaft Start Unterelbe durchgeführt.[10]

Unfälle

Am 24. April 1973 ereignete sich kurz hinter dem Bahnhof Horneburg in Richtung Hamburg ein schweres Eisenbahnunglück. Um 14.49 Uhr fuhr der aus Richtung Stade kommende Eilzug über den Bahnübergang der Issendorfer Straße. Durch Unachtsamkeit des Schrankenwärters waren die Schranken nicht rechtzeitig geschlossen worden. Ein Lieferwagen wurde vom Zug erfasst. Die ersten Wagen des von einer Diesellok geschobenen Zuges sprangen aus den Schienen. Nach circa 100 m erfasste der erste Wagen in einer leichten Linkskurve einen Oberleitungsmast und stürzte die Bahndammböschung hinab. Die nachfolgenden Wagen verkeilten sich in den Trümmern. Die eintreffenden Rettungsmannschaften der Feuerwehr und der anderen Hilfsorganisationen mussten mit Schneidbrennern und Brechstangen die zum Teil eingeklemmten Fahrgäste befreien. Bei dem Unglück starben vier Menschen, mehrere wurden schwer verletzt. Bis in die Nacht hinein dauerten die Bergungsarbeiten, bei denen auch ein Bergungspanzer der Bundeswehr eingesetzt wurde.[11]

Der mit Abstand gravierendste Unfall auf der Niederelbebahn ereignete sich am 22. Juli 1975. Beim Eisenbahnunfall von Hamburg-Hausbruch starben 11 Menschen, nachdem in der abendlichen Hauptverkehrszeit ein Nahverkehrszug von Hamburg Hbf nach Buxtehude mit einem von der Waltershofer Hafenbahn kreuzenden Güterzug zusammengestoßen war. Unfallursache war ein Fehler des Personenzug-Lokführers. Obwohl das vor ihm stehende Hauptsignal „Halt“ zeigte, hatte er seinen Zug am damaligen Bahnhof Tempo-Werk beschleunigt. Als er seinen Fehler bemerkte, reichte die Strecke nicht mehr aus, um den Zug vor der Kollision zum Stehen zu bringen.

Am 16. September 2015 kam es am Bahnübergang Mühlenkampstraße, Hedendorf bei Buxtehude (Kreuzung der Umleitungsstrecke zur Bundesstraße 73 über Mühlenkampstraße – Am Mühlenbach mit der Niederelbebahn) zu einem Zusammenstoß zwischen einem Regionalzug der Metronom Eisenbahngesellschaft und einem Gelenkbus des Typs Mercedes-Benz Citaro. Beim Passieren des Bahnübergangs wurde die Gelenksperre des Busses aktiviert, und der Bus konnte dadurch den Bahnübergang nicht mehr verlassen. Der mit etwa 60 Schülern besetzte Bus wurde rechtzeitig geräumt, eine Person im Zug wurde durch den Zusammenprall Zug-Bus leicht verletzt.[12] Aufgrund des Unfalls und der Kritik von Eltern und Polizei wird die Umleitungsstrecke von Gelenkbussen nicht mehr genutzt. Stattdessen werden mehrere kleine Busse von der KVG Stade auf der Linie 2103 eingesetzt. Ob der Gelenkschutz primär ursächlich am Unfall ist, soll im weiteren Verlauf geklärt werden. Die Polizei sieht kein Fehlverhalten bei der Busfahrerin.[13] Im Juni 2016 hat das Amtsgericht Buxtehude die Busfahrerin zu einer Geldstrafe in Höhe von 1.200 Euro verurteilt. Der zuständige Richter sah es als erwiesen an, dass sich die Fahrerin des „gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr“ und der „fahrlässigen Körperverletzung“ schuldig gemacht hat, weil ein Bahnreisender bei dem Zusammenstoß leicht verletzt worden war. Obwohl ihr Verteidiger die genutzte Straße für Gelenkbusse als nicht geeignet ansah, war sich der Richter sicher, dass die Strecke „schwer, aber machbar“ gewesen sei, zumal vor dem Unfall bereits 20 weitere Gelenkbusse ohne Probleme den Bahnübergang überquert hätten. Die Fahrerin habe die Kurve nicht richtig genommen. Zudem habe sie offenbar nicht gewusst, wie sie die aktivierte Gelenk- und Knicksperre des Busses wieder deaktivieren kann.[14]

Am 20. Februar 2018 kollidierte ein von Bremerhaven kommender Autotransportzug mit einem Güterzug nach Maschen im Cuxhavener Bahnhof. Die Lok vom Typ Eurorunner kollidierte mit einer Doppeltraktion des Typs Voith Gravita. Beide Lokführer erlitten einen Schock und einer Prellungen. Beide konnten das Krankenhaus am selben Abend verlassen. Mehrere Autotransportwagen schoben sich beim Aufprall zusammen und wurden zusammen mit 20 Neuwagen und dem Gleisoberbau zerstört.[15]

Literatur

  • Hans-Otto Schlichtmann: Die Unterelbe’sche Eisenbahn Harburg–Stade–Cuxhaven. Hrsg.: Kreissparkasse Stade. Stade 2007.
  • Peter Bussler: Die Unterelbesche Eisenbahn Harburg–Stade–Cuxhaven. Feierliche Eröffnung des Cuxhavener Eisenbahnanschlusses im Jahr 1881. In: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. (Hrsg.): Niederdeutsches Heimatblatt. Nr. 840. Nordsee-Zeitung GmbH, Bremerhaven Dezember 2019, S. 1–2 (Digitalisat [PDF; 4,0 MB; abgerufen am 7. Januar 2020]).

Weblinks

Commons: Niederelbebahn – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Eisenbahnatlas Deutschland. 10. Auflage. Schweers + Wall, Köln 2017, ISBN 978-3-89494-146-8.
  2. Infrastrukturregister. In: deutschebahn.com. DB Netz AG, abgerufen am 11. September 2022.
  3. OpenRailwayMap. In: openrailwaymap.org. OpenStreetMap Foundation, abgerufen am 11. September 2022.
  4. Bundesschienenwegeausbaugesetz. 23. Dezember 2016, abgerufen am 7. Januar 2020.
  5. Bundesverkehrswegeplan – Projekt 2-047-V01. In: bvwp-projekte.de. Abgerufen am 7. Januar 2020.
  6. Bewertung der Schienenwegeausbauvorhaben des Potenziellen Bedarfs. (PDF; 32,2 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webseite Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur. 5. November 2018, archiviert vom Original am 1. März 2019; abgerufen am 7. Januar 2020.
  7. Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (Hg.): Amtsblatt der Reichsbahndirektion Mainz vom 14. April 1938, Nr. 19. Bekanntmachung Nr. 262, S. 110.
  8. S-Bahn Hamburg: 65 Millionen Fahrgäste zwischen Neugraben und Stade. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webseite Deutsche Bahn. 11. Dezember 2017, archiviert vom Original am 27. Februar 2018; abgerufen am 7. Januar 2020.
  9. Presseinformation der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH: DB Regio setzt sich gegen metronom durch. (PDF; 177 kB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: lnvg.de. 4. Oktober 2016, archiviert vom Original am 7. Oktober 2018; abgerufen am 7. Januar 2020.
  10. DB Regio: Verkehrsgesellschaft Start Unterelbe wird verantwortlich für Unterelbestrecke. In: DVV Media Group GmbH (Hrsg.): Eurailpress. Hamburg 7. März 2018 (Digitalisat [abgerufen am 27. März 2018]).
  11. Bericht der Feuerwehr Horneburg vom 25. April 1973.
  12. Thomas Knoop: Fahrerin (23) rettet 60 Kindern das Leben. Zug rast in Schulbus. In: Webseite Bild. 16. September 2015, abgerufen am 7. Januar 2020.
  13. Bus auf dem Gleis: Eltern erheben Vorwürfe. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webseite Norddeutscher Rundfunk. 9. September 2015, archiviert vom Original am 29. August 2016; abgerufen am 7. Januar 2020.
  14. Björn Vasel: Metronom raste in Schulbus. Buxtehude: Busfahrerin zu Geldstrafe verurteilt. In: Webseite Weser Kurier. 10. Juni 2016, abgerufen am 7. Januar 2020.
  15. Zugunglück – Güterzüge in Cuxhaven kollidiert. In: volksstimme.de. 21. Februar 2018, abgerufen am 7. Januar 2020.