Nikolaus I. Joseph Esterházy de Galantha

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Fürst Nikolaus I. in der ungarischen Uniform seines Regiments No. 33; er trägt den Orden vom Goldenen Vlies und das Kommandeurkreuz des Militär-Maria-Theresien-Ordens; der Fürstenhut liegt hinter ihm

Nikolaus I. Joseph (ungar. Miklós József) Graf und später Fürst Esterházy de Galantha, genannt „der Prachtliebende“ (* 18. Dezember 1714 in Wien; † 28. September 1790 ebenda) war der fünfte Fürst aus dem Hause Esterházy de Galantha.

Leben

Berufliche Laufbahn

Nikolaus schlug, wie viele andere Familienangehörige auch, eine militärische Laufbahn ein. 1753 wurde er Regimentsinhaber des Andrassy-Infanterieregiments (1769 No. 33). Später stieg er zum Feldmarschall auf. Erst nach dem Tod seines älteren Bruders Paul II. Anton im Jahre 1762 durfte er als neues Familienoberhaupt den Fürstentitel tragen.

Im Jahre 1764 wurde er zum Hauptmann der ungarischen Leibgarde und fungierte anlässlich der Krönung von Joseph II. in Frankfurt am Main als sogenannter Krönungsbotschafter. Wie viele seiner Vorfahren wurde auch Nikolaus, im Jahre 1765, zum Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies ernannt.

Als 1778 der Bayerische Erbfolgekrieg ausbrach, rekrutierte Nikolaus in seinen Besitzungen 1.200 Soldaten zur Unterstützung des Kaisers. Im Jahre 1783 erweiterte der Kaiser die Fürstenwürde auf sämtliche männlichen und weiblichen Nachkommen aus der Forchtensteiner Linie der Esterházys. Nikolaus war seit 1737 verheiratet mit Marie Elisabeth Ungnad(in) Gräfin von Weißenwolff (1718–1790) und hatte mit ihr 6 Kinder.

Mäzen und Höfling

Der Beiname „der Prachtliebende“ leitet sich von der aufwändigen Hofhaltung, die der Fürst in seinen Residenzen pflegte, ab. So ernennt er den bereits von seinem Bruder angestellten Joseph Haydn nach dem Tode dessen Vorgängers Gregor Werner 1766 vom Vize-Kapellmeister zum Kapellmeister am Hofe.

Das rund 50 Jahre zuvor von Fürst Michael Esterházy in Auftrag gegebene kleine Jagdschloss Süttör ließ Nikolaus zur prachtvollen Sommerresidenz Esterháza ausbauen. Das großzügig umgebaute Schloss und die barocke Gartenanlage wird seither oft als ungarisches Versailles bezeichnet. Im Sommer 1773 überraschte Nikolaus seinen Gast, die Kaiserin Maria Theresia, mit einem glanzvollen Fest und einer „Schlittenfahrt auf mit Salz bestreuten Wegen“. Der aufwendige Lebensstil des Fürsten schlug sich allerdings auch in der Bilanz nieder. Gigantische 3,8 Millionen Gulden Schulden hinterließ der Fürst seinem Sohn und Nachfolger, Anton (I.).

Er ist in der Familiengruft im Franziskanerkloster Eisenstadt bestattet.

Namensgeber

Zum Gedenken wählte der Aus­musterungs­jahrgang 2007 der Theresian­ischen Militär­akademie in Wiener Neustadt den Namen „Jahrgang Esterházy“.

Literatur

Weblinks

Commons: Nikolaus I. Joseph Esterházy de Galantha – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
VorgängerAmtNachfolger
C. de Launay (Gt)Habsburgischer Gesandter in Sachsen-Polen
1742–1747
Franz von Sternberg
Johann Franz von PretlackHabsburgischer Botschafter in Russland
1753–1761
Florimond Claude von Mercy-Argenteau
Paul II. AntonMajoratsherr der Familie Esterházy
1762–1790
Anton I.