Nitriloxide
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Nitriloxide |
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Allgemeine Struktur der Nitriloxide mit der blau markierten Nitriloxid-Funktion. Der Rest R stellt dabei einen aliphatischen, cyclischen oder aromatischen Rest oder auch ein Wasserstoff-Atom (Knallsäure) dar. |
Nitriloxide sind eine Stoffgruppe der organischen Verbindungen mit der allgemeinen Struktur R–CNO, wobei R ein kohlenstoffhaltiger Rest ist. Formal leiten sie sich von der instabilen Knallsäure ab.
Darstellung
Nitriloxide lassen sich nach verschiedenen Methoden darstellen, beispielsweise:
- Einwirkung von Basen auf Hydroximidoylchloride
- Umsetzung von Nitroalkanen mit Phenylisocyanat und Triethylamin
- Umsetzung von Aldoximen mit Hypohalogeniten
Eigenschaften
Einfache Nitriloxide sind so reaktiv, dass sie nicht in Substanz isoliert werden können, sondern sofort nach ihrer Entstehung weiter reagieren. Nitriloxide mit sterisch gehinderten Resten R lassen sich rein darstellen.
Nitriloxide gehen insbesondere 1,3-dipolare Cycloadditionen ein. Ihre Dimerisierung führt zu Furoxanen.
Literatur
- Manfred Christl, Rolf Huisgen: 1,3-Dipolare Cycloadditionen, 74. Orientierungsphänomene bei Cycloadditionen aliphatischer und aromatischer Nitriloxide an α,β-ungesättigte Carbonester. In: Chemische Berichte. Band 106, Nr. 10, 1973, S. 3345–3367 2, doi:10.1002/cber.19731061019 (PDF).
- Christoph Grundmann, Judith M. Dean: Nitrile Oxides. V. Stable Aromatic Nitrile Oxides 1,2. In: The Journal of Organic Chemistry. Band 30, Nr. 8, 1965, S. 2809–2812, doi:10.1021/jo01019a074.