Niedermerz

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Niedermerz
Gemeinde Aldenhoven
Das Ortswappen bitte nur als Dateipfad angeben!Koordinaten: 50° 53′ 2″ N, 6° 15′ 59″ O
Höhe: ca. 120 m ü. NHN
Fläche: 3 km²
Einwohner: 998 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 333 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 52457
Vorwahl: 02464
Die Pfarrkirche St. Johann Baptist Niedermerz

Niedermerz ist ein westlicher Ortsteil von Aldenhoven im Kreis Düren. Es liegt an der westlichen Seite der Landstraße 228 zwischen Aldenhoven und Neu-Lohn. Nachbarorte sind Schleiden, Aldenhoven-West, der Weiler Hausen und der Weiler Langweiler. Durch den Ort fließt der Merzbach. Niedermerz bildete mit dem oberhalb des Bachverlaufs liegenden Obermerz einen Doppelort, bis Obermerz im Zuge des Braunkohlentagebaus Zukunft 1972 abgerissen wurde.

Geschichte

Das nahegelegene Merzbachtal ist der Ort zahlreicher archäologischer Funde: bandkeramische Siedlungsplätze (siehe auch Langweiler 8), römische Mauerreste sowie 60 fränkische Gräber inklusive zwei Fürstinnengräber mit Bernsteinketten und weiteren Schmuckbeigaben. Vermutlich verlief die Römerstraße von Aachen nach Jülich über Niedermerz.

Die katholische Pfarrkirche ist St. Johannes dem Täufer geweiht. Ihr Kirchturm aus dem 12. Jahrhundert ist das älteste Bauwerk von Niedermerz. Eine Besonderheit der Kirche ist die Tatsache, dass sich der Hauptaltar im Turmbau befindet. Es fällt außerdem auf, dass der Turm ostwärts gerichtet ist, welches auch nur für wenige Kirchen zutrifft. Das heutige Kirchenschiff wurde im 18. Jahrhundert neu errichtet. Der neue Friedhof und die Leichenhalle sind von 1966.

1902 gab es in Niedermerz noch vier Wasserpumpen, und 1908 wurde der Ort an das Stromnetz angeschlossen sowie 1911 an die zentrale Wasserversorgung Aldenhovens. Die Schule wurde 1829 gebaut und ist seit 1978 eine Gaststätte. Im Jahre 2009 wurde die Schule komplett in Mietwohnungen umgewandelt.

Am 1. Juli 1969 wurde Langweiler nach Niedermerz eingemeindet.[2] Seit dem 1. Juni 2014 gehört der Weiler Langweiler zu Schleiden und nicht mehr zu Niedermerz.[1] Am 1. Januar 1972 wurde Niedermerz nach Aldenhoven eingemeindet.[3] Seit 1999 wird der Weiler Hausen dem Ortsteil Niedermerz zugeordnet.

Am 16. Mai 1971 wurde der Grundstein zum „Haus des Dorfes“ gelegt, und am 4. September 1972 das Gebäude eingeweiht. Es dient in erster Linie Altennachmittagen, Bastelgruppen, Feuerwehrübungen, Karnevalsveranstaltungen und Tanzgruppenproben.

Wappen

Das Niedermerzer Wappen zeigt in einem rot-gold halbierten Schild oben in Silber das Gotteslamm mit Kreuzbanner und unten drei schwarze Querbalken.

Das Lamm weist auf den Pfarrpatron Johannes den Täufer hin, die Querbalken auf die Herren von Palant aus Laurenzberg, die von der Laurenzberger Burg die Entwicklung von Niedermerz mitbestimmt haben.

Baudenkmäler

Verkehr

Die nächste Anschlussstelle an das Autobahnnetz ist „Aldenhoven“ auf der A 44. Die nächsten Bahnhöfe sind „Alsdorf-Annapark“ an der Euregiobahn, „Jülich Bahnhof“ an der Rurtalbahn und „Eschweiler Hbf“ an der Strecke Köln – Düren – Aachen.

Den Ort bedient die AVV-Buslinie 6 der ASEAG und verbindet ihn mit den Nachbarorten sowie mit Aldenhoven-Mitte, Jülich und Eschweiler. Zusätzlich verkehrt zu bestimmten Zeiten ein Anruf-Sammel-Taxi der Rurtalbus.

Linie Betreiber Verlauf
6 ASEAG (Talbahnhof/Raiffeisenplatz – Krankenhaus –) Eschweiler Bushof – Dürwiß – Neu-Lohn – Fronhoven – (Weiler-Hausen – Niedermerz –) Aldenhoven – Bourheim – Jülich Walramplatz – Neues Rathaus – Jülich Bf/ZOB
AST Rurtalbus AnrufSammelTaxi: Mo–Fr abends, Sa nachmittags/abends, So
Jülich Bf/ZOB – Jülich Innenstadt – Kirchberg – Bourheim – Engelsdorf – Aldenhoven – Niedermerz – Schleiden – Siersdorf – Dürboslar – Freialdenhoven

Weblinks

Commons: Niedermerz – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b Einwohnerzahlen nach Ortschaften seit 1991. In: aldenhoven.de. Gemeinde Aldenhoven, abgerufen am 20. Januar 2021.
  2. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, DNB 456219528, S. 99.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 308.