Nordstern-Orden
Der Königliche Nordstern-Orden (schwedisch Kungliga Nordstjärneorden) ist der zweithöchste Orden des Königreichs Schweden. Er wurde am 28. April 1748 von König Friedrich I. an seinem 72. Geburtstag in Anlehnung an den französischen Michaelsorden gestiftet (→ Liste der schwedischen Orden und Ehrenzeichen).[1] Früher wurde er auch das Schwarze Band genannt.
Ordensverleihung
Ursprünglich wurde der Nordstern-Orden als Zivilverdienstorden für hervorragende mitbürgerliche Verdienste, treue Dienste für Staat und Königshaus sowie kulturelle, wissenschaftliche und technische Leistungen an In- und Ausländer verliehen.
Mit der Ordensreform von 1975 wurde die Auszeichnung auf Ausländer und Staatenlose, die sich persönlich für Schweden und schwedische Interesse eingesetzt haben, eingeschränkt. Um zu verhindern, dass der Orden dereinst von einem Staatsoberhaupt verliehen würde, das selbst nicht Ordensmitglied ist, erhalten ihn seit 1995 auch wieder die Mitglieder des schwedischen Königshauses.
Sämtliche Ordensinsignien sind nach dem Ableben des Inhabers rückgabepflichtig.
Ordensklassen
Am 14. Oktober 1844 wurde der Orden in einem Statutennachtrag in drei Klassen sowie die II. Klasse in zwei Stufen unterteilt:
- Datei:SWE Royal Order of the Polar Star (1748-1975) - Commander Grand Cross BAR.png Kommandeure mit Großkreuz
- Datei:SWE Royal Order of the Polar Star (1748-1975) - Commander 1st Class BAR.png Kommandeur I. Klasse
- Kommandeur
- Datei:SWE Royal Order of the Polar Star (1748-1975) - Knight BAR.png Ritter
Kommandeure der Großkreuze vom geistlichen Stande konnten nur Bischöfe werden, die früher schon Ritter des Ordens waren. Sie tragen in der Ordenstracht den Stern lediglich auf dem Mantel und nicht um den Hals an der Kette, wie die Kommandeure des weltlichen Standes. Kommandeure sind die Prinzen des königlichen Hauses und alle Seraphinenordensritter. Diese Klasse konnten nur Personen erlangen deren Zivilrang mit dem Titel Troman (lieber Getreuer) verbunden war und die bereits einen anderen Orden besaßen.
Die Anzahl der Kommandeure, ausschließlich der Ausländer und der Seraphinenritter, sollte 24 für den weltlichen Stand und sechs für den geistlichen Stand nicht überschreiten. Die Anzahl der Ritter für den weltlichen Stand betrug 50 und für den geistlichen Stand 16. Alle Ritter erhielten einen Ritterschlag.
Ordensdekoration
Das Ordenszeichen besteht aus einem weißen Kreuz mit acht Spitzen und goldenen Knöpfchen mit rundem, blauem Mittelschild. Darauf ist der Polarstern mit fünf Strahlen und der Devise Nescit occasum (Er kennt keinen Untergang) abgebildet. Zwischen den Flügeln des Kreuzes sind Kronen angebracht, und auch über dem Kreuz befindet sich eine solche. Der Stern ist ein achtspitziges Kreuz von Silber mit Strahlen in den Winkeln und dem Polarstern in der Mitte.
Trageweise
Der Orden wurde an einem schwarzen Band von den Kommandeur-Großkreuzen über der Schulter mit silbernem Stern, von den Kommandeuren I. Klasse am Hals und mit Stern, von den Kommandeuren II. Klasse ohne Stern sowie von den Rittern auf der linken Brust getragen.
Seit 1975 ist das Band blau mit gelben beiderseitigen Bordüren.
- Datei:SWE Order of the Polar Star (after 1975) - Commander Grand Cross BAR.png Großkreuz
- Datei:SWE Order of the Polar Star (after 1975) - Commander 1st Class BAR.png Kommandeur 1. Klasse
- Kommandeur
- Datei:SWE Order of the Polar Star (after 1975) - Knight 1st Class BAR.png Ritter 1. Klasse
- Ritter 2. Klasse
Der Nordstern-Orden besaß eine besondere Ordenstracht aus Karmesinsamt, mit Futter und Unterkleidern aus weißem Atlas im Schnitt der vom König Gustav III. eingeführten Hoftracht.
Bekannte Ordensträger
Siehe: Träger des Nordstern-Ordens
Literatur
- Paul Ohm Hieronymussen: Handbuch Europäischer Orden in Farbe. Universitas Verlag, Berlin 1966.
- Maximilian Gritzner: Handbuch der Ritter- und Verdienstorden. Reprint-Verlag, Leipzig 2000, ISBN 3-8262-0705-X (Reprint der Ausgabe von 1893).
Weblinks
- Sveriges kungahus – Nordstjärneorden (schwedisch)
Einzelnachweise
- ↑ Svenska förtjänstordnar - Swedish Orders of Merit. 18. Dezember 2013, abgerufen am 5. Mai 2022.