Niels Egede (Kaufmann)

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Niels Rasch Egede (* 1710 in Kirkevåg; † 31. August 1782 in Kopenhagen) war ein norwegischer Kaufmann und Grönlandpionier.

Leben

Niels Egede war der Sohn von Hans Egede (1686–1758) und seiner Frau Gertrud Rask (1673–1735). Sein Vater begann 1721 mit der Kolonisierung Grönlands und so kam Niels unter anderem mit seinem Bruder Poul (1708–1789) schon früh mit der grönländischen Kultur in Kontakt und lernte Grönländisch muttersprachlich. Deswegen wurden beide schon jung von ihrem Vater als Missionshelfer und Dolmetscher in die Missionsarbeit in Grönland einbezogen. 1731 ließ König Christian VI. die Arbeit in Grönland abbrechen, aber Hans Egede blieb mit seiner Familie dort und Niels gelang es, so viele grönländische Produkte nach Dänemark senden, dass 1734 die Arbeit wieder aufgenommen wurde, Jacob Severin das Handelsmonopol in Grönland erhielt und dieser Niels Egede zum Kaufmann ernannte. 1735 starb seine Mutter und im Jahr danach zog die Familie nach Europa zurück.

Niels Egede vermisste jedoch die Arbeit in Grönland und kehrte 1738 zurück und wurde wieder Kaufmann in der Kolonie Godthaab (Nuuk). 1740 wechselte er in die Kolonie Christianshaab (Qasigiannguit). 1743 veröffentlichte er den Bericht Tredie Continuation af Relationerne betreffende den Grønlandske Missions Tilstand og Beskaffenhed (Dritte Fortsetzung der Beziehungen bezüglich dem Zustand und der Beschaffenheit der grönländischen Mission).

Im selben Jahr verließ er Grönland mit geschwächter Gesundheit wieder und zog nach Kristiansund, wo er ab 1745 für das Wiegen und die Abnahme von Handelsprodukten zuständig war. Noch im selben Jahr zog er nach Aalborg um und setzte die Arbeit dort um. 1746 heiratete er in Kopenhagen Elisabeth Eleonore Brun (1721–1785), die Tochter des Kapitäns Jørgen Frederik Brun († 1745) und seiner Frau Lovise Jantzen (1703–1736). Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor, von denen drei jung starben: Hans Nielsen Egede (1747–?), Jørgen Frederik Nielsen Egede (1748–1807), Poul Nicolai Nielsen Egede (*/† 1750), Gerhard Ludvig Nielsen Egede (1752–1756), Mette Elisabeth Nielsdatter Egede (1753–1756) und Gjertrud Lovise Nielsdatter Egede (1757–1783).

1754 schlug er vor, Walfang in der Diskobucht zu betreiben. Der Vorschlag stieß nicht auf allzu große Begeisterung, aber 1759 wurde er zum Infanteriekapitän ernannt und mit der Gründung einer neuen Kolonie beauftragt, die am kleinen Fjord Kangiusaq errichtet wurde. In dieser Kolonie Egedesminde war Niels Egede als Kaufmann tätig. Vier Jahre später wurde sie 118 km nach Norden versetzt an die Stelle, an der heute Aasiaat liegt. Zu diesem Zeitpunkt war Niels Egede allerdings bereits schon seit einem Jahr in der Kolonie Sydbay (Ukiivik) tätig. 1764 wurde die Kolonie 32 km nach Süden versetzt und Holsteinsborg (Sisimiut) genannt. 1774 erhielt er die Medaille Pro meritis für sein Wirken. 1776 wurde sein Sohn Jørgen Frederik sein Nachfolger als Kaufmann von Holsteinsborg. Niels Egede wurde stattdessen zum Materialverwalter und Walfanginspektor ernannt. Er hatte viele Jahre zusätzlich als Missionshelfer gearbeitet. 1781 wurde er pensioniert, zog im Folgejahr nach Dänemark, wo er nur wenige Wochen später starb.[1][2][3]

Einzelnachweise