OHE DL 7
OHE DL 7 | |
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Nummerierung: | OHE DL 7 |
Anzahl: | 1 |
Hersteller: | Jung |
Baujahr(e): | 1972 |
Ausmusterung: | 2003 |
Achsformel: | B’B’ |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Länge über Puffer: | 12.240 mm |
Höhe: | 4.060 mm |
Breite: | 3.080 mm |
Drehzapfenabstand: | 6.000 mm |
Drehgestellachsstand: | 2.600 mm |
Gesamtradstand: | 8.600 mm |
Dienstmasse: | 76.000 kg |
Reibungsmasse: | 76.000 kg |
Radsatzfahrmasse: | 19.000 kg |
Höchstgeschwindigkeit: | Rangiergang 35 km/h Streckengang 60 km/h |
Installierte Leistung: | 721 kW (980 PS) |
Treibraddurchmesser: | 1.000 mm |
Motorentyp: | MTU 12V362 |
Motorbauart: | Zwölfzylinder-Viertakt-Dieselmotor |
Nenndrehzahl: | 1.600/min |
Leistungsübertragung: | hydraulisch |
Bremse: | Indirekte Bremse Bauart Knorr |
Die OHE DL 7 war eine vierachsige Diesellokomotive der Lokomotivfabrik Jung. Sie wurde als einziges Exemplar mit der Typbezeichnung Jung RC 70 BB 1972 für die Osthavelländische Eisenbahn AG gebaut und war für den schweren Rangier- und Güterzugdienst vorgesehen.
Die Lokomotive war die letzte sowie die einzige mit Drehgestellen produzierte Diesellokomotive von Jung und bis 2003 im Einsatz.
Geschichte
Die OHE DL 7 ist eine Lokomotive der fünften Nachkriegsgeneration von Jung-Lokomotiven, die aus insgesamt vier Typen bestand.[1] Die Herstellerbezeichnung RC 70 BB leitete sich ab aus RC = Lokomotiven der Gattung RC, 70 = ungefähr 1/10 der Motorleistung in PS und BB = Achsfolge. Diese Bezeichnung war bei der DL 7 nicht korrekt, da sie einen stärken Antriebsmotor mit fast 1000 PS erhalten hatte.
Mit der Lokomotive wollte die Lokfabrik Jung in Aufgabenbereiche der DB-Baureihe V 100 vorstoßen, sie war als möglicher Nachfolger der DB-Baureihe V 60 oder als sparsamere Version der DB-Baureihe V 90 gedacht.[2]
Wie die andern Lokomotiven der fünften Generation hatte die DL 7 einen Gelenkwellenantrieb und eine Achsfederung mit Megi-Federung,[3] optional war auch die Ausrüstung der Lokomotiven mit einem Strömungswendegetriebe vorgesehen. Die RC 70 BB wurde im Herstellerkatalog in den Leistungsbereichen von 700 bis 1200 PS sowie als Schmalspurlokomotive und ferner mit dieselelektrischem Antrieb angeboten.
Letztendlich war die Konkurrenz von anderen Herstellern zu groß, sodass es nur zu einer gefertigten Lokomotive kam.[4]
Technik
Die Lokomotive hatte einen Mittelführerstand und einen Brückenrahmen für den Drehgestell-Antrieb. Die Vorbauten waren unterschiedlich groß und die Rahmenkonstruktion in einheitlicher Stärke ausgeführt.
Sie war mit einem Zwölfzylinder-Viertakt-Dieselmotor von MTU Friedrichshafen (MTU) mit der Bezeichnung 12V362 ausgestattet, der bei einer Drehzahl von 1600 Umdrehungen/Minute eine Leistung von 980 PS abgeben konnte. Der dieselhydraulischen Antrieb stammte von Voith.
Die Zutritte für das Führerhaus und die Rangiertritte sind in der breiten Rahmenkonstruktion integriert. Die Rahmenfarbe war orange, restliche Vorbauten und Führerstand waren mit einer Leuchtlackfarbe mit Metallic-Effekt ausgeführt.[4]
Einsatz
Die Lokomotive wurde 1972 von der Osthavelländische Eisenbahn erworben und wurde bis 2003 im schweren Güterzugdienst eingesetzt. Nach der Abstellung in diesem Jahr wurde sie nach Italien verkauft. Der Verbleib der Lokomotive dort ist nicht bekannt.[4]
Literatur
- Stefan Lauscher/Gerhard Moll: Jung-Lokomotiven, EK-Verlag, Freiburg 2014, ISBN 978-3-88255-798-5, Seite 306
- Jörg Schulze/Bernd Neddermeyer: Osthavelländische Kreisbahnen – Havelländische Eisenbahn, Verlag Bernd Neddermeyer, Berlin 2012, ISBN 978-3-94171-223-2, Seite
Weblinks
- Datenblatt über die Jung RC 70 BB bei rangierdiesel.de
- Datenblatt über die Havelländische Eisenbahn mit Erwähnung der RC 70 BB
Einzelnachweise
- ↑ Typenprogramm der 5. Nachkriegsgeneration von Jung-Lokomotiven
- ↑ Stefan Lauscher/Gerhard Moll: Jung-Lokomotiven, EK-Verlag, Freiburg 2014, ISBN 978-3-88255-798-5, Seite 306
- ↑ Foto einer Megi-Federung in einem Güterwagen
- ↑ a b c Datenblatt über die RC 70 BB auf www.rangierdiesel.de